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Es dauert ungefähr noch 2 Minuten bis sie sich langsam aufsetzt. Sie trägt wieder einmal eine Bluse, die nun etwas verrutscht zu seien scheint und einige Flecken von dem kleinen Waldspaziergang hat. Ihre blonden Haare fallen durcheinander in ihr Gesicht und sie schiebt sie sich erst einmal nach hinten, bevor sie sich umsieht. Panisch will sie etwas sagen, nachdem sie mich sieht und meine Mutter, wie sie gerade einen weiteren Stich setzt. Mit meiner freien Hand deute ich auf ein Glas Wasser auf dem Nachttisch. Nach einem solchen Griff gegen den Hals ist eine trockene Kehle ganz normal. "Halt still!", kommt es sofort von meiner Mum und ich muss leise lachen. Sie setzt gerade den letzten Stich, bevor sie sich umsieht und bemerkt, dass unser Gast nun auch wach ist. "Mach ein Pflaster drauf.", sagt sie darauf nur und verlässt dann den Raum. Da Maya immer noch völlig starr auf meinem Bett sitzt und weder etwas sagt, noch sich bewegt, gehe ich kurz in mein Ankleidezimmer und hole mir eine Sweatshirtjacke heraus. "Wo bin ich?", ist sie es schließlich, die die erste Frage stellt. "In meinem Zimmer.", antworte ich nur und setze mich dann wieder auf die Couch. Ich trage nur Socken, eine schwarze Jeans und jetzt ein weißes Top mit blauer Sweatshirtjacke. Ihre Schuhe habe ich auch ausgezogen, genauso wie ihr Waffenholster. Beides liegt vor mir auf dem Couchtisch, so wie ihr Handy. "Wie gehts dir?". Sie blickt mich nur an. Vermutlich geht sie gerade alles durch, was vorhin im Wald passiert ist. Sie zieht ihre Beine an ihren Körper und legt ihre Arme um sie herum. Nun scheint sie ihre Waffe und ihr Handy zu erblicken, denn sie greift sich eilig an die Hose. "Das sind meine Sachen.", sagt sie nur und steht dann langsam aus dem Bett auf. "Und du bekommst sie wieder.". Sie richtet ihre Bluse und geht dann auf den Couchtisch zu, um ihre Sachen zu nehmen. Doch ich nehme die Waffe und ihr Handy und stehe mit beidem auf. "Erst müssen wir darüber reden, was du jetzt vor hast.". Nach diesem Satz gehe ich auf die Dachterrasse und lege dort ihr Handy und ihre Waffe auf den Tisch, bevor ich mich daneben setze. Sie folgt mir raus und bleibt mit verschränkten Armen etwa 3 Meter vom Tisch entfernt stehen. "Was denkst du wohl? Die Männer deines Vaters haben zwei Leute erschossen, das werde ich melden.". Ich ziehe schwarf die Luft ein bevor ich sie wieder ansehe. "Falsche Antwort.". "Gib mir mein Handy und meine Waffe.", sagt sie nun in strengem Ton und will nach beidem greifen. Ich hingegen, schiebe beides hinter meinen Rücken und schüttel nur den Kopf. "Du wirst niemandem sagen, was in diesem Wald geschehen ist.", sage ich nur und schaue ihr dabei in ihre braunen Augen. Beinahe habe ich das Gefühl, ein wenig Verachtung in ihnen zu sehen. "Ach und wieso nicht? Was hält mich davon ab?". Ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie einfach zustimmt, doch da sie das nicht tut, habe ich keine andere Wahl. "Der Wunsch nach dem Sorgerecht eventuell.". Sofort ändert sich ihr Ausdruck. Der Schock steht ihr ins Gesicht geschrieben und es ist beinahe noch schlimmer, als nach der Schießerei im Wald. "Wie meinst du das?", fragt sie mit zitternder Stimme und mir scheint es, als würden sich Tränen in ihren Augen bilden. "Sagst du etwas, wird mein Vater dafür sorgen, dass du das Sorgerecht verlierst.". Sie blickt nun auf den Boden und schüttelt den Kopf. "Ihr wisst nicht,was ihr damit anrichten würdet.". Nun laufen ihr wirklich die Tränen über die Wangen. "Wie meinst du das?", frage ich nun sanft, weil es mich wirklich interessiert. Doch gerade als sie was sagen möchte, klingelt ihr Handy. Ich hole es hinter meinem Rücken hervor und sehe auf dem Display, dass es ein Anruf von Detective Baker ist. Ich schaue sie noch einmal genau an, bevor ich ihr das Handy reiche und sie zögernd den Anruf annimmt. "Ja mir geht es gut, es war falscher Alarm.". Nach ihrer Aussage sieht sie mich an und ich nicke nur. "Ja, morgen bin ich im Büro und wir reden über das weitere Vorgehen.". Danach scheint Detective Baker ihr noch etwas zu erzählen, bevor sie auflegt. Nun reiche ich ihr auch ihr Waffe. "Das Magazin ist wieder aufgefüllt.". Sie nimmt sie und nickt nur. "Ich muss zu meinem Wagen.". Ich schau sie an und lache leise. "Der steht bei dir Zuhause.". Nun blickt sie mich zwar an, doch vermeidet dabei Augenkontakt. "Ich fahr dich.", sage ich nur und stehe dann vom Tisch auf. Etwas zögerlich folgt sie mir, doch bevor wir mein Zimmer verlassen können, greift sie an mein Handgelenk und stoppt mich. "Hat deine Mutter dich eben genäht?". Anscheinend hält sie es für einen Traum und vielleicht ist das auch besser so. Daher schüttel ich nur lachend den Kopf. "So ein Unsinn.". Wir gehen die Treppe hinunter. "Aber dein Wagen ist doch auch im Wald und kaputt?", fragt sie kurz bevor wir die Tür erreichen. "Vater, ich fahr unseren Gast nach Hause.", rufe ich nur und verlasse dann mit ihr das Haus. Vor der Tür müssen wir nur 2 Minuten warten, bevor Jack mit einem Audi A8 vor fährt. Er wirft mir den Schlüssel zu und verlässt uns dann auch direkt.

Richtig oder falsch?Where stories live. Discover now