60. Kapitel

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G E O R G I E



Stunden später sass ich auf dem Boden und starrte bewegungslos die Tür an, als sie sich plötzlich quietschend öffnete und drei Wachen hereintraten. Sie legten mir Handschellen an und zogen mich dann an der Eisenkette aus der Zelle.

Als wir in ein Saloon Zimmer traten, blickte mir Malvera entgegen.

»Schön dich wieder zu sehen, Georgie. Hast du mich vermisst?« sei lächelte mich süsslich an.

Halluzinierte ich? »Was machst du hier?« fragte ich mit einer heiseren und von stundenlangem Geschrei aufgekratzten Stimme.

Reyna gesellte sich zu uns und die Wachen zerrten mich an den Fesseln sofort an sich. »Du wirst dich von Malvera schulen lassen und endlich deine Kräfte entfesseln. Stell dich lieber nicht dumm an, andernfalls lasse ich dir ein Messer in den Rücken jagen.«

Ich spuckte ihr vor die Füsse. »Schiebst wohl die Drecksarbeit immer auf andere, nicht wahr?«

»Wachen, bindet sie an den Stuhl. Die beiden sollen mit ihrer Arbeit beginnen.« Sie musterte mich von oben bis unten und rümpfte ihre Nase. »Und wenn sie fertig sind, gibt ihr ein Bad und neue Kleidung. Sie stinkt von oben bis unten.« Damit verliess sie den Raum.

Ich schob Panik. »Nein, warte! Wo ist Beau? Lass mich ihn sehen, bitte!«

Doch die Wachen schlossen die Tür, zerrten mich an den klirrenden Ketten zum Polsterstuhl und banden mich fest.

»Gib mir deine Hände.« Befahl Malvera und ich fühlte mich zurückkatapultiert in ihr Geschäft. Vor uns auf dem runden Tisch befand sich ebenfalls die violette Kugel, jetzt fehlte nur noch ihr schwarzer Kater und der Duft von Räucherstäbchen in der Luft und es wäre perfekt.

»Nein.« weigerte ich mich.

»Gib sie mir!«

Die Wachen zerrten gewaltsam meine Hände in die Hohe und legten sie auf die Kugel. Schon befand ich mich in der Simulation.

Ich rappelte mich auf und biss die Zähne zusammen, als ich mich wieder in der Zelle der Unterwelt vorfand. Der mufflige Geruch drang in meine Nase, die Kälte des Steinbodens kroch meine Glieder hoch. Nur eine Simulation, beruhigte ich mich.

Der Gang wurde vom Schein einer Fackel erhellt. Ich hörte ich Schritte, dann sah ich die Höllenkrieger. Sie starrten mich an mit ihren weissen, glühenden Augen.

Mein Atem ging schnell, mein Puls raste, als ich sah, wie Beau in Silberfesseln hinter ihnen her geschleift wurde.

»Konzentrier dich Georgie. Es ist nur eine Simulation.« hallte Malveras Stimme durch die Gruft.

»Das ist eine scheiss Simulation!« schrie ich frustriert. »Ich weiss nicht, wie mir das helfen soll, meine Kräfte zu entfesseln.«

»Du bist ein Schwarzblut, die Schatten müssen der Schlüssel sein.«

Aber weder konnte ich mich konzentrieren, noch hatte ich Zugriff auf meine Kräfte.

Beau fiel auf die Knie, während die Schatten ihn umzingelten. Sie kauerten über ihm kauerten und murmelten ihm Dinge zu.

»Hör hin, Georgie. Lausche.« sagte Malvera.

Und dann hörte ich ihre Stimmen.

Verwandle dich, verwaaaaandle dich.

Töten, du willst sie alle tööööten.

Wir wollen deinen Wolf! zeig uns deinen Wolf!

Zeig uns deine Krallen, deine Fangzähne und zerreisse ihre Kehlen.

Es waren die gleichen Worte, wie ich sie schon letzte Nacht als ich neben Beau geschlafen hatte, gehört hatte. Was hatte das zu bedeuten?

»Benutz deine Kräfte, Kind!« rief Malvera.

Ich starrte auf meine Hände. »Das ist der Fluch, oder? Das ist sein Fluch, ein Rogue zu werden.«

»Mach endlich!«

Ich konzentrierte mich auf das Licht, doch ich war zu spät und der Höllenkriegerzog sein Schwert aus der Scheide und köpfte Beau.

Tief in meinem inneren wusste ich, dass es nicht echt war, wusste, dass das alle nur ein Traum war. Doch es fühlte sich so echt an. Ich musste schreien, während das Band zerriss und der schreckliche Schmerz und die Einsamkeit mich verschlang. »NEEEEIN!«

Dann wechselte die Szene und ich fand mich im Folterraum wieder. Ein dunkelroter Umhang trat in mein Blickfeld. Hades.

Ich schrie erstickt auf und schob mich hastig zurück an die Wand. »Fass mich nicht an! Lass mich in Ruhe!«

Gelächter. Überall war Gelächter.

Du hast angsssssst.

HA-HA-HA!

Hades kam näher, doch alles in mir verschloss sich und verweigerte sich der Erinnerung.

»Erinnere dich, Georgie! Sie hin!« herrschte mich Malvera an.

»Nein!« Ich konnte nicht mehr atmen, konnte nichts mehr sehen. »Nein, nein ich will nicht!«

Kurz fühlte ich die vertraute Qual, dann war alles vorbei. Ich schlug die Augen auf.

Malvera stiess einen gereizten Laut aus. »Du musst hinsehen, dummes Kind! Der Schlüssel liegt in der Erinnerung. Du darfst sie nicht versperren.«

»DU kannst gut reden! Du bist nicht in einem Traum gefangen, der sich anfühlt wie die wahrgewordene Hölle.« Ich schnaubte wütend, während ich mich gleichzeitig versicherte, dass das Band zu Beau noch da war. Ein Glück.

Sie beugte sich über den Tisch und ihre roten Locken umrahmten ihr molliges Gesicht. »Was ist in diesem Zimmer passiert?«

Ich würde es ihr sagen, wenn ich es denn wüsste. Ich schob das ungute Gefühl beiseite und fragte sie stattdessen: »Wieso tust du das? Ich dachte, ich sei eine Gefahr und nun hilfst du mir dabei, meine Kräfte zu finden?«

»Jeder hat seinen Preis.«

»Und was ist deiner?«

Ein kleiner Geldsack landete auf Tisch und ihre flinke Hand stopfte ihn sich in die Rocktasche.

Ich zog eine Augenbraue hoch. »Wirklich? So einfallslos bist du?«

»Wenigstens sitz ich nicht mit Fesseln hier und habe meinen Mann an die Prinzessin verloren.«

Ich sprang bereits aus meinem Stuhl und warf mich auf sie, doch die Ketten hielten mich davon ab.

»Hinsetzen!« wiesen mich die Wachen an und ich gehorchte zähneknirschend.

»Dein Geist verbirgt etwas vor dir. Erst wenn wir wissen, vor was genau du dich so sehr verschliesst, können wir herausfinden, was in dir schlummert.« Malvera legte abermals meine Hände auf die Kugel. »Also, nochmals. Und diesmal, zeig mir alles




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Zweites Kapitel für heute! 🥳

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bis morgen ❤️

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xx raven

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