Chapter 35

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Ich wurde langsam von dem Sturm geweckt, welcher draußen durch die Stadt wehte. Er war sehr stark und auch laut.

Zwar versuchte ich mit einer anderen Position wieder einzuschlafen, doch es brachte leider nichts.

Genervt versteckte ich mein Gesicht in Fünf's Halsbeuge und schloss wieder meine Augen. Er schlief wie ein Stein.

Doch auch das brachte nichts. Der Sturm war einfach zu laut, um wieder einschlafen zu können.

Ich seufzte und setzte mich dann langsam auf, ohne Fünf zu wecken. Er hatte seine Arme fest um mich gelegt, aber ich konnte sie vorsichtig zur Seite legen.

Mit meinen Händen strich ich erst über mein Gesicht und dann durch meine Haare, als ich schließlich aufstand.

Ich packte meine Haare aus dem Zopf und zog mir noch einen Hoodie drüber, bevor ich leise aus dem Zimmer verschwand.

Auf dem Gang kam mir Matteo entgegen. Er sah mich mit müden Augen an.

„Kannst du nicht schlafen, mein Schatz?"

„Nein. Sturm ist laut."

Ich lächelte müde und nahm ihn auf meine Arme. Zusammen mit ihm kletterte ich auf das Dach. Man konnte dort durch einen Raum hin, in dem eine Leiter stand.

Matteo kuschelte sich an mich, als ich mich hinsetzte. Ich sah in den Himmel und über die Stadt hinweg.

„Robyn?", erklang auf einmal eine zärtliche Stimme hinter mir.

„Oh hey, ich habe dich nicht gesehen."

„Ich bin auch gerade erst hochgekommen."

Juno setzte sich neben mich und schaute mit mir dem Sturm dabei zu, wie er die Straßen verwüstete.

„Also, wann möchtest du den Plan durchziehen?"

Ich sah sie von der Seite an und überlegte kurz, bevor ich mit meinem Kopf schüttelte.

„Ich weiß nicht. Eigentlich sehr bald."

„Aber..?"

„Aber ich weiß nicht wie. Es ist so ziemlich unmöglich. Die Springer sind nicht schlecht ausgebildet", seufzte ich und drückte Matteo noch etwas an mich.

Er hielt sein Kuscheltier in der Hand und wurde langsam auch wieder so müde, dass er kurz vor dem Einschlafen war.

Meine Haare wurden durch den starken Wind umher gewirbelt und es schien fast so, als ob auch andere aus der Stadt nicht schlafen konnten.

Bei fast jedem zweiten Haus war das Licht irgendwo an und einige waren draußen, um ihre Mülltonnen und Blumen zu sichern.

„Es ist schwer, aber wir müssen es machen. Du willst doch auch Rache oder?"

„Weißt du wieso ich das alles überhaupt mache?"

„Nein", schüttelte sie mit dem Kopf.

„Ich wollte Kena nie umbringen", sprach ich. „Sie hatte damals angefangen mich zu jagen, wegen einer meiner Missionen."

„Aber warum willst du sie dann umbringen?"

„Weil sie mich töten möchte. Ich kann nicht die Sicherheit meiner ‚Familie' garantieren, solange sie dort draußen mit ihren Giftwaffen rumläuft und mich tot sehen will."

„Dir liegt was an den Geschwistern oder?"

Ich sah wieder zu ihr rüber und nickte dann etwas.

„Ich hasse sie, aber trotzdem sind sie mir wichtig. Irgendwie..."

Juno blickte zu mir und betrachtete mich für einen Moment, bevor sie mir auf die Schulter klopfte und wieder aufstand.

„Ich werde alles dafür tun, um euch irgendwie zu helfen. Auch wenn es das Letzte ist, was ich tue. Ich mag euch", lächelte sie und kletterte dann wieder nach drinnen.

Mein nachdenklicher Blick ging wieder in den Himmel.

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Es ist langweilig, aber bald kommt wieder etwas Drama. Versprochen 🫶🏻

Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now