BC V (II) - Christmas Time

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Ich hatte absolut kein Problem mit langen Autofahrten, wobei diese nicht einmal wirklich lang war, denn zu meiner Tante, welche das Weihnachtsessen organisierte, fuhr man knapp zweieinhalb Stunden.

Das einzige was die Autofahrt wirklich ungemütlich machte war, dass wir uns zu dritt die Rückbank teilen mussten, denn wohl oder übel gehörte auch mein Bruder zur Familie.

Okay, das hörte sich jetzt vielleicht etwas hart an, denn eigentlich liebte ich ihn ja doch, auch wenn er in letzter Zeit schon sehr oft nicht gerade gut auf alles und jeden zu sprechen war.
Und dieses Familientreffen mit anscheinenden Verwandten, die wir in unserem gesamten Leben noch nie gesehen hatten, raubte ihm wie mir den letzten Nerv.

Und das noch an Weihnachten. Tage, die dazu da waren mit seinen liebsten zu verbringen und mit diesen das gemütliche Beisammensein genießen sollte.

Aber im weiten Sinne war es ja Familie, auch wenn mein Bruder und ich wahrscheinlich ein Viertel davon nicht kannten.

Da hatte es Zuko weitaus schwerer, denn jeder dort würde ihn kennen, doch er würde lediglich meine Großeltern kennen, die ihn direkt in ihr Herz geschlossen und als Familienmitglied anerkannt hatten, als sie ihn das erste Mal trafen.

Auf jeden Fall saßen wir nun zu dritt auf der Rückbank eingequetscht, während meine Eltern sich angeregt über alte Familiengeschichten unterhielten.

Und weil ich natürlich wieder mal die kleinste war, hatte ich die überaus tolle Ehre in der Mitte sitzen zu dürfen, die nochmal kleiner war als die beiden Sitze neben mir.

Zuko saß rechts von mir und hatte meine Hand mit seiner verschränkt und auf seinem Oberschenkel abgelegt, während er stumm aus dem Fenster sah.

Müde lehnte ich mich an seine Schulter und schloss meine Augen, die mir eindeutig klar machten, dass ich diese Nacht viel zu wenig geschlafen hatte, was meistens der Fall war, wenn ich bei Zuko oder er bei mir schlief.

Mein Freund drehte sich zu mir und lächelte mir liebevoll zu. „Müde?" flüsterte er und drückte meine Hand leicht.

„Mmh." ohne meine Augen zu öffnen, nickte ich. „Aber der Film gestern Abend war so süß."

„Der Film von dem du nur die ersten zwanzig Minuten mitbekommen hast, weil du danach eingeschlafen bist?" neckte Zuko mich.

„Genau der." kicherte ich und verbesserte meine Position an Zukos Schulter, weil mein Nacken nicht so von dieser überzeugt war und mich das spüren ließ.

„Was habt ihr für einen Film geschaut?" schaltete sich jetzt auch mein Bruder in das Gespräch mit ein.

Schmunzelnd sah ich zu Zuko, der meinen Blick hilfesuchend erwiderte.
Er hasste es seine Obsession mit Disney-Filmen preisgeben zu müssen.

Ich drehte mich zu meinem Bruder und antwortete gelassen. „Susi und Strolch."

„Sowas magst du?" ungläubig sah er mich an.

„Warum denn nicht?" Ich grinste.

„Mein Beileid, Bro." mitfühlend sah er zu Zuko, dem die Röte ins Gesicht gestiegen war, weil er nicht wusste, ob ich ihn gleich unbarmherzig bei meinem Bruder auffliegen lassen würde oder nicht.

„Was man halt nicht alles für sein Mädchen tut." Ich prustete los als er das aussprach, weil er jetzt echt den Film auf mich schob. Aber das war mehr als okay.

„Ey (Y/N), sei mal dankbar für deinen Freund. Diese Einstellung haben heutzutage nicht mehr viele Jungs. Aber du bist sowieso komisch." irritiert beobachtete er mich dabei wie ich vor lachen versuchte wieder atmen zu können und wie eine Seerobbe japste. „Und das findest du ehrlich hot?" er zeigte auf mich und blickte verständnislos zu Zuko.

Modern Fire Nation | Zuko x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt