Gewinnerseite (the hounds of baskerville)

Start from the beginning
                                    

Ich presse die Augenlider zusammen, bis mir weiße Punkte vor den Augen schwimmen, bis die Bilder langsam beginnen zu verschwinden.

,,Es wird alles gut. Nehmen Sie die Pistole runter", höre ich John sagen.

,,Nein. Ich weiß, was ich bin!"

Ich öffne die Augen und meine Schritte sind unsicher, aber meine Sicht ist klar.

,,Ja, dann bin ich mir sicher, Henry", sagt Sherlock und ich zwinge mich nach vorne zu gehen, zu Sherlock und John. ,,Das hat man Ihnen alles erklärt. Und zwar sehr sorgfältig."

,,Was?", fragt Henry verwirrt.

„Da wollte jemand, dass Sie den Mund halten", erklärt Sherlock weiter und machte einen vorsichtigen Schritt auf Henry zu. „Sie sollten sein wie der kleine Junge und den Traum am Leben halten, an den Sie sich klammerten. Doch Sie haben angefangen sich zu erinnern. Sie müssen sich jetzt an jene Nacht erinnern, Henry. Das ist wichtig. Als Sie als kleiner Junge hier waren, was ist da passiert?"

„Ich dachte ... ich ... Ich er hätte meinen Vater erwischt. Der Hound. Oh Gott, ich weiß es nicht mehr! Ich weiß es nicht mehr!", ruft Henry panisch aus und hebt wieder die Pistole an seinen eigenen Kopf.

,,Henry!", rufen wir alle gleichzeitig und schnellen einen halben Schritt nach vorne.

,,Henry, erinnern Sie sich!", ruft Sherlock laut.

,,Henry", sage ich sanft und Henrys Blick flackert zu mir. ,,Es wird alles gut. Sie müssen nichts tun, versuchen Sie sich nur zu erinnern. Das Monster? Es lebt nicht nur in Ihrem Kopf. Aber es ist anders, als Sie es erwarten. Es ist hat sich lange hinter einem Trugbild versteckt."

Er zittert und sein Blick huscht zwischen uns hin und her.

,,Henry?", rufe ich erneut, versuche seine Aufmerksamkeit zurück zu bekommen ,,Aber wir lassen Sie nicht mit ihm alleine." Seine Augen sind weit aufgerissen, aber er nickt kaum merklich. ,,Schließen Sie die Augen. Liberty In. Zwei Wörter, die Sie vor zwanzig Jahren hier gesehen haben."

,,Sie fingen an sich langsam zu erinnern, was wirklich passiert ist", fügt Sherlock hinzu. ,,Das war kein Tier. Nicht wahr, Henry? Es war kein Monster. Sondern ein Mann. Sie waren noch ein Kind. Also hat Ihr Verstand etwas ganz anderes daraus gemacht. Dann begannen Sie sich zu erinnern und daran mussten Sie gehindert werden. Sie mussten um Ihren Verstand gebracht werden, damit Ihnen niemand mehr glaubt."

,,Sherlock!", ruft eine andere Stimme plötzlich.

Henry zuckt zusammen.

,,Alles okay", sagt John beschwichtigend zu ihm, als Lestrade die Schlucht hinunter steigt. ,,Es ist alles in Ordnung."

,,Aber wir haben ihn gesehen", protestiert Henry mit dünner Stimme.

,,Es war ein normaler Hund. Aber wir haben ihn so gesehen, wie unsere drogenbeeinflussten Gehirne es uns vorgaukelten. Mit Angst und Stimulus. So funktioniert das. Es gab nie ein Monster", sagt Sherlock, als plötzlich ein Heulen durch den Wald schallt.

,,Sherlock?", fragt John und leuchtet mit der Taschenlampe über den Abhang.

Mein Atem stockt. Am oberen Rand der Schlucht läuft etwas entlang.

Tiefschwarzes Fell, das mit der Dunkelheit der Nacht zu verschmelzen scheint. Und dann - Rote Augen glühen inmitten der Schwärze.

,,Sie sehen das auch, oder?", fragt Lestrade uns und schluckt.

,,Ich befürchte schon", erwidert John. ,,Sherlock, er steht nicht unter Drogen, also was ist das?"

,,Sherlock?", frage ich ebenfalls und meine Stimme wird lauter. ,,Sherlock, was ist das?"
Wir sehen alle zu dem Wesen, das den Rand der Schlucht entlang läuft. Krallen kratzen über den Stein. Ein lautes Knurren ertönt und weiße Reißzähne blitzen im Schein der Taschenlampen auf.

days at bakerstreetWhere stories live. Discover now