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13. Kapitel

G E O R G I E

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»Die Prüfung ist auf vier Schwerpunkte gestützt. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, und Geschicklichkeit.« erklärte Hawkings den gesamten angehenden Soldaten, die es in die Endprüfung geschafft hatten. Mich eingeschlossen. »Ihr werdet einen Hindernisparcours absolvieren, euch im Nahkampf beweisen und schlussendlich der berühmte dreitägige Landesnavigationskurs durchlaufen. Alles gilt allein zu bestehen, ohne Hilfe eurer Mitschüler. Und seinem Wolf die Aufgabe übernehmen zu lassen, ist verboten.«

Der dreitägige Landesnavigationskurs. Das war der schwerste Teil der Prüfung. Es wurden weit mehr Fähigkeiten verlangt als bei einem Parcours oder Nahkampf. Spuren gekonnt zu lesen war erfragt, man musste selbst in kargem Gebirge erfolgreich Nahrung aufsuchen und im hohen Norden nahe den Skihlafelsen überleben, ganz ohne die Wärme unseres Wolfsfell.

»Was? Wie soll ich drei Tage lang draussen überleben, ohne mich wandeln zu können?«

»Das macht keinen Sinn! Ich würde mich in einer reellen Situation immer in meine Wölfin verwandeln.«

»Unfair!«

»Klappe!« blaffte Beau, der bis jetzt still neben Hawkings gestanden war. Nun, da ich ihn wieder vor mir sah, schien es, als hätte es mit dem Sonnenaufgang die letzte Nacht gar nicht gegeben. Es waren Kilometer, die uns trennten. Ein ganzer Ozean.

Verbissen hielt ich an unserem Mateband fest, das mich mit jedem sanften Pulsieren daran erinnerte, dass noch nicht alles verloren war.

Man hätte angenommen, dass ihn das warme, morgendliche Sonnenlicht umgänglich und zahm erscheinen liesse, doch dem war nicht so. Beau brachte es zustande, dass selbst seine geschmeidigen braunen Haare grob wirkten.

»Was wenn ihr verletzt seid, und euch nicht wandeln könnt? Was wenn ihr jemanden anderen noch bei euch habt, um den ihr euch kümmern müsst? Was wenn dieser jemand verletzt ist, und ihr ihn tagen müsst? Was macht ihr dann, hm?«

Alle verstummten und machten betretene Gesichter.

»Gut. Es wird zwei Gruppen geben. Hindernisparcours werdet ihr bei mir trainieren. Beau wird euch im Nahkampf unterrichten.« verlautete Hawkings. Er überragte Beau um einiges. Himmel, er war fast schon ein Riese. Mit diesen feuerroten Haaren und den kristallklaren blauen Augen sah er jedoch wie ein heisser Riese aus, den man zum Abendessen vernaschen konnte. Oder als Nachtisch. 

Nachdem uns Hawkings in die jeweiligen Truppen aufgeteilt hatte, machte sich Beau bereits daran, vom Trainingsfeld zu verschwinden. Rasch warf er einen Blick über seine Schultern. »Gruppe eins, worauf wartet ihr noch? Mir nach.«

Ich stiess zu meiner Gruppe, zu der auch Blair und Isaac angehörte und wir beeilten uns, ihm nachzukommen.

Nahkampf. Ich war nicht ganz so mies im Nahkampf, wie ich es im Hindernislauf und damit in der Ausdauer und Schnelligkeit war. Dennoch wusste ich, dass es einige hier in der Abschlussklasse gab, die verdammt gut waren. Und verdammt stark.

Beau führte uns in die Trainingshalle. Es gab Box säcke, Matten, die in gleichem Abstand im Raum verteilt waren und verschieden Stahltische, überlagert mit Waffen.

Und es gab noch den Ring. Hoffentlich musste ich bloss nie da rein.

Beau klatschte in seine Hände. Seine Augen, die ausnahmsweise einmal menschlich waren, sahen mich kein einziges Mal an. Und dabei hatte ich mich heute besonders hübsch angezogen. Eine enge schwarze Leggins und ein rosa Top, das mehrere Zentimeter über dem Legginbund aufhörte und somit einen beträchtlichen Anteil meines Bauches zur Schau stellte. Meine Haare waren gestylt, meine Augen geschminkt. Ich sah verdammt gut aus.