Die Tücken der Schatten

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Ich hatte kaum fertig geredet, als schon ein geisterhaftes Wispern an mein Ohr drang.

Da formte sich plötzlich eine schattenhafte Gestalt aus den langen Schatten, die das Gebirge warf. Rote Augen glühten und ein Wolf formte sich aus der Schattenwolke, kurz darauf kam eine schwarze Frau mit wehendem Gewand aus dem Schatten gestiegen und blickte uns aus toten, blutroten Augen an.

Zusammen mit dem Wolf, kam sie auf uns zu. Ich brachte mein Pferd zum Stehen, Silver tat es mir gleich und kam neben mir zum Stehen.

Die Pferde fingen an rumzutänzeln, als die Schatten immer näher kamen und vor uns stehen blieben.

„Was gebietet Ihr uns Meisterin?", fragte die schwarze Schattenfrau ehrerbietig und verbeugte sich, während der Wolf eine Pfote nach hinten legte und respektvoll den Kopf neigte.

„Wolf, du wirst bei uns bleiben und mir sofort Bericht erstatten, wenn uns Orks zu nahe kommen oder verfolgen. Frau du wirst zu meiner Mutter Galadriel gehen und ihr berichten, dass wir auf dem Weg zum Palast sind. Und jetzt geht!".

„Ja, Herrin!", sagte die Frau und beide lösten sich wieder in schwarzen Rauch auf und verschwanden in den Schatten.

„War das jetzt so schlimm?", fragte ich Silver mit einem provozierenden Grinsen.

Sie schnaubte nur und galoppierte davon. Lachend setzte ich ihr hinterher.

Wir ritten jetzt schon sehr lange als plötzlich der Düsterwald in Sicht kam. Lauthals jubelnd ging Silver in den Schritt über und blickte dem Wald entgegen in dem der Palast von Thranduil lag.

„Jetzt dauert es nicht mehr lange Platina, bald sind wir da!", rief sie und jauchzte fröhlich.

Kopfschüttelnd schaute ich auf ihren Hinterkopf, und schloss zu ihr auf.

„Ich werde mich freuen wenn wir im Palast angekommen sind und wir nicht von den Riesenspinnen gefressen und ausgesaugt werden. Denn die hast du mit deinem Geschrei jetzt offiziell auf uns aufmerksam gemacht.", meinte ich und schaute sie tadelnd an.

„Hoppla!", meinte sie und kratzte sich am Hinterkopf.

„Na komm, machen wir, dass wir schnell zum Palast kommen.", sagte ich und trabte los.

„Weißt du denn wo wir lang müssen?", kam es von hinten.

„Ja immer dem Waldfluss nach, dieser führt direkt zum Palast des Königs.

So ritten wir einige Stunden friedlich, bis wir zu dem wirklich finsteren Teil des Waldes kamen.


Galadriel POV:

Ich saß im Speisesaal von König Thranduil und aß mit dessen und Herr Elronds Gesellschaft zu Mittag, meine Söhne hatten sich dazu gesetzt und auch einige andere Elben leisteten uns Gesellschaft.

Ich hatte den Falken jetzt schon vor 2 ½ Tagen zu meinen Töchtern losgeschickt und hatte immer noch keine Antwort erhalten. 

Wäre die Einladung zum Fest nur an Platina gegangen, hätte es mich nicht sonderlich überrascht, es war jedoch auch Silver dabei und sie beantwortete immer sofort jeden Brief, weshalb ich mir auch anfing Sorgen zu machen. 

Nicht nur ich sondern meine Söhne Glamdir und Tharik blickten immer wieder in die Richtung des Waldes, sie versuchten es unauffällig zu machen, doch ich sah es und es steigerte mein Unbehagen.

„Frau Galadriel, wollten nicht noch ihre Töchter Silver und Platina zu uns stoßen?", kam die Frage von Herr Elrond.

„Ja, das wollten sie. Ich hatte ihnen eine Einladung zukommen lassen, aber ich habe noch keine Antwort erhalten.", eine Sorgenfalte bildete sich auf meiner Stirn als ich wieder zum Wald blickte.

„Sie kommen noch Mutter, du kennst sie doch. Ihnen ist nichts passiert, dafür ist Platina zu zäh und sie sind beide gute Kämpferinnen.", versuchte sie Glamdir zu beruhigen.

„Und wenn sie angegriffen werden kann Platina gut auf sich und Silver aufpassen wenn es sein muss, und Silver würde sie dann wieder ausbremsen. Allerdings bezweifle ich, dass jemand so dumm ist und sich mit unseren Zwillingen anlegt.", pflichtete Tharik seinem Bruder bei.

„Silver ist zu sanftmütig, als dass sie jemanden wirklich ernsthaft verletzen könnte. Nein, meine Sorge gilt eher Platina, dass sie es mit dem ihrer und dem Schutz Silvers zu gut meint.", gab ich zu bedenken und seufzte.

„Also ich weiß ja nicht wie du das siehst Tharik, aber ich mache mir eher Sorgen um die Angreifer, die sich Platina in den Weg stellen.", sagte Glamdir lachend.

Damit brachte er sich allerdings einen tadelnden Blick seiner Mutter ein.

Das Gelächter erstarb jäh, als sich plötzlich eine Gestalt aus den Schatten löste. Sofort waren die Wachen an der Seite des Königs und auch alle anderen Umstehenden hatten ihre Schwerter und Dolche gezogen.

Alle waren kampfbereit nur meine Söhne und ich blieben seelenruhig sitzen, da wir wussten, dass dieser Schatten uns nichts Böses wollte.

Der Schatten hatte die Umrisse einer Frau, ihr Gewand bestand ebenfalls aus schwarzem Rauch und hinterließ in der Luft kleine schwarze Partikel. 

Sie hatte rote Augen und wenn man genau hin sah konnte man die markanten Gesichtszüge erkennen, der Rauch war jedoch immer in Bewegung und daher war es schwer etwas anderes als ihre Silluette und ihre Augen zu erkennen.

Sie kam auf mich zu und blieb vor mir stehen, beruhigend gab ich den Umstehenden ein Zeichen das sie nicht angreifen sollten und das alles gut war. 

Innerlich musste ich lächeln, was es wohl für ein Spektakel geben würde wenn die Königswache versuchte eine Gestalt aus Rauch und Schatten zu töten.

„Frau Galadriel, ich gebe Kunde von meiner Meisterin und eurer Tochter Platina, sie und ihre Schwester Silver sagen dem Sternenfest zu und werden am besagten Abend hier eintreffen, da sie sich bei den Grauen Bergen befanden.", berichtete die Schattenfrau mit Reibeisenstimme.

„Richte meinen Töchtern doch bitte aus, dass sie sich dennoch beeilen sollen, und dass wenn sie zu spät kommen trotzdem auf das Fest müssen und das es mir egal ist, welche Ausrede Platina auch immer findet. Ich erwarte sie hier in diesem Palast.", als ich geendet hatte sahen mich alle entgeistert an und die Frau verschwand wieder im Schatten, in dem sie wandelt.

Thranduil schaute mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an, so wie eigentlich die ganze Gesellschaft.

„Wollen ihre Töchter denn nicht auf das Fest?", fragte der König.

„Meine Tochter Silver liebt solche Feste, meine andere jedoch, naja Platina hat ihre Schwierigkeiten auf so einem Fest eine Beschäftigung zu finden, wenn ihr versteht was ich meine.", deutete ich an. 

Ich hatte leise geredet, dennoch hatten mich meine engsten Freunde gehört, deren war Platinas Missmut jedoch schon bekannt und Thranduil nickte wissend.

Nachdem das alles geklärt war, wandten wir uns alle wieder unserem Essen zu.

von Annikabooks

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Wer flüchtet noch mit Essen aus unangenehmen Situationen? Puhh, hier Voten! ;p

Der Tod in BlondWo Geschichten leben. Entdecke jetzt