Chapter 30

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Ich saß auf dem kalten Boden des Badezimmers und starrte vor mich in die Leere.

Mein Herz raste, mein Handgelenk brannte und mein Kopf pochte. Ich hatte überall Schmerzen. Innerlich und äußerlich.

Gedankenverloren schweifte mein Blick über die weißen Fließen auf dem Boden und blieb an den dunkleren Rillen dazwischen hängen.

Schließlich zog ich meine Beine näher an mich heran und lehnte meinen Kopf an die ebenso kalte Wand hinter mir.

Ich schloss meine Augen und legte meine zitternden Hände um meine Beine, während sich meine Atmung langsam beruhigte.

Plötzlich gingen mir so viele Gedanken durch den Kopf. Ich sah Erinnerungen vor mir, hörte die Stimmen von ehemaligen Freunden und Kollegen.

Es war fast so, als ob ich das alles nochmal erleben würde. Wie kurz vor dem Sterben.

Ein schreckliches Gefühl durchfuhr mich, als ich versuchte, mich anders hinzusetzten. Also blieb ich einfach genau da, wo ich war.

Ein Knoten hatte sich in meinem Hals gebildet und ich behielt weiterhin meine Augen geschlossen.

Ich hatte es.

Im nächsten Moment klopfte jemand leise und die Tür wurde vorsichtig geöffnet.

„Robyn...?"

Ich öffnete langsam meine Augen und schaute gequält zur Tür, wo ich Juno erblickte. Sie sah mich ängstlich an.

„Ist alles okay bei dir?", fragte sie vorsichtig.

„Ja. Brauchst du etwas?"

„Lila macht sich Sorgen um dich und ich sollte dich holen, ansonsten würde sie kommen."

„Warum ist sie nicht selbst gekommen?"

„Sie ist gerade bei Allison und gibt ihr Medizin. Aber du machst ihr Sorgen. Und mir auch, wenn ich ehrlich sein soll."

Ich seufzte und nickte leicht. Sie schloss wieder vorsichtig die Tür und somit war ich wieder alleine, was aber vielleicht auch besser so war.

Nachdem ich kurz gewartet hatte, stand ich schließlich langsam auf. Mir tat noch alles weh, weshalb ich mich an der Wand festhielt.

Ich bin mit Juno vor vielleicht zwei Stunden zurückgekommen und dann ging es mir rapide viel schlechter.

Die Krankheitswelle breitete sich einfach weiter aus und bei mir wurde es schlimmer. Ich war jetzt mitten drin.

Fünf hatte darauf bestanden, dass ich hier bleibe. Er ist also alleine zum Krankenhaus, um Matteo zu besuchen.

Das war vielleicht auch besser so, da ich den kleinen nicht anstecken wollte. Er war da sehr empfindlich.

Ich stützte mich mit Hilfe der Wand und öffnete die Tür. Somit lief ich dann also ganz langsam mit meiner Hand an der Wand zu Allison's Zimmer.

Sie war eine von vielen, die es erwischt hatte. Auch ein paar der anderen Geschwister hatten es bereits.

Lila hingegen hatte bis jetzt Glück, genau wie Fünf, Klaus und Ben.

Noch auf dem Gang kam mir Lila entgegen.

„Robyn, ach du scheiße!"

Sie kam zu mir gerannt und stützte mich zu meinem Zimmer, wo sie mich auf das Bett legte.

„Wo hast du Schmerzen?"

„Überall", presste ich hervor und starrte an die Decke.

„Hast du dich eben übergeben?"

„Ja- Lila, kannst du Fünf holen?"

„Der kommt bestimmt gleich wieder. Ich gebe dir jetzt erstmal was gegen die Schmerzen."

„Hol Fünf. Bitte", flüsterte ich mit Tränen in den Augen und griff nach ihrem Handgelenk. Ich hatte Angst. Und zwar extreme Angst.

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Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now