41{Die nächsten zwei Wochen}

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Die ganze Nacht über konnte ich es kaum verhindern, mir unendlich viele Gedanken über diesen Tag zu machen. Schließlich entschloss ich mich dazu, Dan am nächsten Morgen zu schreiben, dass wir reden mussten und auch wenn ich mir vorgenommen hatte, mich an diesem Tag auf das Lernen zu konzentrieren, konnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, Dan warten zu lassen. Was ich ihm zu sagen hatte sollte er jetzt wissen und nicht erst am nächsten Wochenende, wenn ich bereits einen Teil meiner Prüfungen hinter mir hatte. Es wäre eben nicht fair ihn so lange warten zu lassen, wenn ich bereits feste Entschlüsse getroffen hatte.

Also lief es am Ende des Tages darauf hinaus, dass ich versuchte bis Abends zu lernen, auch wenn es mir recht schwer fiel und anschließend wurde ich von Dan abgeholt. Wir gingen ein wenig spazieren und als ich mich endlich bereit dazu fühlte ihm mitzuteilen worüber ich reden wollte, legten wir auf einer Parkbank eine Pause ein. Ich erzählte ihm davon, dass ich mich im Moment nicht dazu bereit fühlte eine Beziehung zu führen, weil ich eben nicht genug für ihn empfand und ich diese Beziehung nicht so lange fortführen konnte, bis ich es eben tat. Ja, ich wusste dass ich anfing mehr für ihn zu empfinden, doch nach gestern Abend hat sich all das was hätte sein können in Luft aufgelöst und ich wusste, es würde nicht wieder zurückkehren. Und obwohl ich mir sicher war, dass sich meine Gefühle, wie ich für Dan empfand, nicht so entwickeln würden, wie er für mich empfand, brachte ich es nicht übers Herz ihm seine Bitte abzuschlagen. Ich wollte diese Beziehung nicht weiterführen, ich wollte seine Liebe nicht, nicht wenn ich ihm meine nicht geben konnte und ich wollte nicht mit ihm nach Florida, doch noch weniger als all das wollte ich ihn noch mehr verletzen. Also ja, ich lehnte seinen Wunsch nicht ab. Drei Wochen, drei Wochen würde ich dieser Beziehung noch geben und wenn ich auch danach noch nicht genug empfand, wäre es endgültig vorbei. Nachdem er mich voller Schmerz in den Augen, anflehte uns noch eine Chance zugeben, zumindest bis wir wieder aus Florida zurück sind, konnte ich einfach nicht anders als ihm zu versichern, es zumindest zu versuchen. Und obwohl ich mir sicher war, dass auch die nächsten drei Wochen nichts an meinen Gefühlen ändern würden, wollte ich mich zumindest bemühen, uns doch noch eine Chance zugeben.

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Ich war ziemlich erleichtert darüber dass ich in dieser Woche zwei meiner wichtigsten Prüfungen hinter mich gebracht hatte. Daher konnte ich dieses Wochenende etwas langsamer angehen und den Familientag, den Mom und Jason geplant hatten genießen. Wir gingen zuerst bowlen anfangs war es sehr knapp zwischen Jason und mir, doch schlussendlich hatte Mom beide Runden gewonnen.

Anschließend gingen wir wie geplant ins Kino und ich durfte den Film aussuchen. Meine Wahl fiel auf einen Actionfilm, schließlich wusste ich wie gerne Jason den neuen Actionfilm im Kino schauen wollte.

Abends gingen wir dann noch zusammen etwas essen und wir unterhielten uns so viel wie lange nicht mehr. Es schien mir beinahe so wie früher zusein, als noch keine Geheimnisse zwischen uns standen und wir über alles reden konnten. Dann fiel mir wieder ein, dass wir schon nächstes Wochenende nach Florida gehen würden und auch wenn ich mich anfangs darüber geärgert hatte, dass Jason sich selbst einladen musste, hatte ich heute nichts dagegen und freute mich eher darüber.

Ich wollte schrecklich gerne nach Florida, aber nicht aus dem Grund, weil Dan mich eingeladen hat. Es fühlte sich für mich einfach falsch an, schließlich hatte ich die Ahnung, dass diese sieben Tage dort rein gar nichts verändern würden.

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In dieser Woche schrieb ich all meine letzten Prüfungen und war erleichtert darüber diese hinter mir zu haben. Zwar hatte ich ein gutes Gefühl was die Ergebnisse betrifft, doch am liebsten hätte ich direkt gesagt bekommen, wie viele Punkte ich erreicht hatte. Na ja ich versuchte mich nicht mehr auf meine Prüfungen zu konzentrieren und packte stattdessen meinen Koffer, schließlich würden wir morgen in der Früh losfahren und wir wären lange unterwegs. Da ich lange genug in Florida gelebt hatte, musste ich mir keine Gedanken darüber machen, was ich für die nächsten sieben Tage zum anziehen mitnehmen sollte. In Florida war es zu dieser Zeit noch sehr warm und dementsprechend packte ich auch meinen Koffer.

Als ich gerade ins Bad lief um meinen Kulturbeutel zu packen, hörte ich aus Jason's Zimmer, wie er scheinbar telefonierte. Schnell stellte ich fest, dass es sich um Jake handelte, an der anderen Leitung. Ich wollte nicht lauschen, doch Jason schien sauer zu sein und ich wollte wissen warum, also packte ich ganz unauffällig mit offener Tür meinen Kulturbeutel und das ziemlich langsam. Es ging anscheinend darum, dass Jake morgen scheinbar doch nicht mitkommen würde und Jason meinte er könne ihn nicht im Stich lassen. Merkwürdig dachte ich, warum würde er in letzter Sekunde entscheiden, nicht mitkommen zu wollen. Vielleicht hatte es was mit den Prüfungen der letzten zwei Wochen auf sich, schließlich erschien Jake zu keiner einzigen davon. Genau genommen sah ich ihn nach meinem Geburtstag nicht einmal mehr, nicht einmal bei Jason war er. Und das zwei Wochen lange, das war ziemlich ungewöhnlich für ihn. Als dann Jason sein Zimmer verließ und dann wenig später das Haus, stand ich noch eine Weile dort, im Bad. Ich wollte wissen was es damit auf sich hatte, aber natürlich konnte ich ihn nicht einfach fragen, schließlich habe ich offensichtlich gelauscht. Andernfalls hätte ich erst gar nicht davon erfahren können, also versuchte ich diese Gedanken beiseite zuschieben und packte meinen Koffer für die nächsten Tage fertig.

Noch am selben Abend telefonierte ich mit Dan, er erzählte mir davon wie sehr er sich auf die kommenden Tage freute und zugegebenermaßen machte mich dies ziemlich fertig, zu wissen wie viel Hoffnung er noch hatte. Na ja wer weiß vielleicht würde die kommende Woche doch anders verlaufen, als ich erwarten würde und so legte ich mich nachdem ich mit Dan telefoniert hatte schlafen.

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Hey, heute leider ein ziemlich kurzes Kapitel... Beim verfassen dieses Kapitels hatte ich ziemliche Schwierigkeiten. Ich hatte es bereits angefangen nachdem ich mit dem letzten fertig war, aber ich wollte dieses nicht allzu lange halten, da es eher als Lückenfüller diente. Die nächsten werden wieder länger. Außerdem versuche ich schneller zuschreiben, das sollte wohl kein Problem sein, da ich bereits einiges geplant hatte für die kommenden Kapitel, aber man weiß ja nie was dazwischen kommt. Jedenfalls wollte ich euch das nur wissen lassen und wünsche euch noch einen schönen Tag..:)

Ever afterWhere stories live. Discover now