67. Kapitel

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G E O R G I E


Ich fühlte die angenehme Wärme, die in meinen Körper strömte, als ich plötzlich die Augen aufschlug und in Zairas Gesicht blickte.

Ich schoss aus dem Bett. »Wo ist Beau?« War das Erste, dass aus meinem Mund kam.

Zaira lachte sanft und strich mir lieblich die Haare aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung, keine Sorge. Er ist heil und gut auf.« beruhigte sie mich.

Erleichtert atmete ich aus. »Ich will zu ihm.« sagte ich und sprang bereits aus dem Krankenbett. Gleich darauf stützte ich mich schwankend am Bettende ab.

Zaira kam mir zur Hilfe und stiess mich sanft wieder auf die Matratze. »Keine Eile, ihr seid erst seit sieben Stunden wieder hier. Du brauchst Ruhe, bis du wieder bei vollen Kräften bist.« Jetzt sah sie mich ernst und eindringlich an. »Du enkammst dem Tod haarscharf. Hätten Rowtag und Arrow länger gebraucht, um zu euch zu kommen, wärst du gestorben.«

Die Tür wurde geöffnet und Aryas braunhaariger Schopf lugte hervor. Kaum sah sie mich, platzte sie herein. »Georgie, du bist wach!« Dann umarmte sie mich stürmisch, so wie ich es gar nicht von ihr kannte. Dann schlug sie mir gegen den Kopf. Ah, da war sie wieder.

»Purasu! Dummkopf! In was für Schwierigkeiten du dich wieder begeben hast!«

Ich lachte in ihrer Umarmung und drückte sie ebenfalls. »Hab dich auch lieb.«

»Dummes Mädchen, ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Misahvi!« Sie löste sich von mir und sah mich mit einem warmen Lächeln an, das nur höchst selten zu sehen war.

Ich sah zwischen Zaira und Arya hin und her. »Bringt ihr mich jetzt zu Beau oder was?«

»Blair will dich sehen, genauso wie Isacc und Tiam.«

»Das kann warten.« erwiderte ich schnell.

Zaira seufzte und lächelte dann. »Hat sowieso kein Zweck, dich von ihm fernzuhalten. Nur versprich mir, dass du vorsichtig mit deinen Kräften sein wirst, du bist noch nicht in der Lage, zu viel von dir zu verlangen.«

»Geht klar.« Und schon war ich auf meinen Füssen und gelangte mit Aryas und Zairas Hilfe zu Beau. Wir liefen die Treppen hinunter und ich stutzte, als sie mich in den Kerker führten. »Er ist hier?«

Arya, die meinem Blick auswich, nickte zaghaft. »Er ist anders, Georgie.«

Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit und als ich das wilde Knurren hörte, verknotete sich mein Magen.

»Wir haben gehofft, dass du ihm vielleicht helfen kannst. Anderenfalls...« weiter kam Arya nicht, da ich plötzlich den Gang entlang sprintete und die Tür zu seiner Zelle aufriss.

Wolfsaugen flammten in rotem Licht auf und Beau bleckte seine scharfen Zähne, während er mich laut und gefährlich anknurrte. Das war kein spielerisches Knurren, das war ein rohes, drohendes und aggressives Knurren, das der Tod bedeuten könnte.

Ich kniete auf den Boden, um auf seiner Augenhöhe zu sein und näherte mich ihm langsam, als er aus dem Nichts nach vorne auf mich zu sprang. Erschrocken wich ich zurück und hob meine Hände, um mich zu schützen, als er im letzten Moment von den Ketten festgehalten wurde.

Mein Puls raste. Das hier war nicht mehr Beau, das hier war jemand anderes.

»Okay, dann bringen wir dich wieder zurück.« sagte ich und hoffte, dass es nicht schon zu spät war. Ich hob meine Handflächen, lies den schwarzen Nebel aufsteigen und rief die Schatten. Sie waren mit mir verbunden, ich fühlte sie, hörte, was sie Beau zuflüsterten.

Zeig uns deine Krallen, deine Fangzähne und zerreiss ihr die Kehle.

Wir wollen Bluuuuuuuuut.

Dann griff ich tiefer in mich, holte das weisse Licht hervor, lockte es an die Oberfläche und zielte genau auf die Fesseln, die die Schatten an Beau gebunden hielten. Sobald sie aufsprangen, wurden die kreischenden Schatten von einem wirbelnden Sog verschlugen, der sie wieder in die Unterwelt verdammte.

Der braune Wolf vor mir blinzelte. Einmal, zweimal. Dann wechselte sich die roten Augen zu grünen und langsam sah ich, wie der Wahn und die Tollwut aus ihm schwanden.

Ohne zu zögern, trat ich zu ihm, strich ihm sanft über sein Fell und nahm den Wolf in die Arme. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Fell. »Alles okay, du hast niemandem wehgetan.«

Dann wandelte er sich zum Mann und wenige Sekunden später umarmte mich Beau auch schon und drückte mich fest an sich. Er erbebte. »Georgie

Und ich war noch nie so glücklich, meinen Namen zu hören.

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Süss?? 🥰

B E A U | ✔️Where stories live. Discover now