CHAPTER LXVIII - Mission accomplished

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Obwohl ich meine halbe Kindheit hier in dieser Hütte verbracht hatte, erkannte ich sie kaum wieder.

Vielleicht war es auch einfach schon zu lange her, jedoch wirkte sie deutlich dunkler und verwinkelter als vorher, was auch an den Umständen und dem ungehemmten Einfluss an Emotionen liegen konnte.

Mir den Weg einprägend, folgte ich Lucian weiter. Wir mussten jedoch nicht lange gehen, bis dieser vor einer schweren Holztür stehen blieb und sich zu mir umdrehte.

„Plan A." flüsterte er.

Ich nickte zustimmend und zog mein Handy aus der Hosentasche, um vor dem Eintreten in Sams Büro eine abgemachte Nummer zu wählen.

Lucian wartete geduldig, bis ich ihm das Signal gab, dass ich bereit war.
Anschließend klopfte er ungehalten an die Bürotür von Sam, woraufhin ein überhebliches ‚Herein' erklang.

In diesem Moment packte mich Lucian unsanft am Oberarm, riss die Tür auf und schuckte mich auf eine brutale Weise in den Raum, bevor er selbst nachkam und mich auf meine Knie zwang.

Ich versuchte mich zu wehren und aus seinem Griff zu befreien, jedoch hatte ich keine Chance gegen dieses Muskelpaket und ließ nach einigen wenigen Versuchen geschlagen den Kopf hängen.

„Lucian." Sams Stimme durchdrang den Raum.

„Hier ist er." mit diesen Worten zwang er mich Sam in die Augen zu sehen.

„Der Prinz." brachte er überrascht hervor. Das war nicht dein Auftrag, aber in diesem Fall sehe ich darüber hinweg. Lass ihn los!" befahl er.

Sofort ging Lucian einen Schritt zurück und ließ von mir ab. „Ich weiß, dass das nicht mein Auftrag war, aber ich dachte mir, dass es dir vielleicht Freude bereiten könnte deinem Erzfeind selbst den letzten Schubser ins Jenseits zu geben." erwiderte Lucian schmunzelnd.

„Du sollst nicht denken, sondern bedingungslos ausführen, Lucian!" donnerte es durch den Raum. „Aber du hast Recht." bedrohlich langsam stand Sam auf und kam auf mich zu. „Es wird mir eine Freude sein." gehässig grinsend hob er mein Kinn mit einem seiner langen Finger an.

„Damit wirst du nicht durchkommen." knurrte ich ihn kraftlos an.

„Ach ja, wer soll mich den aufhalten können?" spöttisch hob er seine Augenbrauen an. „Es weiß niemand, dass du hier bist und es weiß auch niemand wo ich mich aufhalte. Mein Plan ist perfekt, Zuko, versteh das. Bald bin ich die Nummer eins im Königreich!"

„Die Nummer eins im Königreich?" mich dumm stellend sah ich ihn an.

„Leidest der Prinz jetzt auch noch an stärkerer Demenz?" lachte er. „Ach Zuko, ich werde deinen Platz auf dem Thron übernehmen, nachdem du erstmal auf unerklärliche Weise verschwindest. Oder im Klartext; ich dich eigenhändig umgebracht habe." gierig starrte er auf mich hinunter.

„Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass das funktioniert." voller Hass erwiderte ich seinen Blick und hielt diesen stur.

Langsam beugte er sich zu mir herunter und grinste breit. „Hier findet dich niemand. Niemand sucht in einer kleinen, alten Hütte nach dem Prinzen, in welcher er als Kind immer mit seinem besten Freund gespielt hat."

„Von wegen bester Freund." spuckte ich ihm entgegen.

„Tut mir Leid für die Untertreibung. Allerbester und wohl einziger Freund." lachte er spöttisch. „Schade, dass diese Freundschaft so enden muss. Wirklich schade." grinste er.

In diesem Moment ertönte lautes Geschrei und Gepolter aus dem Erdgeschoss.

„Du hast Recht. Es ist wirklich schade, dass du dein gesamtes zukünftiges Leben hinter Gittern verbringen darfst, mein Lieber." mit diesen Worten schnellte ich in die Höhe und verpasste ihm einen gezielten Tritt ins Gesicht, sodass Sam benommen nach hinten stolperte und gegen seinen Schreibtisch knallte. „Jetzt bist du nicht mehr der einzige, der hier Nasen bricht." ich drehte mich grinsend zu Lucian um, welcher sich ebenfalls das Lachen verkneifen musste.

„Und die ist zu hundert Prozent zweifach gebrochen." gluckste dieser leise.

Gerade als sich Sam versuchte wieder aufzurappeln, eilte Lucian zu ihm und drückte ihn auf den Boden, während er ihm die Arme auf den Rücken drehte und seine Beine mit seinen eigenen festmachte.

Sam wollte sich wehren, merkte jedoch schnell, dass er hier keine Chance hatte, frei zu kommen.

Der Lärm im Erdgeschoss wurde lauter und keine Sekunde später stürmte ein Mann in Uniform in den Raum, in dem wir uns befanden.

„Da seid ihr ja Jungs!" rief der Mann erleichtert und schritt auf Lucian zu, welcher Sam im Schwitzkasten hatte. „Dann nehmen wir euch doch mal den Verbrecher ab." schmunzelte er.

Ein Pfiff ertönte und drei Soldaten der Feuernation stürmten in das Zimmer, um Sam endgültig zu verhaften.

Chan, der Offizier der Armee der Feiernation, welcher uns als erstes gefunden hatte, zwinkerte mir wissend zu und gesellte sich zu mir, als der benommen Sam abtransportiert wurde.

„Was habt ihr denn mit dem gemacht, Jungs?" erstaunt betrachtete Chan den benommen Gesichtsausdruck von Sam.

„Ein Tritt hat gereicht." Lucian zuckte unschuldig mit seinen Schultern.

„Na dann. Ist aber alles gut bei euch beiden? Die Aktion war ja nicht ganz ungefährlich." besorgt sah er Lucian und mich an.

„Ja, alles gut. Ich hab zwar den Schock meines Lebens bekommen, als Lucian angefangen hat zu Schauspielern, weil es täuschend echt war und ich dachte, dass ich in eine Falle geraten wäre." lachte ich erleichtert.

„Na ja, das wäre ja ziemlich dumm von mir gewesen, schließlich hattest du über dein Handy Dauerkontakt zu Chan, welcher ebenfalls deinen Standort verfolgen könnte. So hätte ich mich ja quasi selber eingeknastet." schmunzelte dieser.

„Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf euch beiden. Ihr habt einen gesuchten Verbrechen überführt und das ohne nur einen Tropfen Blut zu vergießen." merkte Chan an.

„Bis auf die Nase." grinste Lucian. „Die hat Zuko sauber gebrochen."

Daraufhin musste ich lachen und Chan sah uns beide ziemlich verstört an.

„Ist ein Insider." winkte Lucian ab.

„Gebrochene Nasen sind ein Insider?" verwirrt sah der Offizier zwischen dem Italiener und mir hin und her, woraufhin wir uns nur grinsend anschauten und mit den Schultern zuckten.

„Sie haben doch bestimmt, als Offizier, sich schon Nasen gebrochen oder nicht?" scherzte Lucian.

Ungläubig sah Chan uns an und schüttelte langsam seinen Kopf. „Darüber spreche ich jetzt sicher nicht mit euch und vor allem nicht hier."

„Das war ein indirektes ‚ja'." lachte ich.

„Ihr beiden seid unglaublich und jetzt raus hier." schmunzelte nun auch Chan, woraufhin wir seiner Anweisung folgten und das Gebäude verließen.

Das nächste Kapitel kommt wieder in einer halben Stunde:)

Modern Fire Nation | Zuko x ReaderWhere stories live. Discover now