Geschenke und Hauselfen

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Diesmal weckte ich Draco nicht, er wusste es besser. Er hatte gelernt, als ich bereits alleine zum Frühstück kam, weil Lucius noch unter die Dusche wollte – anscheinend duschte er jeden Morgen – saß Draco schon am Tisch.

Melinda hatte ich bereits vor der Tür getroffen. „Guten Morgen.", sagte ich laut und setzte mich auf meinen üblichen Platz.

Draco brummte etwas vor sich hin und Melinda war schon wieder dabei, sich fleißig ein Marmeladenbrot zu schmieren. Eine Tasse englischer Tee stand schon an meinem Platz und dampfte.

„Die Hauselfen scheinen dich wirklich zu mögen.", murmelte Draco. „Ach ja, wie kommst du drauf?", fragte ich und nippte an meinem Tee.

„Ich habe heute gehört, als sie den Tisch gedeckt haben, dass die neue junge Mistress alle Hauselfen kennenlernen wollen würde. Kreach habe erzählt, sie sei ausgesprochen gütig und nett. Es war kaum auszuhalten wie die Elfen geschwärmt haben, Hermine.", erklärte mir Draco.

Ich konnte nicht anders, ich lachte und das nicht gerade leise. „Oh Draco...", lachte ich auf und schüttelte den Kopf.

Die Tür wurde auf einmal ruckartig aufgestoßen. „Morgen.", knurrte Lucius. Gerade hatte er aber noch nicht so schlechte Laune gehabt.

„Guten Morgen, Lucius.", begrüßte ihn Melinda, mir schien es, als sei sie beim Frühstück immer ein bisschen abwesend oder viel zu sehr vertieft in ihr Essen.

Aber trotzdem grüßte sie Lucius, dieser nahm seine Zeitung und wartete ungeduldig auf seinen Kaffee. Ich hoffte nur, dass seine Laune sich noch besserte.

Einen ganzen Tag würde ich nicht mit ihm aushalten, wenn er so grimmig drauf war. Er machte Severus ja arg Konkurrenz, wenn er sich so benahm.

„Vater..." „Ich will nichts hören, Draco!", unterbrach Lucius seinen Sohn zischend. Draco schloss daraufhin seinen Mund und blieb still.

Ich fragte mich allerdings, was mit ihm los war. Als ich zum Frühstück gegangen bin, war er noch bester Laune gewesen und hatte mich sogar eingeladen, zu ihm unter die Dusche zu kommen.

Lächelnd hatte ich das ausgeschlagen und mit einem Zwinkern und den Worten „Heute Abend, Liebes.", hatte er mich dann alleine in seinem Schlafzimmer zurückgelassen.

Also, was war danach passiert?

„Möchtest du direkt nach dem Frühstück gehen, Hermine?", fragte er mich über die Zeitung hinweg. „Wie es dir passt, Lucius." „Dann werden wir gleich gehen, willst du dich noch umziehen?", seine Stimme klang monoton und genervt.

Ich legte meinen Kopf etwas schief und sagte ihm dann: „Lucius, wenn du nicht gehen möchtest, ist das okay. Ich bin sicher, Melinda würde mich auch begleiten."

Dabei versuchte ich freundlich zu klingen. Seine Zeitung legte er auf den Platz vor ihm, als er mich anblickte.

„Ich habe nicht gesagt, dass ich nicht gehen möchte.", erwiderte er und Draco schüttelte den Kopf in meine Richtung, als wollte er mir sagen, dass ich es einfach gut sein lassen soll.

Aber ich wäre nicht ich, wenn ich es einfach immer gut sein lassen würde. Er war für mich da und wenn ihn was bedrückte, wollte ich auch für ihn da sein.

„Willst du darüber reden, was passiert ist, Lucius?" „Was meinst du?" schmiss er mir grimmig die Gegenfrage entgegen und mir entkam ein Seufzen. „Deine Laune, Lucius. Was ist passiert?", wiederholte ich noch einmal.

Sein Blick verdüsterte sich, aber ich gab nicht klein bei. Diese Blicke kannte ich schon, Todesserblicke... die hatte ich zu genüge abbekommen.

„Hermine...", begann er und schaute mich immer noch so an. „Hör auf, mich so anzusehen, Lucius!", forderte ich und unterbrach ihn rüde.

Können aus Feinden auch Geliebte werden?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt