Nachdem wir uns verabschiedet und vereinbart hatten, dass Kathi sich melden würde, sobald sie ihre Eltern gefragt hatte, legte ich auf und schaltete meinen Laptop auf Ruhemodus. Dann ging ich in die Küche, um Frühstück für die Kinder zu richten. Ich war gespannt, ob Zoe und Nick heute in den Kindergarten gehen würden. Von mir aus könnten sie ruhig daheim bleiben, aber ihre Mutter wollte, dass sie dorthin gingen. Sie fand, ich hätte schon genug Verantwortung zu tragen, wenn ich auf Melody aufpasste und auf die beiden „Großen" nur am Nachmittag teilweise.

Da heute die Sonne schien, würde ich wohl mit dem Baby einen langen Spaziergang machen. Die frische Luft würde uns beiden gut tun und ich brauchte außerdem Bewegung. Mittlerweile hatte ich gelernt, mir das Tragetuch umzubinden, was ich sehr praktisch fand, denn so konnte ich auch abseits von Wegen gehen und Nashville ein bisschen weiter erkunden.

Als ich in Zoes Zimmer kam, sah ich, dass sie und ihr Bruder bereits ganz versunken spielten. Einerseits wollte ich sie nicht aus dem Spielprozess reißen, andererseits mussten sie aber fertig werden und in den Kindergarten gehen. Noch als ich überlegte, was ich tun sollte, bemerkte mich Nick und kam auf mich zugelaufen.

„Guten Morgen, Hanna!", rief er vergnügt. „Schau mal, was wir gebaut haben. Das ist eine Ritterburg." Er umarmte mein rechtes Bein.

„Nein, das ist das Schloss von Rapunzel!", wurde er von Zoe korrigiert.

„Sehr schön! Da habt ihr aber echt schon viel gebaut. Wollt ihr mit mir Frühstücken?", fragte ich die Kinder lächelnd.

„Ja! Essen!", riefen die beiden unisono.

Nachdem wir drei gefrühstückt hatten, kamen Alice und Mike mit Melody in die Küche. Meine Gasteltern aßen beide erste auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle. Ich hatte versucht, sie auf nette Weise darauf hinzuweisen, dass sie erstens Vorbilder für ihre Kinder waren und es zweitens gesünder war, wenn sie sich beim Essen Zeit ließen, aber ohne Erfolg. Naja, ich war eben in einem anderen Land und musste die Bräuche hier respektieren.

Alice würde Zoe und Nick in den Kindergarten bringen, während Mike schon gleich zur Arbeit musste. Alice hatte morgens eine halbe Stunde länger Zeit als, so musste ich die Kinder nicht in den Kindergarten bringen.

Ich fütterte Melody, dann zog ich ihr eine frische Windel, einen Body, ein T-Shirt und eine kurze Hose an. Es war zwar noch in der Früh, aber dennoch schon ziemlich warm. Als ich meine Schuhe angezogen und eine Tasche für Melody mit Windeln, Fläschchen und anderem, was sie brauchen könnte, gepackt und das Baby ins Tragetuch gesetzt hatte, schnappte ich mir noch schnell den Haustürschlüssel und ging zur Tür hinaus. Draußen überlegte ich, ob ich bei Taylor klingeln sollte, um zu fragen, ob jemand mitkommen wolle, ich konnte mich aber nicht entscheiden. Deshalb beschloss ich, eine Münze zu werfen. Kopf hieß klingeln und Zahl hieß nicht klingeln.

Gerade als ich nachsehen wollte, was es geworden war, ging die Nachbarstür auf und mir wurde die Entscheidung abgenommen. Trotzdem sah ich nach, was es war. Kopf.

Taylor kam aus ihrem Haus und lächelte mir zu, als sie mich entdeckte. Ich ging, so schnell es mit Melody möglich war, auf sie zu.

„Guten Morgen! Ich wollte gerade fragen, ob wer mit mir spazieren gehen will. Aber wie es aussieht, bist du beim Weggehen?"

„Ja, Ed und ich gehen ist Studio ... Aber Austin ist da. Du kannst gern rauf gehen und ihn fragen." Taylor hielt mir die Tür auf und deutete mir, ins Haus zu gehen.

Zögernd folgte ich ihrer Aufforderung. Ich wollte nicht stören, aber wenn sie mich schon einlud ...

Den Weg zu Austins Zimmer kannte ich ja schon, deswegen ging ich gleich die Treppe hinauf in den ersten Stock. Vorsichtig klopfte ich an, erhielt aber keine Antwort. Deshalb klopfte ich noch einmal, diesmal aber lauter. Diesmal hörte ich ein verschlafenes: „Ja?"

I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)Where stories live. Discover now