Der Normale Alltag Teil 1

9.4K 316 65
                                    

Ich erwachte am nächsten Tag – der Montag – aus einem sehr erotischen Traum. Lucius und ich alleine in einer heißen Quelle! Wie kam ich nur immer auf solche Träume?

Eine Dusche würde mir jetzt gut tun, ich hatte diese Woche viel zu erledigen und außerdem hoffte ich, dass nun endlich wieder der normale Alltag wiederkehren würde.

Ich brauchte dieses Normale wieder, so schön die Zeit mit Lucius auch war, sie war auch verdammt ereignisreich und irgendwie anstrengend.

Mit einer frischen Schuluniform machte ich mich auf dem Weg in die große Halle. Von Harry war keine Spur. Wahrscheinlich hatte er wieder einmal verschlafen, wäre schließlich nicht das erste Mal und wer weiß, was er so am Wochenende mit Elena gemacht hatte.

Was stand den heute alles an? Verwandlung und Geschichte der Zauberei, jeweils zwei Doppelstunden – HURRA – das kann ja heiter werden.

Verwandlung war zu Beginn meiner Schulzeit eines meiner Lieblingsfächer gewesen, schnell habe ich aber gemerkt, dass es mich nicht im Geringsten forderte. Und mit Geschichte der Zauberei wollte ich erst gar nicht anfangen, wenn es nicht ein Pflichtfach wäre, hätte ich es schon längst abgewählt.

Auch wenn ich nicht – wie viele andere meiner Mitschüler – einschlafe, wenn Professor Binns uns was erzählt, so ist dieses Fach doch auch ziemlich unnötig.

Ich meine, alles über die Geschichte der Zauberei konnte man ja auch in einem Buch nachlesen, da brauchte man niemanden der es mit subjektiven – unwichtigen – Kommentaren versah und glaubte, er könnte so den Unterricht besser gestalten.

Die meisten wären wohl ziemlich geschockt, wenn sie in meinem Kopf sehen könnten, dass ich so über einen Lehrer dachte, aber ehrlich, ich bin auch nur ein Mensch und auch ich kann Langweile empfinden.

„Morgen Luna!", grüßte ich das blonde Mädchen, das ich vor der großen Halle traf.

Wie fast immer lächelte sie mir verträumt zu. „Guten Morgen Hermine! War dein Wochenende schön?", begrüßte sie mich auch. „Ja, es war sehr schön und wie war deins?", erkundigte ich mich dann wirklich interessiert.

Einige mieden Luna, weil sie aus offensichtlichen Gründen etwas merkwürdig war, aber ich unterhielt mich gerne mit ihr. Ihr fielen Dinge auf, die anderen nicht auffielen. Sie ist halt eine ziemlich gute Beobachterin oder wie Harry einmal meinte: Sie hat dieses gewisse Etwas, was andere nicht haben!

„Meins war auch schön, Hermine. Die Nageln waren wieder in meinem Bett, aber nun sind sie verschwunden.", flüsterte sie zum Ende hin.

Nageln, ich weiß noch immer nicht, was das genau für Dinger sind!

„Das tut mir Leid. Ich hoffe, es ist sonst alles okay bei dir, wie läuft es denn mit Tony?", hakte ich nach. Tony war Lunas Verlobter, ein charmanter älterer Mann – naja, so alt auch wieder nicht, schließlich war er jünger als Lucius. Ich hatte ihn nur einmal kurz gesehen, aber er war sehr höflich gewesen.

Wir gingen während unseres Gesprächs in die große Halle und bevor sie sich zu den anderen Ravenclaws setzte, beantwortete sie mir noch meine Frage: „Sonst ist alles gut, Hermine. Und mit Tony läuft es auch gut, nächste Woche stellt er mich seinem Bruder vor und wollte mir ein Muggel Restaurant in London zeigen.". „Das freut mich. Sehen wir uns später noch, Luna?". „Klar, bis nachher!", rief sie über die anderen Schüler hinweg und unsere Wege trennten sich.

+

Schweifend ließ ich meinen Blick über den Tisch der Gryffindors wandern, Harry war wirklich noch nicht da.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt