„Ihr seid mir schon zwei! Redet doch mit einander. Ihr müsst euch nicht anschweigen", rief Taylor lachend und nahm mir das Baby aus den Armen, „Nicht wahr, Melody? Die sollen sich nicht so anstellen."
Ed blickte grinsend zu Boden. Mir war es auch peinlich. Wieso konnte ich nicht einfach wie Taylor sein? Sie hatte kein Problem damit, Fremde anzusprechen, wie mir schien. Sie war offenherzig und versprühte ihre Lebensfreude geradezu.
Ich nahm all meinen Mut zusammen und fragte: „Was machst du denn hier?" Okay, zugegeben, das war ein bisschen plump gewesen.
„Ähm, wir ... arbeiten an Taylors neuem Album."
Interessant. Aber was sollte ich jetzt sagen? Mir fiel nichts mehr ein, deswegen starrte ich die Wand schräg hinter ihm an. Dann wandte ich mich wieder Taylor zu.
„Ich glaube, ich sollte langsam wieder zurück gehen. Nick und Zoe sind alleine drüber. Sie schlafen zwar, aber wenn sie aufwachen und niemand ist da ...", ich ließ den Satz in der Luft hängen.
Taylors Lächeln verflog.
„Was, jetzt schon? Du kannst doch einfach dein Babyphone in ihre Zimmer geben und dann wieder herkommen", meinte sie und sah mich mit einem Hundeblick an.
„Ich will aber nicht stören. Wenn ihr an deinem neuen Album arbeitet, dann habt ihr sicher was zu tun."
„Ach, das machen wir morgen. Ed wir sowieso ein paar Tage hierbleiben. Also bitte! Ich hab so gehofft, dass du heute kommst!"
„Wieso das denn?"
„Na, weil wir uns heute einen netten Abend machen und du da herzlich willkommen bist."
Jetzt bin ich klüger als vorher.
„Nur mit euch beiden?", frage ich, „Oder kommt sonst noch jemand?"
„Ach, nur so ein paar Leute ..."
„Na gut. Wenn du unbedingt willst." Ich hatte keine Ahnung, was ich mit all diesen Fremden tun oder reden sollte. Außerdem war ich erschöpft und wollte ins Bett, aber ich konnte es ja versuchen. Schließlich wohnte ich ja nebenan, also konnte ich jederzeit nach Hause gehen.
Also ging ich schnell mit Melody zurück in die andere Haushälfte, legte sie in ihr Gitterbett, schaltete die drei Babymonitoren an - die Bakers hatten wirklich drei von diesen Dingern! - und kehrte dann mit den drei Kästchen in der Hand wieder zurück zu Taylor und Ed.
Inzwischen waren aber schon zwei andere Leute angekommen, Selena Gomez und Abigail Anderson, die ich aus Taylors Musikvideos kannte. Ich wurde vorgestellt, wusste aber wieder einmal nicht, was ich sagen sollte. [i]Nett, euch kennen zu lernen? Freut mich, euch mal zu treffen?[/i] Irgendwie kam mir das alles ein bisschen gestelzt vor. Also sagte ich nur brav „Hallo" und lächelte die beiden an. Das konnte ja was werden ...
„Hanna, falls du mal auf die Toilette musst, sie ist oben im ersten Stock gleich gegenüber von der Treppe.", erklärte mir die Countrysängerin.
„Okay, danke ..." Warum hatte sie mir das jetzt gesagt? Irgendwie fühlte ich mich hier nicht wohl. Ich sollte wieder gehen.
„Setz dich, Hanna! Ihr anderen kommt mit!" Beinahe hätte ich salutiert, ich konnte mich aber gerade noch davon abhalten. Was war nur in plötzlich in Taylor gefahren?! Ich wollte wirklich nach Hause in mein Bett. Mich dort verkriechen und vielleicht einen Film schauen.
Auch die anderen drei schienen überrascht zu sein.
„Wieso muss Hanna hierbleiben?", fragte Ed tatsächlich.
„Sie sieht erschöpft aus und ist durch den Wind, weil sie das erste Mal miterlebt hat, wie sich ein Baby verletzt hat. Also kommt schon, ich brauche Hilfe mit dem Zubereiten und Hereintragen des Essens." Schon wieder dieser seltsame Ton ...
Simon, hilf mir!
Ich zog mein Handy aus der Hosentasche und schrieb eine SMS an meinen Bruder. Auch, wenn er bestimmt nicht sofort antworten würde - in Österreich war es 5 Uhr morgens -, es half schon allein aus dem Grund, weil ich es niedergeschrieben hatte. Da ich sowieso nichts zu tun hatte, checkte ich meine E-Mails und beschloss, das in Zukunft täglich zu tun. Ich hatte nämlich 20 neue Nachrichten.
„Hanna?!", hörte ich eine bekannte Stimme hinter mir. Mein Kopf fuhr herum. Dort stand doch tatsächlich Austin mit nur einem Handtuch um seine Hüften geschlungen! Warum hatte ich mich nur so auf mein Handy konzentriert?! Hätte ich das nicht getan, so hätte ich ihn bestimmt die Treppe herunterkommen hören.
Was zu viel war, war zu viel. So schnell ich mit meinem Bein konnte. Lief ich zur Tür, riss sie auf und stürmte hinaus in die kühle Dunkelheit.
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I'm only me when I'm with you (Taylor Swift)
FanfictionDie 18jährige Hanna kommt als Au-Pair nach Nashville. Als sie die richtige Busstation verpasst und dann auch noch ihr Handy keinen Akku mehr hat, ist sie vollkommen verzweifelt. Wie soll sie in einer fremden Großstadt zu einer Familie finden, die si...
14 Kapitel
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