CHAPTER XII - Pillow Fight

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Müde wachte ich am nächsten Morgen auf. Ich hatte nicht viel geschlafen, da mich meine Gefühle wach gehalten hatten.

Einerseits hatte ich große Panik, sowie Angst um meine Familie gehabt, jedoch war da auch noch etwas anderes.
Ich fühlte mich hier einfach total wohl. Die ganze königliche Familie war super nett zu mir, außer Azula, wobei sich diese nach dem Vorfall gestern auch noch entschuldigt hatte und sich jetzt eigentlich ganz anständig benahm.
Und eben dieses eine Gefühl, welches ich noch nicht ganz zuordnen konnte. Es war beängstigend, aber zugleich schön und trat immer nur in bestimmten Momenten auf.
In welchen genau konnte ich bis jetzt noch nicht definieren.

In Gedanken versunken starrte ich an die Decke des Gästezimmers.

Ursa hatte gestern darauf bestanden, dass ich ein gescheites Zimmer für meinen ungeplanten Aufenthalt bekommen würde.

Sie wollte nicht, dass ich in Zuko's Zimmer „auf einer Matratze auf dem Boden" schlafen musste.
Als ob ich auf dem Boden geschlafen hätte. Nicht, dass es ein Problem für mich gewesen wäre, aber das hätte Zuko sowieso nicht zugelassen. Dafür kannte ich ihn jetzt schon gut genug. Tendenziell hätte ich eher in Zuko's Bett geschlafen, da dieses ja eigentlich groß genug für uns beide gewesen wäre.

Aber hätte ich das überhaupt gewollt? Ich meine er verhielt sich total freundlich und offen gegenüber mir und war auch nicht gerade unansehnlich, aber er war immer noch der Prinz.
Oder?

In diesem Moment klopfte es an meiner Tür.

„Ja?" erwartungsvoll blickte ich zur Türe.

„Morgen." streckte ein müder Zuko seinen Kopf durch die Tür.

„Guten Morgen." lächelte ich und setzte mich in meinem Bett auf.

„Na? Gut geschlafen?" fragte er mich, während er auf mich zu schlenderte.

Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine graue, kurze Jogginghose, was ihm ausgesprochen gut stand.
Seine Haare waren verwuschelt und hingen kreuz und quer über seine Stirn.

„Joa, geht so. Du?"

„Wieso nur 'geht so'? Hat irgendwas nicht gepasst? Hat dir irgendjemand was getan oder muss ich noch irgendwas regeln?" fragte er leicht aufgebracht.

„Zuko, entspann dich mal. Es ist perfekt hier, aber unter den Konditionen ist es eben nicht so einfach beruhigt schlafen zu können. Außerdem hab ich mich ein bisschen einsam gefühlt, so alleine in diesem riesigen Zimmer." lachte ich.

„Na ja, das mit der Einsamkeit lässt sich ja schnell ändern." grinste er.

Mit diesen Worten warf er sich neben mich aufs Bett und streckte seine Beine aus.

„Ach übrigens, wie ist die Situation gerade so? Ist das Netz wieder stabil und wie sieht's mit dem Wetter aus?" fragte ich. Fast wäre mir entfallen warum ich überhaupt hier war, aber Zuko's Anwesenheit lenkte mich mal wieder komplett ab.

Ich stand auf und lief zum Fenster, um die Lage draußen zu checken.

„Erst beschwerst du dich, dass du dich einsam fühlst und jetzt haust du einfach ab, wenn ich dir Gesellschaft leisten will? Wie unhöflich!" kam es in einem sarkastischen Unterton von Zuko.

Ich antwortete erst gar nicht, sondern feuerte einfach nur ein Kissen auf ihn, welches ihn mitten im Gesicht traf.

„Ha! Volltreffer!" triumphierend schaute ich ihn an.

„Dein Ernst? Ist das etwa der Dank dafür, dass ich hier bin?" entgegnete er mir trotzig, feuerte aber sofort das Kissen zurück, welchem ich geschickt ausweichen konnte.

„Na warte! Das bekommst du zurück!" rief ich

Und sofort war eine Kissenschlacht im Gange.

Ich konnte Zuko's Angriffen immer gut ausweichen und landete selber des Öfteren einen Treffer.

Als Zuko mich dann doch erwischte, quickte ich und versuchte zu fliehen. Mein Plan ging allerdings nicht wirklich auf, da Zuko doch schneller war als ich und mich an der Hüfte packte, um mich am Fliehen zu hindern.

„Heeeey, lass mich los. Das ist unfair!" kicherte ich.

„Weißt du wie es noch unfairer wird?" grinste er verschmitzt.

„Will ich das wissen?"

Die Antwort war natürlich ganz klar nein, als er anfing mich komplett durchzukitzeln. Natürlich wehrte ich mich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, was nur so semi gut funktionierte.

„Zu..koooooo!" japste ich vor Lachen.

„Ja?" der Ton war mir viel zu frech, weshalb ich ihm einen Schubser verpasste und er das Gleichgewicht verlor.

Jedoch ließ er mich auch dann nicht los und so fielen wir zusammen um. Zum Glück nicht auf den Boden, sondern auf das weiche Bett.

Wie es der Zufall mal wieder wollte landete Zuko direkt auf mir und ich war sozusagen unter ihm begraben.

Sein Gesicht war direkt über meinem und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut, während sich seine Augen in meine vertieften.

Und da war das Gefühl wieder, welches ich nicht einordnen konnte. Was war das nur?

Ich merkte wie sein Herz schnell und stark gegen meine Brust schlug und er seine Atmung bewusst kontrollieren musste.

Ich linste runter auf seine Lippen, welche ganz weich aussahen.
Als ich merkte, was ich hier gerade tat, blickte ich schnell, leicht peinlich berührt zur Seite.
Natürlich hatte Zuko gesehen wo ich hingeschaut hatte, jedoch reagierte er sofort und rollte sich von mir herunter.

Jetzt lagen wir nebeneinander und blickten uns weiterhin an.

„Sorry (Y/N).."

„Für was?" fragte ich leicht irritiert.

„Dafür, dass ich die Situation so weird gemacht habe. Ich hätte gleich merken sollen, dass du dich nicht wohlfühlst."

„Hey Zuko, alles okay. Mit geht es gut, wirklich. Ich habe mich nicht unwohl gefühlt."

„Und was war das dann gerade für eine Reaktion?" leicht enttäuscht schweifte sein Blick zur Zimmerdecke.

„Ich...ach keine Ahnung. Ich meine, wir kennen uns noch nicht so lange, nicht dass das jetzt schlimm wäre, aber du bist der Prinz und ja...ich weiß nicht." stotterte ich.

„Und was ändert es, dass ich der Prinz bin? Genau, gar nichts. Bitte seh mich nicht als irgendeine Rolle, in die ich hineingeboren wurde. Seh mich einfach als Zuko."

„Das ist aber nicht so einfach. Ich meine, du bist von hohem Stand und ich bin halt irgendein Mädchen."

Ich verstand gar nicht mehr in welche Richtung dieses Gespräch hier gerade ging. Über was sprachen wir überhaupt?
Aber irgendwie verstanden wir uns gegenseitig. Oder ging das nur mir so?

„Du bist nicht irgendein Mädchen, (Y/N). Und das weißt du hoffentlich auch. Du bist, vor allem für mich, viel mehr als das, okay?" er lächelte mich aus seinen goldenen Augen an und stand dann aber auf. „Ich lass dich dich dann mal in Ruhe fertig machen." er lächelte immer noch. „Es ist ja schon spät. Meine Mum wartet sicher schon mit dem Frühstück auf uns."

„Das Problem ist nur, dass ich gar keine Klamotten habe, Zuko." lachte ich.

„Oh stimmt. Warte, ich bring dir gleich was von mir." er stockte. „Oder soll ich lieber Azula fragen?"

„Nein, etwas von dir ist völlig in Ordnung." lächelte ich ihn dankbar an

Er nickte und verließ anschließend das Zimmer.

Dieser Junge machte mich noch verrückt...
Und das, obwohl ich überhaupt nicht wusste warum, oder wie er es schaffte.

Fakt war, dass er es schaffte.

Modern Fire Nation | Zuko x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt