22. Kapitel (2. Teil)

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So, meine lieben Leserinnen (und Leser, sofern es welche gibt)! Hier kommt nun endlich der zweite Teil des Kapitels. Ich weiß, es ist schon wieder ewig her, seit ich das letzte Mal upgedated habe, aber ich hatte irgendwie eine Schreibblockade. Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel. Lasst es mich wissen! ;)

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Es war schon lange dunkel, als ich schließlich meinte, nach Hause zu den Bakers zu müssen, da ich am nächsten Tag wieder arbeiten musste und fit sein sollte. Austin bestand darauf, mich bis vor die Haustür zu begleiten, was eigentlich nicht notwendig war – immerhin stand sein Auto etwa drei Meter davon entfernt, aber er meinte er wolle dann sowieso noch bei seiner Schwester vorbeischauen.

Die Zeit verging wie im Flug und heute war schon der Tag von Kathis Ankunft. Obwohl ich einige Zeit zum Einschlafen gebraucht hatte, weil ich so aufgeregt gewesen war, war ich schon vor meinem Wecker wach. Ich setzte mich auch und stellte diesen aus, damit er nicht losging, während ich im Badezimmer war.

Eine halbe Stunde später bereitete ich mir in der Küche mein Frühstück – ein Müsli mit Obst, denn leider war das Brot hier in den USA nicht ganz nach meinem Geschmack. Ich genoss die Ruhe, die in Kürze eh schon vorbei war, denn ich würde die Kinder in etwa einer dreiviertel Stunde wecken müssen. Bis dahin allerdings freute ich mich auf Kathis Ankunft in Nashville, auf das Wiedersehen mit Austin und über das schöne Wetter, das der wolkenlose Himmel versprach. Wie man vielleicht merkt, war ich einfach glücklich, und niemand würde mir das nehmen können.

Kathi würde um zehn Uhr landen und ich würde sie abholen. Austin hatte mir versprochen, dass er mich – und Melody – zum Flughafen und wieder zurück fahren würde. Insgeheim dachte ich mir, dass er wohl genauso neugierig auf Kathi war, wie sie auf ihn, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Meiner Freundin hatte ich nichts davon erzählt, dass sie ihn schon so bald kennen lernen würde, aber das würde sie schon noch früh genug sehen. Hoffentlich würde ich danach noch etwas hören, denn ihren Kreischanfall sah ich schon bildlich vor mir. Vielleicht sollte ich sie doch vorwarnen? Nun, ich hatte ja noch Zeit, mir das gründlich zu überlegen. Im Moment würde sie sowieso keine Nachrichten empfangen können.

Zwei Stunden später war ich mit Melody alleine. Die Kleine war heute nicht so fröhlich, wie sonst. Stattdessen jammerte sie die ganze Zeit, wie Babys, die noch nicht sprechen können eben jammern können. Als ich sie wickelte, beklagte sie sich lautstark und ich konnte sie erst ablenken, als ich ihr etwas vorsang. Ich wusste nicht so genau, was dieses Lied war – ich sang einfach vor mich hin –, aber Melody starrte auf meine Lippen. Das erste Mal an diesem Tag verstummte sie. Innerlich vor Erleichterung aufseufzend, setzte ich meine Improvisation fort und war bald soweit, dass ich das Baby anziehen konnte.

Ich verließ summend das Bad mit einer aufbruchsbereiten Melody auf dem Arm. Ich selbst musste noch meine schlabbrige Hose gegen eine tauschen, die ein wenig gesellschaftsfähiger war. Schon wenige Tage nach meiner Ankunft in Nashville war ich draufgekommen, dass man, wenn man auf ein Baby aufpasst, besser keine schönen Sachen anhat, da die Kleidung garantiert nach ein paar Minuten schmutzig ist. Deshalb hatte ich ein paar bequeme Hosen zu „Drinnen-Hosen" ernannt und sparte mich die übrigen für andere Gelegenheiten auf.

Zur Feier des Tages zog ich mir ein weißes Sommerkleid an, obwohl ich mir sicher war, dass bei meinem Glück in spätestens einer halben Stunde ein Fleck darauf zu finden sein würde.

Gerade als ich meine Sandalen anzog, was sich mit Melody auf dem Arm als nicht gerade einfach herausstellte, klingelte es. Wahrscheinlich war das Austin.

„Ich komme sofort!", rief ich in der Hoffnung, dass er es hören konnte. Schnell schnappte ich mir mein Handtasche und die Tasche mit Wickelsachen und Wechselgewand für Melody und ging schnell zur Tür. Mit dem Ellbogen die Türklinke hinunterdrückend, öffnete ich die Haustür einen Spalt. Mit dem Fuß zog ich sie dann soweit auf, dass ich mitsamt Sack und Pack durchschlüpfen konnte.

Wie ich richtig angenommen hatte, stand vor mir Austin, mit seinem wundervollsten Lächeln auf den Lippen und seinen strahlend blauen Augen. Sofort nahm er mir die beiden Taschen ab und küsste mich zur Begrüßung auf die rechte Wange.

„Hi!", sagten wir gleichzeitig, woraufhin wir – ebenfalls zur gleichen Zeit – lachen mussten.

„Ich hole noch schnell Melodys Babysitz aus Taylors Auto!", rief mir Austin zu, nachdem er die beiden Taschen im Auto verstaut hatte. Er lief zur Haustür seiner Schwester und sperrte sie auf. Seit wann hatte er einen Schlüssel? Sonst hatte er doch immer geklingelt, oder täuschte ich mich da?

Langsam ging ich ihm hinterher, doch sofort begann Melody wieder zu jammern. Seufzend begann ich wieder zu summen. Was war nur heute mit der Kleinen los? Das war ich nicht von ihr gewöhnt.

„Never Grow Up?", hörte ich Austin neben mir fragen und ich zuckte zusammen.

„Äh, was?", fragte ich verwirrt.

„Du summst Never Grow Up!", wiederholte er.

„Wirklich?" Da ich nun zu summen aufgehört hatte, meldete sich das Baby wieder zu Wort. Als ich nun wieder anfing, fiel mir auf, dass Austin recht gehabt hatte. Ich summte wirklich Never Grow Up!

„Was ist los mit ihr?", wollte Austin wissen.

Ratlos schüttelte ich den Kopf und zuckte mit den Schultern.

„Immer wenn ich aufhöre, ihr was vorzusingen, jammert sie."

„Also, von mir aus kannst du gerne singen!", sagte Austin grinsend und machte sich auf, um den Kindersitz hinter dem Fahrersitz zu befestigen.

Als wir endlich losfahren konnten, war es bereits halb zehn. Hoffentlich mussten wir Kathi nicht warten lassen. Bestimmt war sie sehr müde. Plötzlich fiel mir ein, dass ich immer noch nicht entschieden hatte, ob ich meine beste Freundin vorwarnen sollte, dass Austin uns fuhr, oder nicht. Ich beschloss einfach, sie nicht zu benachrichtigen, und war gespannt auf ihre Reaktion.

Nach einer Weile beruhigte sich Melody und ich musste nicht mehr singen. Hoffentlich würde sie nicht einschlafen, denn sie sollte ihren Mittagsschlaf erst später halten. Außerdem müsste ich sie dann aufwecken, sobald wir am Flughafen waren, was auch nicht gerade toll gewesen wäre. Glücklicherweise schlief sie aber nicht ein und als Austin in der Parkgarage des Flughafens parkte, plapperte sie munter vor sich hin – nun, falls man „dadad" „mamama" und „bababa" als plappern bezeichnen konnte.

In der Ankunftshalle mussten wir nicht lange warten, bis ich den dunklen Schopf meiner besten Freundin sah. Schnell übergab ich das Baby an Austin, der auch die Babytasche und meine Handtasche trug, und rannte auf sie zu.

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Danke, dass ihr bis hierher gelesen habt! Ich hoffe, dass es nicht so lange bis zum nächsten Kapitel dauern wird.

Lilithe xxx

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Where stories live. Discover now