Chapter 11

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Später an dem Tag, als es eigentlich schon Abend war, stand ich wieder auf eigenen Beinen.

Es war zwar noch nicht ganz einfach, weil ich manchmal noch etwas verschwommen sah, aber damit konnte ich umgehen.

„Matteo, komm schon."

„Ich will noch spielen."

„Du kannst nach dem Essen weiterspielen", seufzte ich und strich einmal über mein Gesicht.

Ich war ohne Grund mega erschöpft und trotzdem konnte ich nicht schlafen.

„Na los, Mama muss sich etwas ausruhen."

Ja. Ich hatte mittlerweile akzeptiert, dass er mich so nannte und mich und Fünf auch als Eltern ansah. Eigentlich fand ich es sogar sehr süß.

Doch er blieb einfach sitzen und spielte mit seinem Auto weiter, welches er hin und herschob.

Ich atmete tief durch und lehnte mich dann an die Wand, wo ich meine Arme verschränkte und ihn beobachtete.

Wieso machten es Kinder einem immer am meisten schwer, wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte?

„Du weißt schon, dass du auch was essen musst, oder?", fragte ich nach einiger Zeit.

„Ich will nicht!"

So stand ich also da, verzweifelt und erschöpft und versuchte mir irgendwas zu überlegen, damit er mit runterkam.

Im nächsten Moment hörte ich einen Schuss. Er war laut und ich wusste, dass dieser von hier drin kommen musste.

Ich drehte mich schnell zu Matteo, welcher nun auch verängstigt aufsah. Er war immer noch etwas von der Kommission traumatisiert. 

Er kam zu mir gerannt und versteckte sich hinter meinem Bein. Ich hockte mich kurz zu ihm runter und strich über seine Wange.

„Versteck dich, okay? Du musst jetzt leise sein und darfst erst wieder rauskommen, wenn ich es sage."

Er nickte und versteckte sich in einer Ecke bei seinem Bett.

Ich hingegen öffnete leise die Tür und schaute vorsichtig nach draußen in den Flur.

Es war extrem still. Zu still. Ich kannte diese Stille und sie bedeutete nie etwas Gutes.

Also rannte ich so gut es ging leise in mein Zimmer, wo mein Bogen und meine Pfeile waren, welche ich schnell schulterte.

Als ich mich wieder umdrehte, stand plötzlich Fünf vor mir. Ich zuckte kurz zusammen und hielt dann meine Hand kurz auf meinen Brustkorb.

„Scheiße, hör auf mich so zu erschrecken."

„Tut mir leid. Hier ist irgendjemand, aber ich weiß noch nicht wer. Ben wurde angeschossen und Allison kann ich auch nirgends finden."

Ich sah ihn kurz an, bevor ich nickte, seine Hand nahm und ihn mit mir wieder in den Flur zehrte.

Dort spannte ich dann schon einen Pfeil, um diesen abschießen zu können, sobald wir den Eindringling gefunden haben.

„Wo ist Matteo?", flüsterte Fünf.

„In seinem Zimmer. Er versteckt sich", sagte ich leise und musterte dann kurz meine Umgebung. „Wir schauen zuerst unten, hier oben kann er nicht sein."

Damit liefen wir nach unten. Ich bog zum Wohnzimmer ab, während Fünf in den umliegenden Zimmer schaute. Er hatte sich auch eine Waffe genommen.

Als ich zum Wohnzimmer wollte, kam mir Luther entgegen und lief mit mir zusammen dorthin. Auch Smoky war in Angriffsposition auf meiner Schulter.

„Weißt du wer das sein könnte?", fragte ich Luther.

„Nein, absolut keine Ahnung."

Als wir dann in das Wohnzimmer traten, stand dort jemand. Dunkelgekleidet und mit dem Rücken zu uns, während er ein Gewehr in seiner Hand hielt.

„Ich habe schon auf dich gewartet, Robyn."

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Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now