19. Kapitel

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Austins Zimmer –  wenn man es so nennen konnte, er wohnte ja nicht wirklich hier – war anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Es war geräumig und spärlich möbliert. Nur ein Bett, ein Kasten, eine Kommode und ein kleiner Tisch mit einem Stuhl befanden sich darin. Auf dem Boden vor dem Fenster lag ein kuschliger, beiger Teppich. Austins aufgeklappter Laptop auf dem Tischchen war der einzige persönliche Gegenstand, den ich entdecken konnte. Auf dem Bildschirm des Computers wechselten sich Fotos ab, die wahrscheinlich der Bildschirmschoner waren.

„Komm doch rein!", forderte mich Austin auf. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich wie angewurzelt im Türrahmen stehen geblieben war. Ich trat einen Schritt ins Zimmer und machte wieder Halt.

„Willst du dir die Fotos von den Wohnungen ansehen?", fragte Austin, der plötzlich neben mir stand und die Tür schloss. Ich nickte nur, denn schon wieder brachte ich kein Wort heraus. Als ich näher zum Laptop kam, sah ich, dass die Fotos am Bildschirm die Bilder der letzten Tage waren. Doch bevor ich noch mehr davon sehen konnte, bewegte der Junge neben mir die Maus und die Bilder verschwanden.

„Darf ich diese Fotos dann auch sehen?", fragte ich leise, doch ich war mir sicher, dass er es gehört hatte, auch wenn er nicht reagierte. Als ich ihn von der Seite ansah, bemerkte ich, dass er leicht rosa auf seinen Wangen war.

„Süß!", dachte ich und ohrfeigte mich anschließend mental für diesen Gedanken. Ich war doch hier, weil er mir Fotos von seinen potentiellen künftigen Wohnungen zeigen wollte, nicht damit ich ihn anhimmelte. Außerdem waren wir jetzt Freunde, also war für Schwärmereien wirklich kein Platz.

„Das ist die Wohnung, die hier ganz in der Nähe ist", erklärte Austin mir, als ein Bild von einem lichtdurchfluteten Korridor erschien. Die nächsten Abbildungen zeigten eine modern eingerichtete Wohnküche, zwei gemütliche Schlafzimmer, ein großes Badezimmer, eine Toilette mit Fenster und eine winzige Abstellkammer.

„Wow!"; entfuhr es mir, „Die ist ja voll schön!"

„Ja ..." Austin seufzte „Schön ist sie schon, aber leider auch extrem teuer. Taylor hat zwar gemeint, sie kann sie kaufen und mir schenken, aber das kann ich nicht annehmen. Sie tut schon so viel für mich ...".

„Versteh ich ...", murmelte ich. „Aber glaubst du nicht, dass sie sich freuen würde, wenn du hier in der Nähe von ihr bist?"

„Doch, natürlich! Ich würde ja auch gerne in dieser Wohnung wohnen, aber wenn, dann muss ich das Geld wenigstens zur Hälfte selbst zusammenbekommen." Nach einer kurzen Pause fügte er noch hinzu: „Willst du die anderen Wohnungen auch noch sehen?"

„Ja, natürlich!"

Nach der ersten waren die restlichen Apartments ein wenig enttäuschend. Sie waren alle ziemlich klein und die meisten sahen auch nicht besonders schön aus. Nur eine war dabei, die mir auch noch gefiel. Sie war zwar mit einem Raum, in dem man schlafen, kochen und wohnen musste, winzig, aber sah auch irgendwie gemütlich aus.

„Wo ist die?", erkundigte ich mich.

„In einem Vorort auf der anderen Seite der Stadt, in Kingston Springs ..."

„Oh ... Und was wirst du jetzt machen?", erkundigte ich mich vorsichtig.

„Keine Ahnung. Ich wollte deine Meinung hören, aber wenn du auch die am Shannon Place am besten findest ..."

„Warte! Shannon Place? Sind wir da nicht vorbeigegangen?"

„Das hast du dir gemerkt?!"

„Wie viel fehlt dir für diese Wohnung?"

„Naja, wenn ich Taylor die Hälfte bezahlen lasse, dann fehlen mir immer noch etwa 90 000 $, wenn ich all meine Ersparnisse aufbrauche ..." Unglücklich sah er mich an.

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Where stories live. Discover now