Ostereier suchen

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- Hermines Sicht, Ostersonntag, in der Früh -

Seit Langem fühlte ich mich nicht mehr so ausgeruht wie jetzt.

Die letzten Tage waren einfach nur ein Traum gewesen, Lucius ging es immer besser und ich fühlte mich auch wohl. Sogar meine übliche Übelkeit am Morgen blieb aus, seit ich hier mit Lucius war.

So wie jetzt gerade, an Lucius Seite gekuschelt – der noch immer schlief – genoss ich es einfach, seinen Arm zu spüren, der sich um mich gelegt hatte und die wunderbare Landschaft zu genießen.

Aber heute war auch der letzte Tag, den wir hier waren.

Erst gestern waren wir mittags in einem kleinen Restaurant an der Promenade. Nicht einmal waren wir in einem Zaubererdorf. Die ganze Zeit waren wir unter Muggeln, Lucius kleidete sich sogar wie sie.

Obwohl er eine sehr ansehnliche Kehrseite in Jeanshosen hatte, fand ich es besser, wenn er diese Leinenhosen trug oder die gewohnten.

Die Türen nach draußen waren wieder einmal weit auf und ich zog den Duft des Meeres ein, der sich mit Lucius Duft vermischte.

Sein Atem kitzelte mich an meinem Nacken. Eigentlich sogar fast an meinem Ohr. „Morgen, meine Schönheit.", murmelte er und ich bekam einen Kuss auf meinen Nacken gehaucht. „Guten Morgen, mein Gemahl.", kicherte ich und versuchte mich umzudrehen.

Leider war das mit dem Bauch und Lucius Arm gar nicht mal so einfach.

Jedoch schaffte ich es dann doch und drückte direkt meine Lippen gierig auf seine. „So gierig, mein Engel?", fragte er belustigt, als ich meine Hände über seinen Körper wandern ließ, runter zu seinem Hosenbund und sie dann in seiner Hose verschwanden. „Ich brauch dich, Lucius...", flüsterte ich und umfasste sein Glied.

Ich hörte, wie er unterdrückt aufstöhnte, als ich ihn massierte und leichte Küsse auf seine nackte Schulter hauchte. Der Rest von seinem Oberkörper war noch immer mit dem Verband verbunden, den er sich immer alleine abends neu machte.

Seine Hände drückten leicht gegen meine Schulter, sodass ich von ihm abließ. „Du willst nicht?", fragte ich schüchtern. „Liebes, ich könnte das ewig mit dir tun. Aber wir haben nicht so viel Zeit, zum Mittag müssen mir wieder im Manor sein und wir wollten doch noch ein Bad nehmen. Hier!", erklärte er und küsste mich auf die Stirn.

Stand auf und hielt mir die Hand hin, mit einem Lächeln ergriff ich sie. „Können wir... naja, können wir in der..." „Wir können da vieles tun, Hermine, du musst es nur sagen und ich werde dir deinen Wunsch erfüllen.", unterbrach er mich, als er merkte, wie rot ich wieder wurde.

Lucius führte mich ans andere Ende des Hauses.

Hier war ich bis jetzt noch nicht gewesen. Hier waren die Wände auch nicht aus Glas, wie der restliche Teil des Hauses. Nein, hier waren sie aus massivem Holz. „Hier, komm.", sagte er mir und öffnete eine Tür, diese führte nach draußen und wieder einmal war ich überwältigt.

Hier wollte er mit mir baden?

„Warte hier, ich komme gleich wieder.", teilte er mir mit, da begann auch schon das Wasser in die Wanne zu laufen und Lucius verschwand wieder ins Innere des Hauses.

Jetzt sah ich mich noch einmal richtig um.

Ich stand auf einer sehr kleinen Terrasse – wenn man es überhaupt so nennen konnte – mit dem Blick direkt aufs Meer und auf einige Felsen. Alles war aus dem massiven Holz, sah aber trotzdem sehr schön aus. Es machte nicht einen übermächtigen oder erdrückenden Eindruck.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt