Gewinnerseite (the hounds of baskerville)

380 35 9
                                    

>>i have been reliably informed that I don't have [a heart]<<

„Projekt HOUND, ein neues Delirantium das zu einer erstaunlich hohen Suggestivität führt", liest Sherlock vor. „Sie wollten es als Anti-Personen-Waffe einsetzen. Totale Desorientierung des Feindes durch Angst und Stimulus. Es wurde eingestellt und geheim gehalten seit 1986."

„Wegen der Auswirkung auf die Testpersonen?", hakt Stapleton nach.

„Und weil die gewalttätig wurden", erklärt Sherlock. „Längere Einwirkung führte zu Wahnsinn. Sie wurden so aggressiv, dass sie kaum noch zu kontrollieren waren. Um Ihre Frage von eben zu beantworten, Louise, ja, es hat unser Verhalten beeinflusst."

„Es hat doch nicht wieder jemand angefangen Experimente damit zu betreiben, oder?"

„Davon ist auszugehen", sagt Sherlock. „Jemand wollte das Mittel verbessern und zwar über die letzten zwanzig Jahre."

„Aber wer?", fragt Dr. Stapleton verwirrt. „Die Namen der führenden Wissenschaftler sagen mir gar nichts."

„Vielleicht ist unser Freund irgendwo im Hintergrund auf dem Foto", meint Sherlock und zoomt heran. „Es muss jemand sein, der alt genug war damit er 86 dabei gewesen sein konnte."
Plötzlich hält der Consulting Detective inne. „Möglicherweise jemand der längere Zeit in Amerika gelebt hat und daher Cell Phone sagt. Erinnern Sie sich John? Er hat uns seine Nummer gegeben, falls wir ihn brauchen."

„Meine Güte. Bob Franklin."

„Wer ist das?", frage ich nach.

„Ein Wissenschaftler hier in Baskerville. Aber er ist Virologe, er arbeitet nicht an chemischer Kriegsführung", erklärt Dr. Stapleton.

„Damit hat er aber angefangen", meint Sherlock. „Und er hat nie die Zuversicht verloren, dass diese Droge funktionieren könnte. Nett von ihm uns seine Nummer zu geben. Wir werden ein Treffen arrangieren."

Dewer's Hollow, Dartmoor
21:05
Die alten Bäume knarren über uns im Wind.
Lange Wurzel winden sich umeinander, ranken sich wie ausgestreckte Finger über den Boden.
Nichts davon ist real sage ich mir und unterdrücke ein Schaudern. Was Sherlock und John gesehen haben, was ich gehört habe. Nichts davon ist real. Ich wiederhole die Worte still, während wir durch die Sträucher laufen.
Der Nebel hinterlässt ein feuchtes, kalten Gefühl auf meiner Haut.
,,Er muss hier sein!", sagt John neben mir.
Schemen scheinen sich zwischen den Baumstämmen zu bewegen und ich wende den Blick jedes Mal ab, bevor ich etwas in der Dunkelheit erkennen kann, das nicht existiert.

Wir finden Henry in der Schlucht. Er hält sich die Pistole an den Kopf. Zögerlich noch, aber dazu verleitet jeden Moment seine Entscheidung zu treffen und abzudrücken.

Ich komme zu einen abrupten Halt, als würde sich eine unsichtbare Wand vor mir auftun. Und ich sehe nicht mehr länger Henry Knight, sondern William Flynn. Und ich höre Paul und Sherlock meinen Namen rufen, und ich höre den Schuss.
Angst strömt durch meinen Körper, lässt mich erstarren.

„Nicht Henry!", ruft Sherlock und Henry sieht überrascht auf.

„Nein!" Er stolpert einige Schritte zurück und richtet die Waffe auf uns. ,,Bleiben Sie weg von
mir!"

Rot. Rot. So rot, dass mir schlecht wird. Flynns Blut an der Wand, an seiner Hand, die schlaff auf dem Boden liegt.
Die Bilder schieben sich vor meine Augen und ich kann kaum noch den Wald vor mir erkennen. Ich stöhne leise.

Es ist zu spät. Ein schwaches Lächeln auf den Lippen, und so viel Schmerz in den Augen.

,,Ich weiß, was ich tun wollte", stammelt Henry.

days at bakerstreetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt