Chapter 26

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Ich seufzte, bevor ich wieder zu Lila schaute und sie musterte.

„Und was ist mit Kena?", fragte ich angespannt. Wenn sie mir da etwas verschwiegen hat, dann hätte sie ein ganz großes Problem.

„Da weiß ich nichts, dass schwöre ich dir."

„Sicher?", fragte ich erneut ernst.

„Ja, versprochen. Das hätte ich dir wirklich erzählt."

Mein Blick ruhte noch kurz auf ihr, da ich an Augen immer ganz gut ausmachen konnte, ob die Person lügt oder nicht.

Das war allerdings nicht der Fall, weshalb ich mich zurücklehnte und kurz nachdachte.

„Okay, ehrlich. Wer ist diese Kena überhaupt?", fragte Luther.

„Stimmt, dass hast du noch nie erzählt", sprach Viktor.

„Und wieso will sie dich um jeden Preis?", fragte auch Allison.

Ich schaute sie alle einmal an und auch die restlichen Geschwister blickten neugierig zu mir.

Klaus drehte sich derweil auf einem Stuhl der Bar. Er hatte während dem gesamten Gespräch getrunken, aber ich fand es eigentlich ganz lustig, ihn so zu beobachten.

Ich mochte ihn wirklich. Für mich war er mittlerweile so etwas wie ein Bruder, mit dem man über alles reden konnte.

Zwar musste man immer aufpassen, was man erzählte, da er gerne auch mal anderen davon erzählte, aber grundsätzlich war er sehr diskret.

Ich war wirklich froh darüber, dass er genau so ist wie er ist.

Da ich allerdings die ganzen Blicke auf mir spürte, drehte ich mich zurück und begann, an dem Haargummi zu spielen, welches an meinem rechten Handgelenk war.

Mein linkes Handgelenk tat immer noch ordentlich weh.

„Damals, vor vier Jahren hatte ich eine ganz normale Mission. Ich sollte zu einem versteckten Camp gehen und dort die Zielperson einfach nur umbringen. Ich wurde aber erwischt, von Kena."

„Vor vier Jahren? Aber da warst du 13?!", stellte Ben erschrocken fest.

„Sie ist mit 12 der jüngste Assassin geworden", erklärte Fünf.

„Ja. Sie hatte mich damals auf jeden Fall erwischt und schiebt seitdem ordentlich Hass auf mich. Seit diesem Vorfall will sie mich umbringen."

„Aber wer war diese Zielperson? Kena kann dich ja nicht einfach hassen, weil du irgendeine Person umgebracht hast?", fragte Allison.

„Ihr Vater. Loy."

Es war kurz still und alle außer Lila sahen mich überrascht an. Die einen mehr, die anderen weniger.

Es war mir schon etwas unangenehm, da Fünf ja auch noch nichts davon wusste.

Das war ein Geheimnis. Unser Geheimnis. Von mir, Lila und ‚Mom'.

„Shit, wie alt war sie?"

„13. Genau wie ich. Aber bevor ihr jetzt irgendwas sagt, ich wollte die Scheiße auch nicht machen. Ich habe mich zumindest damals mit Eltern von Kindern noch etwas schwer getan."

„Wie? Und jetzt nicht mehr?"

„Nein. Es ist Routine."

Im nächsten Moment klingelte mein Handy. Ich nahm es aus meiner Hosentasche und schaute kurz drauf, bevor ich aufstand und in einen anderen Raum ging.

Fünf kam mir hinterher und ich machte den Anruf auf Lautsprecher.

„Miss Widow?", ertönte die Stimme des Arztes aus dem Krankenhaus.

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Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now