Behutsam öffnete ich die Tür und steckte meinen Kopf ins Zimmer. Austin lag mit halboffenen Augen im Bett, doch als er mich erkannte, setze er sich sofort auf.
„Hanna! Was machst du denn da?", fragte er und wirkte erschrocken.
Peinlich berührt wollte ich zu Boden schauen, was allerdings nicht ganz klappte, weil Melody im Tragetuch auf meinen Bauch gebunden war und mir die Sicht versperrte.
„Taylor hat gemeint, ich könnte heraufkommen. Ich wusste nicht, dass du noch im Bett bist ... Eigentlich wollte ich nur fragen, ob du mit mir und Melody spazieren gehen willst."
„Gib mir eine Minute!"
Ich verließ das Zimmer, denn ich wollte draußen in der Sonne auf ihn warten.
In einer Minute schaffte es Austin jedoch doch nicht. Trotzdem war er sehr schnell und ich ging jede Wette ein, dass er nicht gefrühstückt hatte.
„Soll ich sie dir abnehmen?", fragte Austin, als er bei mir angelangt war, und deutete auf Melody. Ich lehnte jedoch ab. Die Kleine war ja nicht schwer.
„Dann lass mich doch wenigstens die Tasche nehmen."
Grinsend überreichte ich sie ihm. Ich konnte ihn verstehen; ich mochte es auch nicht, neben jemandem herzugehen, der viel zu tragen hatte und selbst nichts zu nehmen.
„Wohin willst du eigentlich gehen?"
„Keine Ahnung ... Ich wollte einfach ein bisschen mehr von Nashville sehen, wenn ich schon einmal hier bin. Was würdest du vorschlagen?"
„Da entlang!", er zeigte in die Richtung, in die wir das letzte Mal gegangen waren.
„Aber da war ich doch schon ...", warf ich ein.
„Ich kann dir meine Wohnung zeigen", meinte Austin und grinste mich an. Dann zauberte er einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche. Verwundert starrte ich darauf.
„Wie ...?", ich brauch ab, denn ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wie hast du den Schlüssel so schnell bekommen?
Austin lachte. „Du siehst gerade aus, als hättest du das Abartigste der Welt gesehen. Gestern hat Taylor noch ihr Management angerufen und eine Stunde später ist jemand vorbei gekommen und hat den Schlüssel gebracht. Anscheinend kann ich sofort einziehen."
„Wow, schon praktisch, eine berühmte Schwerster zu haben ...", meinte ich. Dann musste auch ich grinsen, denn Austin schien so glücklich zu sein.
„Willst du die Wohnung sehen?", fragte er mich, als er mich lächeln sag.
„Natürlich, was denkst du denn?! Ich bin schon total gespannt darauf!"
Der Weg zu Austins Wohnung war wieder wunderschön. Wir gingen einfach durch die Wiese, auf der ein kleiner Pfad verlief. Rechts und links von uns blühten Blumen. Mir kam es fast so vor, als sein wir in einem Märchen. Melody war sehr schnell eingeschlafen, obwohl sie ja erst vor kurzem aufgewacht war.
Bei dem Haus angekommen, schloss Austin die Haustür auf und führte mich zu einer Tür im Erdgeschoss, die die Nummer Eins trug. Als er ewig den richtigen Schlüssel suchte, wurde ich ungeduldig, denn ich war total gespannt, wie es in Wirklichkeit aussehen würde. Bilder konnten ja alles verfälschen, aber wenn Austin sie genommen hatte, musste sie gut sein. Er hatte mir erzählt, dass er, nachdem ich nach Hause gegangen war, mit Taylor erst noch hierher gefahren war und sie sich die Wohnung angesehen hatten. Seine Eltern hatten auch kommen wollen, leider aber keine Zeit gehabt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte der Junge neben mir endlich den richtigen Schlüssel gefunden und schloss die Tür auf. Als er die Tür dann ganz langsam öffnen wollte, sah ich ihn empört an. Das brachte ihn zum Lachen.
„Okay, okay! Mach du die Tür auf!", stieß er glucksend hervor. Das ließ ich mir nicht zweimal sagen.
Was ich sah, kam mir sehr bekannt vor. Es sah genauso aus, wie auf den Fotos, die mir Austin gezeigt hatte.
„Mach mal die Augen zu", bat er mich, „Ich will dir was zeigen, was du auf den Bildern noch nicht gesehen hast"
Zögernd aber auch gespannt kam ich seiner Bitte nach. Austin legte mir seine Hände auf die Augen und ich war mir seiner Nähe nur allzu bewusst. Bestimmt war ich knallrot im Gesicht.
Vorsichtig führte er mich in eine Richtung und dann um ein Eck, danach wieder gerade aus und wieder nach rechts. Dann blieben wir kurz stehen und ich hörte, wie er eine Tür öffnete. Als er mich weiterführte, kam mir ein Luftzug entgegen.
„Achtung, Stufe!", warnte mich Austin. Als ich mich auf eine große Stufe verbreitete, hörte ich Austin hinter mir wieder kichern.
„Was?"
„Es ist nur eine kleine Stufe ...", kicherte er.
Als er mich schließlich dorthin geführt hatte, wo er mir etwas zeigen wollte, nahm er seine Hände von meinen Augen, platzierte sie jedoch auf meinen Hüften. Kurzzeitig blieb mir die Luft weg, ich gewöhnte mich aber recht schnell an das Kribbeln unter seinen Händen.
Vor mir lag ein schöner Garten. Er war nicht besonders riesig, aber für eine Wohnung in der Größe von Austins, war er ansehnlich.
Als ich nichts sagte, fragte Austin leise: „Gefällt er dir?"
„Natürlich! Er ist super!", rief ich aus.
Kurz blieben wir noch im Garten und inspizierten alles genau, dann aber wollte ich auch die restliche Wohnung sehen.
Vom Garten aus kam man in die Wohnzimmer, wo ein Sofa stand. Mit Pölstern bauten Austin und ich ein Gitterbett für Melody und legten das schlafende Baby dann dort hin. Das Tragetuch legte ich als Decke über sie.
Als Austin nach meiner Hand griff, drehte ich mich um und wir gingen los, um die Wohnung zu erkunden.
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I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)
FanfictionDie 18jährige Hanna kommt als Au-Pair nach Nashville. Als sie die richtige Busstation verpasst und dann auch noch ihr Handy keinen Akku mehr hat, ist sie vollkommen verzweifelt. Wie soll sie in einer fremden Großstadt zu einer Familie finden, die si...
20. Kapitel
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