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Taehyung

Besorgt musterte ich die kleine Fee. Er schläft jetzt schon den zweiten Tag durch. Eigentlich habe ich gedacht, dass mein Blut ihm reichen würde, aber er ist nach wenigen Minuten einfach zusammengeklappt. Ich dachte, er wäre ohnmächtig geworden, aber Yoona meinte, dass er einfach nur schläft vor Erschöpfung.

„Jimin", hauche ich leise, streiche mit meiner Hand über seine Wange. Er sieht ein wenig blasser aus, seine Wangenknochen stechen hervor. „Bitte wach auf..." Jimin regt sich nicht, natürlich tut er es nicht. Aber nach so einem Kampf...

Yoona hatte uns allen erklärt, was da eigentlich passiert ist und da es normal sei, dass Jimin eine Weile schlafen wird, aber ich vermisse ihn dennoch. Seine wunderschönen Augen, in die mich immer wieder verliere, seine liebliche Stimme, die ich vermisse. Seine süßen Töne... Allein seine Präsenz ist kaum vorhanden.

Ich nehme seine Hand in meine, lehne meine Wange gegen diese. Seine Hand ist nur ganz leicht warm, friert er? Ich ziehe die Decke ein weniger höher, umhülle ihn komplett mit dieser. Ich will mich gerne zu ihm legen, aber es wird mir nicht erlaubt von den anderen. Jimin soll sich ausruhen, nicht bewegt werden, aber ich kann und will nicht. Ich nehme ihn ganz vorsichtig in meine Arme, ziehe ihn nah an meine Brust. Es fühlt sich so an, als wäre er tot. Er bewegt sich nicht, sein Kopf fällt direkt gegen meine Brust. Ich werde hier bad verrückt.

Eine Weile betrachte ich ihn, sein schlafendes Gesicht, bis ich in mein Handgelenk beiße und es an seine Lippen lege. Ich hoffe einfach, dass es ihm ein wenig mehr Kraft gibt, dass er schneller aufwacht. „Ich vermisse dich", hauche ich leise, lege meine Lippen an seine Stirn. Ich spüre, wie er ganz leicht schluckt, mein Blut trinkt. Naja es läuft eher in seinen Mund und der Reflex tritt ein, aber es reicht. Er soll einfach nur schnell gesund werden.

„Taehyung." Mein Blick geht zu Hoseok, der mit verschränkten Armen im Türrahmen steht. „Wir haben dir gesagt, du-", ich unterbreche ihn leise. „Schhh, keine negative Energie bitte." Hobi seufzt laut und kommt auf uns zu, legt seine Hand an Jimins Stirn. Er streicht ihm seine Haare immer mal wieder nach Hinten, erkennt das Blut, dass noch an seinen Mundwinkel ist. „Gib ihm weiterhin dein Blut, aber übertreib nicht. Nicht, dass er noch high wird und gar nicht mehr aufwacht."

Völlig entsetzt schaue ich zu ihm, wie kann er bloß sowas sagen?

„Entspann dich Tae. Ich denke eigentlich, dass es so richtig ist. Das du ihn nah an dir hältst. Jimin soll spüren, dass er nicht alleine ist. Das er einen warmen Körper neben sich hat und dieser ist niemand geringeres als sein Schicksal. Und ganz ehrlich Tae... beiß du ihn auch mal." Mit geweiteten Augen schaue ich zu Hobi, dann auf Jimin. Ich weiß, worauf er hinaus ist. Damit meine Aura verstärkt ist. „Ich sag das auch keinem", schmunzelnd Hobi und ist dabei zu gehen, aber ich halte ihn noch einmal auf.

„Hoba... danke für alles. Und es tut mir leid. Alles, was ich dir angetan habe..." Er lächelnd breit, nickt dann. Ich denke, sie werden mir alle irgendwann mal verzeihen. Vor allem jetzt, wo Seokjin wirklich weg ist... es wird alles gut werden.

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