14 Kapitel

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Es war nicht Taylor, die die Tür für mich öffnete. Nein, vor mir stand Ed Sheeran höchstpersönlich! Mein Mund klappte auf, dann wieder zu. Ich hatte nicht damit gerechnet, hier jemand anderen anzutreffen als Taylor. Wie dumm war ich eigentlich?! Natürlich hatte sie auch Freunde, die sie besuchen kamen.

Mit einem „Äh, hallo!" - man konnte sogar herbei stark seinen britischen Akzent hören, wie mir skurrilerweise auffiel - brach Ed schließlich die Stille. Sofort kam wieder Leben in mich. Melody war verletzt! Ich hatte gerade keine Zeit für eventuelle Fangirl-Momente.

„Hallo. Kann ich bitte reinkommen? Ich brauche Taylors Hilfe ..." Mit meinem Kopf deutete ich auf das immer noch weinende Baby in meinen Armen.

„Okay ..." Oh, nein. Jetzt hielt er mich für verrückt.

„Bitte!", flehte ich ihn an. „Oder hole sie wenigstens her."

Ed drehte sich um und schloss die Tür. Gottseidank rief er aber nach Taylor. Ich hörte sie fragen, wer denn da sei und ihn antworten, dass es ein Mädchen mit Baby war.

Wieder kamen Schritte näher - dieses Mal hörte es sich wie ein Laufen an - und endlich öffnete mir die Country-Sängerin die Tür.

„Hanna! Was ist denn passiert?!", rief sie erschrocken, als sie merkte, dass Melody weinte.

Auch mir kamen jetzt die Tränen. Kennt ihr das? Wenn man nach einem großen Schock ist, fängt man oft weinen an und weiß eigentlich gar nicht wieso. Für mich war es eine große Erleichterung, denn so beruhigte ich mich wieder ein bisschen. Okay, das klingt jetzt komisch, aber es war wirklich so. Wahrscheinlich war ich einfach durchs Weinen irgendwelche Hormone losgeworden, denke ich.

„Melody hat sich wehgetan! Wir brauchen einen Krankenwagen", schluchzte ich.

Taylor zog mich in ihr Haus und schloss die Tür hinter uns. Dann legte sie einen Arm um meine Schultern und führte mich so in ihr hellerleuchtetes Wohnzimmer. Sie nahm mir das Baby aus den Armen und sah sich die Wunde an.

„Hanna, ich glaube nicht, dass wir hierfür einen Doktor brauchen. Das ist einfach eine Schürfwunde."

„Aber was ist, wenn sie eine Gehirnerschütterung hat?" Inzwischen weinte ich nicht mehr, nur meine Atmung ging noch ein bisschen abnormal.

„Was ist denn genau passiert?", fragte Taylor geduldig.

Ich erzählte ihr, dass Melody zum ersten Mal gekrabbelt und dabei gegen mein Bett gefallen sei. Dass ihre Nase und Stirn zu bluten begonnen und ich nicht mehr weiter gewusst hätte. Dass ich dann auf sie, Taylor, aufgedacht hätte und zu ihr gerannt sei.

„Aber Hanna. Das passiert schon mal. Du musst dir keine Sorgen machen. Schau, Melody hat ja sogar schon wieder aufgehört zu bluten und weinen tut sie auch nicht mehr."

„Danke, Taylor!"

„Ist schon gut", erwiderte sie und tätschelte meinen Rücken.

Melody war also nicht schlimm verletzt. So langsam sickerte Erleichterung durch mich hindurch und all meine Anspannung der letzten Minuten - auch wenn es mir wie Stunden vorgekommen waren, war eigentlich nur eine viertel Stunde vergangen, seit Melody gekrabbelt war - löste sich in Luft auf.

„Ed! Willst du Hanna kennen lernen?", rief Taylor über ihre Schulter in einen anderen Raum. Mir fiel jetzt erst auf, dass ich heute zum ersten Mal in Taylors Teil des Hauses war, obwohl ich schon fast zwei Wochen in Nashville war. Der Angesprochene kam zu uns ins Wohnzimmer. Seine roten Haare waren verwuschelt, die Farbe seiner Wangen war ein bisschen rötlich.

„Ed, das ist Hanna. Sie ist das Aupair der Bakers. Hanna, das ist Ed, ein guter Freund von mir."

Schon wieder wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich mochte Ed als Sänger sehr gern, aber ich kannte ihn nicht. Anscheinend war er auch nicht sehr gesprächig, denn auch sein Mund klappte auf und wieder zu.

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Where stories live. Discover now