23. Kapitel

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Dieses Kapitel ist eigentlich schon seit einer Woche fertig ... Viel Spaß beim Lesen!

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Sobald sie hinter der Absperrung hervorkam, fiel ich Kathi um den Hals. Sie erwiderte die Umarmung, doch schon bald löste sie sich von mir.

„Wo ist Melody?", fragte sie verwundert. „Ich dachte, du bringst sie mit."

„Hab ich auch", entgegnete ich grinsend. „Sie ist dort drüben. Bei Austin."

Meinem Arm, der in Richtung Melody und Austin zeigte, mit dem Blick folgend, entdeckte sie die beiden. Ihre Augen weiteten sich bei ihrem Anblick und für einen Moment dachte ich, dass sie tatsächlich vor allen Leuten hier einen Kreischanfall bekommen würde. Aber ihr entwich kein Laut. Mit offenem Mund zog sie mich an der Hand auf meine beiden Begleiter zu. Als wir bei ihnen angelangt waren, nahm ich Austin das Baby wieder ab, damit er Kathi auch begrüßen konnte. Er lächelte sie an, streckte ihr seine freue Hand hin und sagte: „Willkommen in Nashville, Kathi!"

„Hi!", erwiderte sie schüchtern und schüttelte seine Hand. Dann wandte sie sich Melody zu, die sie mit großen, kugelrunden Augen anstarrte.

„Das ist Kathi, Melody"; sagte ich leise zu dem Baby. Als meine beste Freundin die Kleine anlächelte und Anstalten machte, ihr über die Wange zu streicheln, drehte sie sich schnell weg und vergrub ihr Gesicht an meiner Schulter.

Ich musste lachen. „Sie gewöhnt sich schon noch an dich, keine Sorge!"

„Sie ist echt sehr süß.", sagte sie auf Englisch. Auf Deutsch fügte sie grinsend hinzu: „Und er auch!" Daraufhin warf ich ihr einen Blick zu, der einerseits genervt, andererseits amüsiert sein sollte, aber ihrer Reaktion nach zu urteilen war er einfach glücklich, denn sie sagte: „Du hast ihn echt gern, oder?" Ich konnte nur nickten.

Dann sagte ich auf Englisch: „Wir sollten jetzt aber auf Englisch weiterreden!"

Als sich Austin verabschiedete, umarmte er erst Kathi, dann knuddelte er Melody und schließlich drehte er sich zu mir, doch ich meinte, ich würde ihn noch zur Tür bringen.

„Danke noch einmal, dass du uns gefahren hast!", meinte ich, als ich die Tür öffnete.

„Das hab ich doch gern gemacht! Kathi ist echt nett. Ich kann gut verstehen, dass sie deine beste Freundin ist."

„Ja, sie ist echt toll! Sie ist übrigens die Bassistin in unserer Band."

„Wirklich? Ihr müsst mir unbedingt einmal was vorspielen!"

Bei seinem Enthusiasmus musste ich lächeln. Katharina hatte recht gehabt, als sie gemeint hatte, dass er süß war.

„Ich sollte jetzt aber wirklich gehen und euch in Ruhe quatschen lassen. Ihr habt euch sicher viel zu erzählen."

Kaum hatte er das gesagt, zog er mich an sich und küsste mich. Nur gefühlte drei Sekunden später ließ er mich wieder los, wandte sich um und lief zu seinem Auto. Ich starrte ihm nach. Immer wieder schaffte er es, mich vollkommen aus dem Konzept zu bringen. Als er davonfuhr, merkte ich, dass ich ihn jetzt schon vermisste.

Hör auf, Hanna! Du warst doch sonst nie so ein Mädchen! Er ist doch nicht einmal dein Freund!

Seufzend ging ich wieder zurück ins Wohnzimmer, wo meine beste Freundin auf dem Sofa lag und das Baby beim krabbeln beobachtete. Kathi sah müde aus, was auch kein Wunder war. Immerhin hatte sie eine lange Reise hinter sich, bei der sie sicher nicht viel geschlafen hatte.

„Geht's dir gut?", fragte ich sie, als ich den Raum betrat.

„Ja, sicher! Und dir?" Sie musterte mich skeptisch. „Ist etwas passiert? Du siehst irgendwie traurig aus ..."

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt