Chapter 29

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„Ihr Name ist Kena. Sie hat mich vor den anderen eben so bloßgestellt", seufzte Juno.

„Und was möchtest du jetzt machen?"

„Ich weiß es nicht. Aber... ich hasse sie seitdem das eben passiert ist. Sie hat es nichtmal bereut."

Ich blieb stehen, somit auch sie. Sie sah mich an und wischte ein paar weitere Tränen weg.

„Wie alt bist du?"

„Ich bin letzte Woche fünfzehn geworden."

Mein Blick ruhte noch kurz auf ihr, bevor auch ich seufzte und kurz auf den Boden sah, während ich meine rechte Hand in die Pullovertasche steckte.

„Weißt du, wer ich bin?"

„Eh- nein", sagte sie und sah mich nun verwirrt an.

Ich beobachtete sie noch kurz im Stillen. Man konnte ihr ansehen, dass es ihr unangenehm war, aber ich musste sichergehen.

Schließlich nickte ich und lief zusammen mit ihr weiter.

„Was hast du bei ihr gemacht? Du brauchst mir auch nichts vorzumachen. Ich weiß ganz genau, was ihre Gruppe macht."

Juno hob ihren Kopf und musterte mich schüchtern, bevor sie ihren Kopf schüttelte und leise lachte.

„Ich sollte nächstes Jahr zum Springer ausgebildet werden. Bis dahin musste ich Waffen putzen."

„Was? Du hast Jahre bei ihr verbracht und nur Waffen geputzt?", fragte ich total irritiert. Doch sie sagte die Wahrheit. Ich wusste es.

„Ja, schlimm oder? Sie hat nichtmal Informationen an uns weitergegeben, wer die Ziele sind und all das. Nichts. Immer nur Waffen putzen."

„Deine Eltern? Oder Familie? Was ist mit denen?"

„Ich habe keine", sagte sie leise.

Ich atmete einmal tief durch, da sie mich irgendwie an mich erinnerte. An mein jüngeres Ich. Und es brach mir etwas das Herz, wenn ich ehrlich sein soll.

Sie war noch so jung und so unschuldig, wurde in diese Gruppe reingezogen. Und das alles nur, weil es Kena auf sie abgesehen hatte.

„Du kannst bei uns bleiben, wir haben ein großes Haus. Es gibt aber eine Bedingung. Du wirst mir alles über Kena erzählen, was du weißt und du wirst mir sagen, wo das Camp ist."

„Okay... aber warum willst du das wissen?"

„Wir sind seit einigen Jahren Feinde."

Nun blieb sie stehen und starrte mich geschockt an, bevor sie langsam nach hinten ging.

„Ich will dir nicht weh tun. Das wäre eine Chance für dich, Rache an ihr zu nehmen. Im Gegenzug zeige ich dir auch, wie man mit Waffen umgeht."

Ihr geschockter Blick blieb weiterhin auf mir. Ich seufzte genervt und schaute von ihr weg, während ich auf eine Antwort wartete.

Dann spürte ich auf einmal, wie mir plötzlich richtig schlecht wurde. Ich legte meine Hand auf meinen Bauch und versuchte, mich zu beruhigen.

Mir war seit gestern immer mal wieder schlecht und ich hasste es.  Ich hasste dieses Gefühl so unglaublich sehr.

Juno räusperte sich leise hinter mir, weshalb ich zu ihr sah und mich zusammenriss.

„Ich werde dir helfen", nickte sie.

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Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now