BC V (I) - Christmas Time

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((Y/N)'s POV)

„Ich hab absolut nichts angemessenes zum Anziehen, Zuko!" jammerte ich mit hängenden Schultern, während ich den Inhalt meines geöffneten Kleiderschranks überflog.

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das hast, babe." antwortete mein Freund geduldig. „Es ist nur ein Weihnachtsessen und nicht deine eigene Hochzeit."

„Aber es gab schon seid Ewigkeit kein so großes Familien-Weihnachtsessen mehr und es kommen irgendwelche Verwandten dritten Grades von meiner Mum, die ich noch nie gesehen habe. Im Gegenteil dazu wissen die aber alle ziemlich gut wer ich bin und das nicht nur aufgrund der Verwandtschaft, sondern wegen dir." mit zusammengekniffenen Augen fixierte ich ihn. „Und deswegen muss ich mich wenigstens halbwegs okay präsentieren können."

Zuko rollte nur kurz mit den Augen und ließ sich rückwärts auf mein Bett fallen, welches seitdem er dies regelmäßig tat, durchaus seltsame Geräusche von sich gab.

„Wie oft soll ich dir das denn noch sagen, (Y/N)? Erstens kommt es nicht nur darauf an wie du aussiehst, sondern auch wie du dich diesen Personen gegenüber verhältst, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Und zweitens bist du sowieso schon das allerschönste Mädchen, das jemals existierte und existieren wird. Ich sehe da absolut keinen Grund zur Sorge." versuchte Zuko mich zu beruhigen.

Ich wollte ihm antworten, doch konnte das nicht, weil sich genau in diesem Moment ein dicker Klos in meinem Hals bildete und ich einmal tief durchatmen musste, um nicht sofort loszuheulen.

Denn normalerweise machte ich mir nichts daraus was Menschen außerhalb meines engsten Umfeldes über mich dachten.
Doch seit ich durch meine Beziehung immer und immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit gezogen wurde, verspürte ich im Blick auf größere Veranstaltungen mit Menschen, die mich so halb kannten, ich diese aber nicht wirklich, immense Unsicherheit und Ansätze von Panik.

Und genau dieses damit verbundene Gefühl an Hilflosigkeit überkam mich in Situationen wie jetzt.

Von tiefer Panik überrannt, sackte ich auf dem Boden meines Zimmers zusammen und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten, sodass mir diese unkontrolliert über das Gesicht strömten.

Keine Sekunde später war Zuko auch schon da, zog mich an sich, hielt mich und ließ mich einfach weinen bis ich selbst dazu keine Energie mehr hatte.

Er wusste nur zu gut was es bedeutete komplett in der Öffentlichkeit zu stehen.
Ein kleiner aber wirksamer Unterschied war jedoch, dass er damit aufgewachsen war und ihm von Anfang an gezeigt wurde, wie er damit umzugehen hatte.

Nicht, dass es dadurch leichter war dem gesellschaftlichen Druck unbeschadet standzuhalten, aber es war eine Basis.

Ich hatte diese nicht und spürte die enorme psychische Belastung, die von der Existenz als Zukos öffentliche Freundin ausging, beziehungsweise eher von den öffentlichen Erwartungen, welche ich als diese erfüllen sollte.

Zuko blickte diesbezüglich komplett verschieden auf mich und sah in mir kein Projekt mich Feuerlady tauglich zu machen.

Nein, Zuko liebte einfach mich und war wie ich ein Teenager, der seine erste richtige Beziehung erlebte und von Tag zu Tag dachte, auch wenn er vom Königshaus aus zu etwas anderem erzogen werden sollte.

Schwer genug war es für uns beide, dieses unbeschwerte Teenager-Leben so uneingeschränkt miteinander leben zu können wie wir uns das vorstellten.
Aber der Rahmen unserer Beziehung war nun mal ein anderer als bei vielen anderen Gleichaltrigen.

Modern Fire Nation | Zuko x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt