31. Kapitel

25 3 2
                                    

Unsanft schlug ich auf nassem Gestein auf. Schmerz zuckte durch meinen Oberkörper und ich riss die Augen auf. Ich fasste mir sofort an meine Rippen und wartete, bis sich der Schmerz einigermaßen beruhigt hatte. Ich schaute mich um. Ich war auf einem hohen abgerundeten Felsen gelandet, umgeben von vielen anderen.

Tief unter mir lag ein großer Wald, der sich Kilometer weit erstreckte, soweit, wie ich es durch den dichten Nebel erkennen konnte. Leichter Regen setzte ein, während ich noch immer nur dasaß und die Umgebung musterte.

"Kiran? Liv?", rief ich nach den anderen, aber nichts als bedrückende Stille antwortete mir. Langsam stieg Panik in mir auf und ich versuchte wackelig aufzustehen.

Ob sie ohne mich weitergezogen sind? Oder gar woanders gelandet sind, weil ich so lang gebraucht habe?

Ich fuhr mir aufgebracht durch die nassen Haare und kniff die Augen zusammen. Zu dem Regen kam zusätzlich auch noch ein recht starker Wind und mir trieb es die Regentropfen in die Augen. Ich zuckte erschrocken zusammen als lautes Grollen hinter mir ertönte.

Ein Gewitter hat mir gerade noch gefehlt, dachte ich besorgt und erinnerte mich an den Namen der dritten Dimension: Blitz.

Ich blickte um mich, doch nirgendwo schien ein Weg von diesem Felsen herunterzuführen. Ich setzte einen Fuß vor den anderen, um auf dem glatten, bemoosten Gestein ja nicht wegzurutschen.

Vorsichtig lief ich am Rand der Klippe entlang und schaute nach Vorsprüngen, an denen man sich hätte hinunter hangeln können, doch vergebens. Der Felsen war wie ein rundgelutschtes Bonbon, wahrscheinlich durch den vielen Regen in dieser Dimension. Diese Feststellung bringt mich aber auch nicht sicher von hier herunter, bemerkte ich seufzend.

Ich wollte umdrehen, um wieder in Sicherheit zu gelangen, doch da schlug wenige Meter vor mir ein Blitz ins Gestein. Die Druckwelle schleuderte mich nach hinten und ich landete auf dem feuchten Moos, welches mich ganz und gar nicht abbremste.

Mit voller Wucht rutschte ich dem Abhang entgegen. Strampelnd versuchte ich mich irgendwo festzukrallen, doch das Einzige was ich darauf in den Händen hielt war glitschiges Moos.

Wie in Zeitlupe sah ich die Klippe immer näherkommen und spürte wie das glatte Gestein unter meinem Körper verschwand. Schreiend und mit wedelnden Armen fiel ich in die Tiefe. Ich schloss die Augen und bereitete mich auf den harten Aufschlag vor, den ich wohl nicht überleben würde.

Als ein immer lauter werdendes Tosen ertönte, schlug ich die Augen wieder auf und sah einen riesigen Wasserfall neben mir in die Tiefe rauschen.

Im letzten Moment drehte ich meinen Körper in eine senkrechte Lage und tauchte explosionsartig in den See hinein. Die Kälte stach wie kleine Nadeln auf meinen Körper ein und die eisigen Temperaturen des Wassers raubten meinen Atem.

Mit letzter Kraft schwamm ich an die Oberfläche und brach hustend aus dem Wasser. Ich paddelte an den Rand und zog mich nur mit meinen Armen ans Ufer hinauf. Schlamm und Sand saugten an meinem Körper und erschöpft ließ ich meinen Kopf in den Matsch sinken.

Ich gab auf. Mein Körper war ein einziges schmerzendes Wrack. Ich wollte nicht mehr und ich konnte es auch ganz einfach nicht mehr.

Langsam fiel eine seltsame Ruhe über mich. Die Schmerzen ließen nach und mein Atem ging flacher. Sanft schlossen sich meine Augen, ohne dass ich mich dagegen wehren konnte.

Ich holte tief Luft und atmete ein letztes Mal aus.

(...)

Stimmen. Stimmen um mich herum. Erst verstand ich sie nicht, doch bald erhaschte ich einzelne Wörter und darauf schon ganze Sätze.

Sterne auf AbwegenNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ