Piep ... Piep Woher kam dieses nervtötende Piepen? Ich wollte doch nur schlafen. War das denn zu viel verlangt? Piep ... Piep
Genervt öffnete ich meine Augen. Wo war ich? Die Wandfarbe meines Zimmers war noch nie weiß gewesen. Früher hatte ich unbedingt ein hellblaues Zimmer haben wollen und seit etwa vier Jahren war es helllila mit dunkellila Flecken.
Plötzlich erinnerte ich mich, dass ich ja in Nashville war. Aber auch im Hause Baker gab es keine so weißen Wände, dass sie schon richtig klinisch aussahen.
Verwirrt blickte ich mich um. Ich war ganz sicher in einem Krankenhaus. Was war mit mir passiert? Ich konnte mich an rein gar nicht vom heutigen Tag erinner, oder war es vielleicht gestern gewesen, dass ich stationär in der Klinik aufgenommen worden war? Als ich Knopf mit der Klingel zum Rufen der Krankenschwester fand, drückte ich ihn sofort. Ich wollte Antworten.
Nach ungefähr einer Minute erschien endlich ein Mädchen in meinem Alter, das ich für eine Schwester hielt.
„Wo bin ich?", fragte ich sofort.
„Im TriStar-Hospital. Sie haben eine ernsthafte Quetschung am rechten Bein, das zusätzlich noch gebrochen ist, Miss Ernst. Außerdem eine Gehirnerschütterung, aber die ist im Moment Ihr geringstes Problem.", erwiderte sie mit einem freundlichen kleinen Lächeln und einem britischen Akzent.
„Was ist passiert? Und wann?", schossen schon die nächsten beiden Fragen aus meinem Mund.
„Das lassen Sie sich am besten von ihren Freunden erklären. Sie werden sich freuen, zu hören, dass Sie wach sind." Jetzt grinste sie wirklich. „Sie haben Glück mit Taylor Swift befreundet zu sein.", fügte sie noch hinzu, als sie sich an der Tür noch einmal umdrehte. War ich mit Taylor Swift befreundet? Sie war sehr nett zu mir gewesen, als sie mich mit dem Auto aufgesammelt hatte, aber an mehr konnte ich mich nicht erinnern. Wahrscheinlich war noch mehr geschehen, aber ich konnte mich einfach nicht erinnern, was es war, vielleicht auf Grund der Gehirnerschütterung. Doch weiter kam ich mit meinen Überlegungen nicht, denn die Tür flog mit Schwung auf und neun Personen stürzten herein (eigentlich acht, denn Melody wurde von Alice getragen): Die gesamte Familie Baker, Taylor Swift, zwei Erwachsene, von denen ich Taylors Mutter erkannte (bei dem Mann schätzte ich, dass er Taylors Vater war) und ein Junge, der mir vage bekannt vorkam.
„Hanna, endlich bist du wach! Du hast uns so erschreckt!", rief Alice.
„Was ist passiert?", stellte ich die Frage, die ich vorher schon der Krankenschwester gestellt hatte, noch einmal.
„Es tut mir leid! Ich wollte das echt nicht. Ich ...", schluchzte Zoe verzweifelt.
Doch sie wurde von dem Jungen unterbrochen: „Das ist nicht deine Schuld, Zoe. Wie oft sollen wir dir das noch sagen?! Es war ein Unfall, und wenn jemand Schuld daran hat, dann ich!"
„Gar nicht wahr, Austin!", widersprach Taylor.
Aha, der Junge hieß also Austin. Jetzt fiel mir ein, dass Taylors Bruder Austin hieß. Woher kannte ich ihre Familie?
„Hört auf damit!", rief Taylors Mutter. „Ihr verwirrt sie ja nur! Außerdem solltet ihr aufhören so zu schreien, das ist ein Krankenhaus."
Nach zirka zehnminütigem Hin- und Herstreiten, wer mir die Geschichte erzählen dürfe, erfuhr ich, dass ich mit den Kindern und Taylor Taylors Familie besucht hatte. Kurz bevor wir wieder heimfahren wollten, hatte Zoe Austin einen Schups, der für ihn völlig unerwartet gewesen war, gegeben, damit er sich von mir verabschieden würde. Doch da er darauf nicht vorbereitet gewesen war, war er gegen die Autotür gefallen, hinter der ich gestanden war und Nick und Melody angeschnallt hatte. Die Tür war zugefallen und hatte vor allem mein rechtes Bein eingeklemmt. Außerdem war ich durch den Stoß vornüber gefallen und mit dem Kopf an Melodys Babysitz angestoßen. Ich war sofort bewusstlos geworden und von der Rettung ins Krankenhaus gebracht worden. Bis ich aus meiner Ohnmacht wieder aufgewacht war, waren ungefähr zwei Stunden vergangen.
Nach Austins ausführlicher Schilderung ging die Tür wieder auf und die nette Krankenschwester betrat das Zimmer.
„Es tut mir leid, aber ich muss sie jetzt bitten zu gehen." Mit einem Seitenblick auf Taylor und deren kleinen Bruder, der neben mir auf meinem Bett saß, fügte sie noch hinzu: „Ein oder zwei Personen können aber schon noch bleiben, wenn Miss Ernst das wünscht."
Ich warf einen Blick auf das kleine Schildchen auf ihrem T-Shirt. Demnach hieß sie Alison Evans.
Taylor, Zoe, Alice und Taylors Mutter grinsten plötzlich und drängten die anderen dazu, sich von mir zu verabschieden, nur von Austin wollten sie nichts von einem Abschied hören.
„Nein, Austin. Du könntest doch Hanna Gesellschaft leisten. Ich habe leider nicht Zeit, ich muss noch ins Studio ...", meinte die Sängerin. Auch die anderen behaupteten, sie hätten noch etwas Dringendes zu erledigen und so blieben Austin und ich alleine zurück.
Eine unangenehme Stille entstand. Als ich sie gerade brechen wollte, räusperte sich der Junge, der immer noch auf meiner Bettkante saß.
„Du kannst dich wirklich nicht an heute erinnern, oder?", erkundigte er sich und mir schien es, als ob Traurigkeit in seiner Stimme zu hören war.
„Nein ... Aber ich kann mich wieder ab heute Morgen erinnern ... Vielleicht kommt die Erinnerung ja wieder ..."
Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis ich mein Abendessen serviert bekam. Da ich aber auf Grund der Schmerzmittel, die ich als Infusion bekam, nicht wirklich Appetit hatte, überließ ich es gerne dem 21-Jährigen, auch wenn er natürlich darauf bestand, dass ich wenigstens einen Teil der Suppe zu mir nahm.
Später am Abend kam der diensthabende Arzt in mein Zimmer – eigentlich war es ein 2er-Zimmer aber sonst lag keiner hier – und erneuerte meine Infusion. Plötzlich wurde ich ganz schläfrig und konnte kaum mehr Austin richtig erkennen. Meine Augen fielen zu. Das Letzte, was ich vor dem Einschlafen noch spürte, war, wie mir jemand über die Wange streichelte. Glücklich fiel ich in einen erholsamen, traumreichen Schlaf.
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I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)
FanfictionDie 18jährige Hanna kommt als Au-Pair nach Nashville. Als sie die richtige Busstation verpasst und dann auch noch ihr Handy keinen Akku mehr hat, ist sie vollkommen verzweifelt. Wie soll sie in einer fremden Großstadt zu einer Familie finden, die si...
