21. Kapitel

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G E O R G I E






Sein Körper über meinen gebeugt, hielt er meine Hände über meinem Kopf fest. »Was ich damit sagen wollte, war, dass es ihre Strategie ist, um Beute anzulocken und sie zu erledigen.«

Ich sah hoch in sein Gesicht, dessen Züge in dem bläulichen Licht härter wirkten. »Ich versteh immer noch nicht ganz, was du damit zu sagen beabsichtigst, Superhirn. Möchtest du nun, dass ich zu Spiderwoman mutiere oder nicht?«

Er musterte mich mit zusammengekniffenen Augen. »Du bist ganz schön nervig, ist dir das klar?«

Ich starrte zurück. »Und du bist ganz schön arrogant.«

»Das macht zwei Bisse. Du kletterst dich gerade in Höchstzeit die Schuldenleiter hoch.«

»Ach ja? Und wie kann ich es wieder gutmachen?« säuselte ich, und hob mein Bein an, um es über seins gleiten zu lassen. Blitzschnell langte er hinunter und presste es auf den nassen Felsboden zurück, sodass nur noch eine Hand die meinen an Stelle hielten.

Das leicht unanständige Lächeln wurde breiter. »Ich werde mir was überlegen.«

Ich bewegte mich unter ihm und zerrte an Griff um meine Hände. »Hmm. Tu das.«

Seine Finger drückten sich in meinen Oberschenkel, als wolle er mir zu verstehen geben, dass es hier um etwas Wichtiges ging. »Jeder hat eine Strategie. Isaac verlässt sich auf seine langen Arme, mit denen er jeden erwischen kann. Kaylee auf ihre Schnelligkeit, sie umrundet ihre Gegner, tanzt um sie herum, macht sie müde. Erst dann greift sie an.« erläuterte er mir. »Tiam ist dominant. Er macht ihnen Angst mit einigen gut gezielten, starken Treffer. Sein Gegner zieht den Schwanz ein vor Angst, setzt erst gar nicht mehr zum Angriff an und bleibt in der Verteidigung.«

»Ich hab aber weder lange Arme, bin schnell oder besonders dominant.«

Er setzte sich auf und zog mich mit sich hoch. »Jeder hat eine Strategie. Du musst sie herausfinden, ihre Lücke erkennen und sie dann genau dort treffen.«

»Und was ist deine Strategie?« fragte ich ihn neugierig.

Ein arroganter Gesichtsausdruck. »Das musst du schon selbst rauskriegen.« Er stand auf und blickte abwartend auf mich hinunter.

»Was? Jetzt?« piepste ich.

Seine Stirn runzelte sich. »Ja, jetzt. Oder hast du noch was anderes vor?«

»Nein, überhaupt nicht.« Ich sprang auf meine Füsse und band mir meine Haare zu einem ordentlichen Pferdeschwanz zusammen. Hiess, so gut das jedenfalls ging, bei meiner wirren ich bin gerade aufgewacht und hab mich im Schlaf ungefähr tausendmal hin und her gewälzt Frisur. »Okay, was willst du mir beibringen, Mr. I know it all?«

Er stützte sich leicht in die Knie, als seine Mundwinkel amüsiert zuckten. Seine Augen funkelten herausfordernd. »Kämpf mit mir, Kleines.«

Mein Herz trommelte laut gegen meine Brust. »Wenn du unbedingt von einem Mädchen fertig gemacht werden und deine Ehre begraben willst, na bitte, von mir aus.«

»Weniger Gequatsche und mehr Leistungen.«

Ich folgte seinem Beispiel und begab mich in Kampfstellung. Langsam setzte ich einen Schritt vor den andern, beobachtete seine Bewegungen genau, so wie er meine beobachtete. Wir umrundeten uns, wie wilde Wölfe, die sich um den Rang warben.

Er setzte zum Angriff an. Täuschte vor, einen Schlag auf meine linke Flanke zu setzten. Ich reagierte, schützte meine linke, doch der Schlag blieb aus, denn Beau griff nicht an. Er packte noch im selben Moment meine Hand, die seinen angedeuteten Fausthieb abwehren sollte, nutzte den Schwung und riss mich herum.

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