Prüfungsstress und wer hat Angst vom blonden Mann?

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- Hermines Sicht, ein Monat später -

Lernen, mein Leben wurde den restlichen oder eher gesagt, den vergangenen Monat nur vom Lernen bestimmt.

Lucius hatte ich erst vor zwei Tagen gesehen. Dr. Curt hatte mich gewarnt, dass ich es nicht übertreiben soll, aber ich konnte mir nicht helfen. Ich war schlicht und einfach nur nervös. Was würde denn passieren, wenn ich die Prüfungen nicht schaffe?

Und wenn ich es schaffe, hatte ich immer noch nichts, was ich von Lucius fordern konnte. Diese blöde Wette! Er hatte mich angelogen. Ich konnte ihn ja nicht zwingen, einen Führerschein zu machen, wenn er schon einen hatte.

Aber das war jetzt nebensächlich, meine Gedanken kreisten um meine erste Prüfung: Zaubertränke!

Severus war bekannt dafür, schwere Aufgaben zu stellen und die letzten Stunden hatte er mir ein gemeines Grinsen geschenkt.

Damit war klar, von ihm konnte ich keine Gnade erwarten. Dass ich auch immer wieder Hungeranfälle hatte, machte das Lernen nicht besser. Noch schlimmer aber war das Sitzen an den Tischen. Mein Bauch war enorm gewachsen und ich hatte mir schon wieder neue Sachen bringen lassen müssen – vor allem eine neue Schuluniform. Überall drückte mein Bauch gegen und erst dieser Geruchssinn!

Viele Kräuter verursachte bei mir eine extreme Übelkeit. Das war einfach nicht zum Aushalten. Außerdem vermisste ich Lucius. Manchmal saß ich abends im Bett und weinte einfach nur. Merkwürdigerweise war Ginny eine große Hilfe. Sie munterte mich auf, weil Harry in letzter Zeit auch im Stress war. Die Vorprüfungen für die Aufnahme als Auror würden in zwei Wochen beginnen und er war total nervös, ob er es schaffen würde oder nicht.

Er wollte für Elena und das Kind ein gutes Vorbild sein, ein guter Vater und ein guter Ehemann. Draco hatte mit Melinda zutun, die genau wie ich Lucius vermisste, Draco vermisste. Schon komisch. Ich habe hier ihren Ehemann und sie hat meinen. Welch Glück, dass ich Lucius vollkommen vertraute.

Auch wenn ich ziemlich aggressiv war wenn ich etwas sah was mir nicht gefällt...

Flashback

Endlich waren wir aus diesem schrecklichen Krankenhaus raus.

Bei aller Liebe und Sorge um meine Kinder, ich hasste es da. Es roch einfach unangenehm und ich wollte mich nicht schon wieder übergeben. Als würde ich das nicht schon genug tun.

Meist erwischte ich mich dabei, wenn ich in der großen Halle saß und plötzlich jemand mit einem extrem stark riechenden Parfum an mir vorbei geht. Dann suchte ich immer schnell das Weite.

In den meisten Fällen war das Weite die Mädchentoilette, eine meiner besten Freundinnen in letzter Zeit.

„Willst du noch etwas Essen gehen, bevor ich dich zurückbringe?", fragte Lucius mich, „Gerne, aber musst du schon so schnell wieder gehen?", „Leider ja. Ich wünschte ich könnte länger bleiben, aber es sind nur noch zwei Wochen, Hermine. Dann wirst du endlich wieder zu Hause sein und noch viel wichtiger, in meinem Bett.", „Meinst du nicht in deinen Armen?", lachte ich auf, aber er zwinkerte nur ausgelassen.

Diese ganzen Geschäftstermine von ihm spitzten sich in den letzten Wochen immer mehr zu, aber auch nur weil nächste Woche die ersten Exemplare des magischen Internets herauskamen.

„Würdest du gerne in das kleine spanische Restaurant gehen, von dem Camilla dir erzählt hat?", erkundigte er sich mit einem Lächeln.

Ja, das wäre wirklich schön. Camilla war mit Severus dort gewesen am letzten Samstagabend und hatte am Sonntag in Hogsmeade – es wurde eine Gewohnheit, dass wir uns alle einmal im Monat trafen – davon geschwärmt.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt