Kapitel 58

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"Wo ist er?", wollte nun Liam sofort wissen und sprang auf, was ihm Ace gleichtat.

"Ich denke zu den Aufzügen", murmelte ich noch leicht benommen über die Situation und stand jetzt auch auf.

Liam wartete nicht länger und lief somit jetzt den Gang zu Caden entlang. Entgeistert sah ich ihm darum nach und wollte ihm folgen, aber Ace verhinderte es. Darum schaute ich zu seiner Hand herunter, die mich am Arm festhielt und anschließend in sein Gesicht. Verwundert blickte ich ihn darüber an, jedoch schwieg er nur, doch er musste mich loslassen. Ich musste zu Liam und das sofort. Deshalb wollte ich mich von ihm losreißen, aber sein Griff verstärkte sich lediglich, womit ich so wütend wurde. Ich schnaubte und sah ihm in die Augen.

"Ich muss zu ihm. Lass mich los", forderte ich ihn dazu auf, aber er reagierte nicht darauf und blieb nur so still.

"Ace!", wurde ich zorniger durch sein Schweigen.

"Nochmal lasse ich dich nicht in Caden's Nähe", sagte er klar und deutlich, worauf ich ihn kurz einfach ansah.

"Dann geh du", schlug ich vor.

"Sonst macht er etwas Unüberlegtes. Bitte, geh auch", verlangte ich schon flehend, doch Ace schwieg erneut.

"Für mich", flüsterte ich leise, wodurch er mich jetzt so anblickte und anschließend für einen Moment wegsah.

"Okay", akzeptierte er es schließlich und ließ mich nur los, damit er dadurch Liam nachgehen konnte und als ich das hörte, atmete ich wirklich erleichtert daher aus.

Im nächsten Moment legte sich automatisch nur meine Hand an die Stelle, wo sich mein Herz befand. Ich war so auf Liam konzentriert, dass ich komplett vergaß wie stark es gegen meine Brust schlug. Dadurch wollte ich versuchen wieder ruhiger zu atmen, doch es wurde so nur schlimmer. Als ob ich gerade vergaß, wie man nun richtig atmete. Somit war ich nur hysterischer und sehr ängstlicher, was es unerträglicher machte. Kurz blickte ich zum Flur, weil ich Liam hoffte zu sehen, aber nichts erkannte ich. Alles wirkte plötzlich verschwommen und so schwerer, wodurch ich mich so mit meiner Hand an der Wand neben mir abstützte. Eine Schwester kam in meine Richtung und redete auf mich ein, doch rein gar nichts nahm ich davon wahr. Mein Kopf drehte sich.

Ich spürte sogar Berührungen und danach einen Stich kurz, der durch meinen Arm vermutlich ging, denn nun wurde ich immer ruhiger und ruhiger so. Nach Minuten verging nur der Schmerz in meiner Brust, da sich mein Puls normalisierte. Meine Augen wurden schwerer. Als ob ich jede Sekunde einschlief. Langsam ließ ich mich auf den Boden fallen und blieb müde sitzen. Das noch einige um mich herum standen, bemerkte ich, doch es interessierte mich nicht wirklich, bis ich eine sehr laute und starke Stimme hörte. Sie machte mich nur wacher und dennoch schaffte ich es nicht aufzustehen.

"Aria?!", rief Liam besorgt und danach wurde ich hoch gehoben, worauf mich so zwei starke Arme festhielten.

"Was ist mit ihr passiert?", fragte er verwirrt, wobei ich damit den Kopf an seine Schulter lehnte und still blieb.

"Sie hatte eine Panikattacke", erklärte so eine Fremde, die sich wie die Krankenschwester von vorhin anhörte.

"Was?!", glaubte er es nicht und somit spürte ich seine wachsamen Augen auf mir, jedoch hielt ich sie jetzt zu.

"Ihr geht es gut. Zur Beruhigung hat sie eine Spritze in den Arm bekommen", meinte sie und ich hörte sie nun weggehen, wobei Liam für eine Weile einfach schwieg.

"G-Geht es dir...gut?", murmelte ich leise vor mich hin, wobei ich leicht die Augen öffnete und zu ihm schaute.

"Mir geht es gut, wenn es dir gut geht", flüsterte er nur.

Ein schwaches Lächeln legte sich an meine Lippen im selben Augenblick und ich lehnte erneut den Kopf jetzt an Liam's Schulter. Daraufhin küsste dieser mich dann an der Stirn und ging mit mir in seinen Armen aus dem Krankenhaus raus. Auch wenn ich fast einschlief, blieb ich oder versuchte zumindest wach zu bleiben. Es war gerade so schön friedlich und da wollte ich nicht meine Augen schließen und schlafen. In Liam's Armen nur so zu bleiben, wäre für mich wie ein Traum. Liam ist mein Zufluchtsort und wird es für immer bleiben. Liam ist für mich alles und er ist alles, was ich brauche.

"Was ist mit Caden?", wollte ich dann wissen, als Liam mich in ein Taxi kurz setzte und neben mir Platz nahm.

"Er ist weg", antwortete er kühl.

"Und wo ist Ace?", interessierte es mich, worauf er nur meine Frage ignorierte und stattdessen dem Fahrer in derselben Zeit die Adresse nannte und somit still blieb.

"Liam?", fragte ich nun neugierig und verwirrt zugleich.

"Was?", zischte er etwas gereizt.

"Was hast du denn jetzt?", verstand ich nicht und Liam schnaubte genervt, dabei sah er stur aus dem Fenster.

Sein Verhalten verwunderte mich zutiefst, da ich nichts getan hatte und er sich dennoch komisch benahm. Die ganze Fahrt über blieb er auch genauso, wodurch dies mich ebenfalls schweigsam machte. Außerdem konnte ich noch immer jederzeit einschlafen, doch ich blieb so noch mit Anstrengung wach. Ich begriff nicht, woran es lag oder was er allgemein hatte, aber ich wollte es nun nur nicht so zwischen uns haben. Deshalb musste das schleunigst geklärt werden und zwar jetzt sofort.

Das Taxi blieb vor dem Haus der Black's stehen. Liam bezahlte den Fahrer, wobei wir beide ausstiegen. Sein Blick wanderte direkt zu mir und ging sicher, ob es mir gut ging. Danach sah er weg und machte sich nun auf den Weg zur Haustür, wofür ich ihm für einen Moment einfach hinterher sah. Anschließend bewegte ich mich auch in dieselbe Richtung, bis ich ihn erreichte. Liam's Hand ergriff ich und stellte mich direkt vor ihn hin. Nun blickte er erneut weg und verbarg seine blauen Augen, die unfassbar schön waren und mich jedesmal einfach verzauberten. Jetzt versteckte Liam sie vor mir und es zerbrach mir das Herz. Sie sollten mich doch ansehen.

"Rede mit mir", verlangte ich schließlich.

"Reden? Du willst doch nur wissen, wo Ace ist", lachte er jetzt humorlos und löste sich komplett von mir dann.

"Was? Nein", widersprach ich somit leicht verdutzt nur.

"Warum willst du die ganze Zeit von mir wissen, wo er dann ist?", verstand er nun nicht und ich blickte ihn so kurz nachdenklich an, bis ich anschließend laut lachte.

"Was?", war er jetzt vollkommen verwirrt.

"Ich glaub's nicht", lachte ich fassungslos weiter, dabei schüttelte ich den Kopf und Liam sah nun genervt aus.

"Aria", sagte er dann ungeduldig.

"Du bist ernsthaft eifersüchtig", erklärte ich Liam somit.

"Bin ich nicht. Darum geht es nicht", stritt er es nun ab.

"Natürlich", schmunzelte ich.

"Liam", begann ich aber auf einmal ernster, worauf nur er mich dann anschaute und ich Angst hatte zu fragen.

"Geht es ihm gut?", wollte ich besorgt wissen.

"Er lebt noch", antwortete er gereizt und ermüdet jetzt.

"Was soll das heißen?", verwirrte er mich.

"Ich habe nichts getan, keine Sorge", versicherte Liam mir nur entspannt und schlang die Arme jetzt um mich.

"Ich weiß, dass du ihn geschickt hast", erwähnte er so auch, dabei schenkte er mir deshalb noch ein Lächeln.

"Und vielleicht bin ich ein bisschen eifersüchtig", sagte er etwas leiser und undeutlicher, wobei ich so lächelte.

"Ein bisschen, ja", lächelte ich breiter und berührte nur ganz leicht seine Lippen mit meinen, worauf er schnell die Lücke schloss und mich danach näher an sich zog.

"Ich liebe dich", hauchte er schließlich.

"Für immer, meine Aria", murmelte er am Ende zu mir, dabei lächelte Liam jetzt so unglaublich wunderschön.

Für immer, nur du Liam.

Das HerzWhere stories live. Discover now