S E S E N T A Y T R E S

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"Ámbar, wo ist denn Luna?"

Mittlerweile sind die Blondine und ihre leibliche Mutter wieder in der Villa, entschlossen, noch nichts den anderen zu verraten. Erst muss ihre Cousine dem DNA-Test zustimmen.

Aber diese Frage verwundert Ámbar gerade. Mónica ist ihr und Silvana im Foyer entgegengekommen, sie scheint also ihre Adoptivtochter zu suchen.

"Ist sie noch nicht hier?", lautet die Rückfrage, die Mexikanerin schüttelt den Kopf.

"Hm, dann keine Ahnung. Ich könnte reintheoretisch mal ein bisschen rumtelefonieren bei den Leuten im Roller, ob sie dort ist. Frag du mal noch Miguel und sieh bei Großvater nach."

So verbleiben sie dann also und Lunas Adoptivmutter macht sich auf dem Weg zu ihrem Ehemann, während Ámbar die Nummer ihres festen Freundes wählt.


"Hey mi Amor, wo bist du?", kommt es am anderen Ende der Leitung, als Simón ans sein Handy gegangen ist.

"Zuhause, Alfredo ging es nicht gut.", erklärt seine Freundin knapp. "Aber ich rufe wegen was anderem an: Ist Luna noch bei euch? Mónica sucht sie, sie scheint sich nicht zu melden."

"Hm nein, also bei mir ist sie nicht. Ich frage mal kurz bei den anderen herum, Moment!"


Es dauert ein paar Minuten, in denen der Mexikaner herumgeht und nach seiner besten Freundin fragt. Ámbar hört die Hintergrundgeräusche und genauso hört sie, wie wirklich jeder verneint, Luna in der letzten Zeit gesehen zu haben. Egal ob Jim, Delfi, Nico oder auch Tamara, keiner hat die Brünette gesehen.

Als letztes kommt Simón dann zu dem Italiener in der Gruppe, Matteo. Dadurch, dass jetzt keine Musik mehr zu hören ist, muss der Lockenkopf irgendwo abseits sitzen.

"Matteo hey, alles klar?", fragt Lunas bester Freund.

"Hm? Achso ja, passt schon...", hört die Blondine ihren ehemaligen Freund sagen.

"Okay, wenn du meinst. Sag mal, hast du Luna gesehen? Ich hab Ámbar hier an der Leitung, Luna scheint nicht erreichbar zu sein und keiner hier findet sie."

"Warte, was?!" Sofort klingt der feste Freund von dieser aufgebraucht.

"Luna ist weg? Also, ich meine, sie ist vorhin weg, wir haben gestritten... Aber sie ist noch nicht wieder da? Das ist schon ewig her!"

Ámbar schluckt fest. Das klingt hier gar nicht gut...


Als es plötzlich an der Haustür klingelt, schreckt Silvanas Tochter krass zusammen.

"Ich mach schon auf.", sagt dieser dann und öffnet die Tür, gleichzeitig taucht auch das Ehepaar Valente in der Eingangshalle auf.

"Jungs, ich lege auf, es hat geklingelt. Haltet mal Ausschau nach Luna!" Mit diesen Worten legt Sharons Adoptivtochter auf und blickt zu ihrer echten Mutter, die in der Tür steht und nach draußen sieht.

"Silvana, wer ist da?", kommt es von Miguel und sie gehen alle näher an sie heran.

"Niemand... Nur ein Brief.", lautet die verwirrte Antwort, der weiße Umschlag wird hochgehaltet.

"Gib mal her." Ámbar schnappt sich diesen und öffnet ihn. "Das ist schon merkwürdig und teils gruselig..."

Gespannt blicken alle zu der Blondine, die den Zettel liest und gleichzeitig gerade kreidebleich wird.

"Ámbar, was steht da? Was ist das für ein Brief?", fragt Mónica, kurz darauf fällt Lunas Cousine der Brief aus der Hand.

"Luna... Sie... S-sie wurde entführt."


- - -


Verzweifelt sitzt Matteo in der WG mit der Rollerband, von Luna gibt es noch immer keine Spur, von Ámbar haben sie auch nichts mehr weiter gehört. Und mittlerweile geht es bald auf die Mitternacht zu.

"Hey Matteo, mach dir keine Sorgen, Luna brauch vielleicht nur etwas Zeit für sich. Am Ende sitzt sie einfach im Garten der Villa und keiner merkt es.", probiert Pedro, seinen Kumpel zu beruhigen.

"Ich mach mir aber Sorgen, Pedro! Luna ist verdammt verletzt und das wegen mir! Außerdem weißt du, wie gefährlich es nachts in Buenos Aires sein kann, vor allem für junge Frauen wie sie! Ihr muss was passiert sein, bestimmt!"

"Matteo, ich mache mir auch Sorgen, ja? Luna ist meine beste Freundin und so eine Zeit, wie sie die in der letzten Zeit hatte, hatte sie noch nie. Aber jetzt müssen wir abwarten, vielleicht stand sie ja vorhin vor der Tür der Villa und Ámbar meldet sich jeden Moment.", probiert auch Simón, den Italiener zu beruhigen.

"Denkst du? Man Jungs, ich habe so ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache..."

"Das wird schon Matteo, versprochen.", mischt sich auch noch Nico in den Deeptalk ein.

Aber Lunas Freund ist von gar nichts überzeugt...



Auch am nächsten Tag fühlt sich Matteo genauso schlecht und schuldig, seine Besorgnis ist auch nicht weniger geworden. Denn über die Nacht gab es keinerlei Neuigkeiten von Luna, keiner hat sich gemeldet, nicht sie selber, nicht Ámbar, nicht sonst wer.

Da heute keine Uni ist, hat das Team beschlossen, sich direkt in der Frühe im Roller zu treffen, um zu sehen, ob die Vermisste dort ist oder nicht. Ihre Cousine hat zwar nicht darauf geantwortet, ob sie auch kommt, aber hoffentlich wird dies der Fall sein.


Nur kurze Zeit nach dem Aufstehen kommen die vier Jungs dann im Roller an, Simón, Nico und Pedro öffnen den Laden und es dauert auch gar nicht lange, bis der Rest eintruddelt.

"Wo ist Ámbar?", fragt Yam dann, als alle in der Cafeteria versammelt sitzen.

"Keine Ahnung, es kam auch gestern keine Antwort von ihr.", zuckt Simón mit den Schultern und macht sich langsam auch Sorgen um seine Freundin.


"Hier... Hier bin ich."

Diese Stimme, leise und beinahe zerbrechlich, ertönt wie aus dem Nichts.

Alle fahren herum, Ámbar steht dort, mit dunklen Augenringen.

"Ámbar hey, was ist passiert?" Sofort nimmt ihr mexikanischer Freund sie in den Arm, er sieht ihr an, dass sie kurz davor steht, zu weinen. Und bei der Blondinen kommt das wirklich nicht oft vor.

Sofort presst sie sich an ihren Freund und schluchzt los. Kein einziges vernünftiges Wort bringt sie heraus, weshalb sie einfach ihre Hand ausstreckt, in dieser hält den Brief von gestern.

Matteo schnappt sich den Zettel dann und liest vor, ohne jegliche Vorahnung.

"Ich habe meine wunderbare, verschollene Nichte, und diesmal die richtige...", der Italiener stockt und auch in seine Augen steigen Tränen, "Wenn euer kleinen Lunita nichts passieren soll, kommt zur ersten Geldübergabe mit 100.000.000 Pesos, als erstes Zeichen euer Zusammenarbeit! Genug Geld haben die Bensons ja und früher oder später wird eh alles einem echten Benson gehören! Keine Polizei und Tricksereien, das Prozedere ist ja bekannt!"

Die Tränen des Jungen tropfen auf das Papier, der kann es nicht fassen. Das Leid will einfach kein Ende nehmen.


"Matteo hey, was ist?", kommt es von Pedro.

"Warum weint ihr beide?", fragt Delfi.

"Verarscht uns mal hier mit nichts!", stellt Ramiro sofort klar.

Und so wie Ámbar gestern lässt Matteo den Brief fallen.

"Luna... S-sie wurde entführt."


~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~


Lunas Entführung ist den anderen bekannt geworden, was werden sie wohl jetzt tun? Was wird als nächstes passieren? Da kommt noch einiges, versprochen...

(Die 100.000.000 Pesos sind übrigens ungefähr eine Million Euro.)

Soy Luna 4Where stories live. Discover now