I AM SHERLOCKED (a scandal in belgravia)

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,,Das würden sie nicht...", wende ich unsicher ein.

,,Und da sind Sie sich sicher, ja?", sagt Sherlock und steckt das Flugticket wieder in seine Innentasche. ,,Ah, Louise. Manchmal sind Sie herrlich naiv. Ein zweites Conventry."

,,So wie die Luftangriffe auf Conventry im zweiten Weltkrieg? Ich kenne die Theorie - oder die Verschwörungstheorie vielmehr", meine ich und runzle die Stirn. ,,Danach hat die Regierung das Verschlüsslungssystem der Deutschen geknackt und wusste von dem geplanten Angriff. Aber um nicht zu verraten, dass sie die Codes mitlesen, ließen sie es lieber geschehen."

Die Lichter werden weniger und vor meinem Fenster verschwimmen Bäume in einer endlosen, dunklen Linie.

,,Das Rad dreht sich immer weiter", sagt Sherlock zufrieden und sieht nach draußen. ,,Nichts ist wirklich neu."

Es vergeht beinah eine halbe Stunde, bis der Fahrer von der Landstraße auf eine schmale Abzweigung abbiegt, an deren Anfang ein großes Schild mit der Aufschrift ‚Privatweg' steht und mir wird klar, dass wir den Flughafen Heathrow von der Rückseite erreichen.
Der Gurt drückt unangenehm gegen mein Schlüsselbein, als ich mich überrascht näher zum Fenster lehne, das die Sicht auf ein etwa 70 Meter großes Passagierflugzeug freigibt.
Ein zweites Conventry.
H e i l i g e S c-

04.Januar, Heathrow
,,Der Flug der Toten. Und? Wie ist meine Lösung?", fragt Mycroft, der uns einige Meter gegenüber auf dem schmalen Mittelgang steht.

Der Innenraum des Flugzeuges ist nur spärlich beleuchtet und ich erstarre für eine Sekunde vor Schreck, als ich begreife, dass jeder der Passagiere tot ist. Manche anscheinend schon seit Tagen oder Wochen und ihre Gesichter leuchten aschfahl, wenn das Licht der einzelnen, flackernden Deckenlampen sie trifft.

,,Gruselig", sage ich ehrlich. ,,Und brillant."

,,Und wie- ah, natürlich es fliegt unbemannt. Diese Technik gibt es schließlich nicht erst seit gestern", schlussfolgert Sherlock und verschränkt die Hände hinter dem Rücken. ,,Mission erfolgreich für die Terroristen. Hunderte von Toten, aber niemand stirbt."

,,Es fliegt nicht. Es wird nie fliegen", sagt Mycroft und seine rechte Hand umklammert den Griff seines Regenschirms. Die Haut an den Knöcheln ist weiß. ,,Das ganze Projekt wurde gestoppt. Die Terroristen haben davon erfahren, dass wir von der Bombe wissen."

Mein Herz setzt für einen Schlag aus. ,,Sherlock", sage ich leise. ,,Die E-Mail."

,,Ganz genau, Miss James", sagt Mycroft und obwohl sein Gesichtsausdruck neutral und unnahbar bleibt, kann ich die unterdrückte Wut in seiner Stimme hören. ,,Die E-Mail. Ein einsamer Mann, der angeben will. Mehr braucht es nicht."

,,Der Mitarbeiter aus dem Verteidigungsministerium." Sherlock seufzt. ,,Ihr solltet eure Leute wirklich sorgfäl-"

,,Du!", fährt ihn Mycroft barsch an und jegliche Gleichgültigkeit fällt von ihm ab. ,,Ich rede von dir!"

,,Irene Adler hat die Informationen weitergeleitet", sage ich tonlos und als ich einem unüberlegten Schritt nach links mache, stoße ich mit der Hüfte gegen eine der Sitzlehnen und der Kopf des Passagiers sackt zur Seite weg und seine Augen starren blind an die Decke.
,,Ich - ich brauche einen Moment", murmle ich und der Teppichboden dämpft meine Schritte, als ich näher zu dem Ausgangsbereich des Flugzeuges gehe. Übelkeit steigt in mir hoch und ich versuche langsam und gleichmäßig durch die Nase zu atmen.

,,Wie lange hast du gebraucht um die E-Mail für sie zu entschlüsseln?", höre ich Mycroft halblaut fragen. ,,Eine Minute? Oder wolltest du wirklich Eindruck machen?"

,,Ich glaube es waren nicht mal fünf Sekunden", sagt plötzlich eine bekannte, weibliche Stimme und Irene Adler selbst tritt aus dem Schatten.
Ich stöhne leise auf und lasse meinen Kopf gegen die Wand hinter mir sinken.
Natürlich. Natürlich sie.

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