Chapter 2

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Nachdem Matteo endlich im Mittagsschlaf lag, schloss ich leise seine Tür. Ich lief den großen Gang entlang, um nach unten ins Wohnzimmer zu kommen.

Ich brauchte dringend eine Pause.

Matteo hatte nämlich den ganzen restlichen Morgen nur Quatsch gemacht, mich einmal komplett durch das ganze Haus gejagt und dann wollte er auch plötzlich doch nichts essen.

Fünf hatte mir dann geholfen und so haben wir es dann doch alles irgendwie hinbekommen.

Unten im Wohnzimmer angekommen lief ich zu dem riesigen Bücherregal. Ich stand einige Minuten davor, bevor ich mit meinen Fingern über die Buchrücken strich.

Langsam und sanft berührte ich jedes Buch. Was könnte ich lesen?

Schließlich blieb ich bei einem stehen und zog es aus dem Regal. Ich blätterte einmal durch das Buch durch, bis ich plötzlich spürte, wie jemand von hinten an mich herantrat.

Fünf.

Er strich meine Haare zu einer Seite und verteilte dann einzelne Küsse an meinem Hals.

Nach wenigen Sekunden drehte ich mich zu ihm um und er legte seine Lippen wieder auf meine. Es fühlte sich immer noch so verdammt richtig an, wie beim ersten Mal.

„Ich bin mal kurz draußen. Falls du irgendwas brauchst ruf mich einfach, ja?", fragte er leise.

Ich nickte leicht und gab ihm einen letzten Kuss, bevor er auch schon verschwand.

Als ich mich wieder dem Buch widmen wollte, wurde ich erneut unterbrochen.

„Du und Fünf also, hm?"

„Ja. Hast du ein Problem damit?", fragte ich, während ich mich zu Ben drehte. Er hob seine Hände.

„Nein, nein. Alles gut, ich will kein Stress mit dir."

„Gut, dich wollte ich nämlich mögen", lächelte ich nun. Auch er lächelte und nahm seine Hände wieder runter.

„Seit wann?"

„Heute Morgen. Es hat aber glaube ich schon länger zwischen uns gefunkt", sagte ich, während ich mich neben ihm auf die Couch setzte und wieder über das Buch strich.

„Hey, du kannst doch Bogenschießen, nicht wahr?"

„Naja es wäre schlimm, wenn ich das nicht könnte."

„Ich habe mich schon immer gewundert, ob das... nun ja, ob das schwer ist."

„Wenn du den richtigen Bogen für dich gefunden hast und etwas trainierst, dann ist es nicht sonderlich schwer", lachte ich.

An dem Abend stand ich mit Matteo im Bad. Er putzte sich gerade die Zähne und ich schminkte mich ab, wobei ich ihn durch den Spiegel beobachtete.

Ich brachte ihn dann noch ins Bett und schon lief ich in Fünf's Zimmer. Da ich immer noch die komischen Albträume hatte, schlief ich noch bei ihm.

Er lag bereits dort und war schon im Halbschlaf, als er seine Arme ausbreitete. Ich musste bei dem Anblick lächeln und legte mich zu ihm.

Nur wenige Sekunden später schlief er auch schon. Wie war das nur möglich? Vielleicht hatte er einen anstrengenden Tag?

Ich strich einmal durch seine Haare, während er ruhig atmete. Ein paar Strähnen hingen ihm ins Gesicht. Und da wusste ich es.

Dieser Teil ist der richtige Teil von mir. Der böse unterdrückte ihn nur die ganzen Jahre.

Und vielleicht... habe ich im Inneren schon immer für Fünf Gefühle gehabt.

Für die Person, die mir als Feind gezeigt wurde.

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Just like us | Five HargreevesWhere stories live. Discover now