C I N C U E N T A Y O C H O

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Nachdem dann das gemeinsame Frühstück in der Villa Benson vorbei ist, geht es für Ámbar und ihre Mutter erstmal wieder ins alte Lagerhaus. Silvanas Traum wird jetzt, ja auf Ninas Anraten, nachgegangen und damit wollen sie auch keine Zeit mehr länger warten. Je schneller sie der Sache nachgehen und die ganze Wahrheit herausfinden, umso besser.

"Ámbar, verlasse dich aber bitte nicht zu sehr auf den Traum. Es muss nicht wirklich stimmen.", sagt die Mutter der Blondine dann aber noch einmal, bevor die beiden wieder anfangen, in den ganzen Gästelisten zu wühlen.

"Keine Sorge, wirklich. Wir gehen der Spur jetzt nach und selbst wenn ich im Nachhinein enttäuscht werde, stecke ich das einfach weg. Ich bin über all die Jahre stark geworden, so leicht berührt mich sowas nicht."

Lunas Cousine weiß selbst nicht mal, ob sie da gerade die Wahrheit gesagt hat. Natürlich, mit Enttäuschungen kann sie umgehen und diese verarbeiten, aber bei so einer emotionalen Angelegenheit? Vielleicht sagt Simóns Freundin das auch nur, um ihre leibliche Mutter etwas zu beruhigen... Das Mädchen ist selber gerade sehr aufgewühlt, verständlich, wenn man nach seinen Wurzeln sucht. Klare Gedanken kann sie kaum fassen.

"Ich weiß, aber es wäre härter, als du denkst. Hoffnungen sind wie Nudeln, man macht sich immer zu viele davon."

Bei dieser Aussage muss Ámbar direkt leicht loslachen und Silvana stimmt mit ein. Damit hat diese die Stimmung perfekt aufgelockert.

"Okay na schön, machen wir uns mal an die Arbeit. Viel Zeit habe ich nicht, bald beginnt das Training im Roller." Die Blondine klatscht bereit in die Hände und lässt sich auf einem alten Sofa nieder, wo schon Papiere liegen. Ihre Mutter tut es ihr gleich.

"Na dann, los geht's!", sagt sie noch, bevor die Augen der beiden dann die Gästelisten konzentriert durchgehen und nach allen Nachnamen mit einem B am Anfang suchen. Das könnte dauern...


- - -


Nach Matteos Telefonat mit seinem besten Freund will der Italiener gerade seiner Freundin schreiben, wann diese denn ins Roller kommt, als er plötzlich eine Hand an seiner Schulter spürt. Sie ist relativ klein, also wird es wohl ein Mädchen sein. Sein erster Gedanke ist natürlich, dass es Luna ist, aber nachdem der Lockenkopf sich herumdreht, um nach der Person zu sehen, muss er leider was anderes feststellen.

Es ist Fernanda.

"Fer, was willst du hier?" Die paar Wochen Auszeit von ihr sind ja auch zu schön gewesen.

"Ich will zu dir und mit dir reden, Matteo! Was denn wohl sonst?", antwortet das Mädchen mit den Dreadlocks darauf, ein Seufzer entfährt Lunas Freund aus seinem Mund.

"Worüber denn reden? Ich wüsste nicht, was wir zu bereden hätten!"

"Ich habe dir einige wichtige Dinge zu sagen, aber durch deine kleine Freundin Luna hatte ich ja nie die Möglichkeit dazu!"

Matteo will gerade etwas auf diese Aussage, die ihm mehr als frech vorkommt, erwidern, als aber etwas anderes ertönt.


Ein Räuspern.

"'Tschuldigung, störe ich?"

Da steht Luna mit verschränkten Armen, direkt neben Matteo und Fernanda.

"Nein Luna, natürlich nicht!", erwidert er sofort.

"Doch, siehst du doch, wir reden!", blafft aber seine Gegenüber, was ihm nur ein genervtes Augenverdrehen entlockt.

"Aha und über was, darf man das wissen?", kommt es weiterhin sehr skeptisch von der gebürtigen Sol Benson.

"Nein darfst du nicht und jetzt gehe, Luna!"

Erst macht die Brünette keine Anstalten dazu, der Aufforderung nachzukommen, als allerdings von ihrem Freund keine weitere Reaktion darauf kommt, seufzt sie genervt aus, schüttelt ungläubig den Kopf und verlässt schnurstracks die Cafeteria.


"So und jetzt können wir in Ruhe reden!"

Jetzt ist es Matteo, der Fernanda ungläubig ansieht.

"Ich werde nicht mit dir reden, denn erstens hast du gerade meine Freundin verjagt und zweitens habe ich überhaupt kein Interesse daran, mit dir zu reden! Wir waren mal Freunde, okay? Aber das hast du dir jetzt versaut, schon lange! Also lass mich einfach in Ruhe, verstanden?"

Der Italiener wartet keine weitere Antwort ab, sondern läuft dann direkt seiner Freundin hinterher, um das ganze zu klären.


Luna ist nach draußen gelaufen, nicht weit weg vom Roller. Sie brauch frische Luft, denn das Fer jetzt wiederkommt, hat gerade noch gefehlt! Gerade, wo alles so gut zwischen ihr und Matteo läuft...

"Luna!"

Das Mädchen fährt herum, sieht ihren Freund, wie er zu ihr gerannt kommt.

Er sieht schon gut aus, wenn er so rennt... Eigentlich sieht er immer gut aus.

Okay Luna, das tut hier nichts zur Sache gerade!


"Was ist?", blafft diese dann direkt los, hinterfragt wenige Sekunden später, ob dieser Tonfall nicht etwas zu bereuen ist.

"Warum bist du gegangen? Mach doch nicht, was Fer dir sagt!"

"Du hast ja nichts dazu gesagt!"

Aufgebracht läuft die Brünette ein Stück weiter, ihr Freund folgt ihr.

"Ich hätte was gesagt, wirklich! Ich hab ihr klar gemacht, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Ich will nichts von ihr wissen!"

Trotz dieser Aussage bleibt die Adoptivtochter der Valentes nicht stehen, sondern läuft weiter, mit verschränkten Armen und gesenktem Blick.

"Luna, hey!" Matteo greift nach ihrer Hand. "Was ist los?"

"Fer natürlich, was sonst?!" Ruckartig dreht sie sich um, Tränen bilden sich ungewollt in ihren Augen. "Gerade läuft alles wieder so gut bei uns und dann kommt sie wieder!"

"Wow okay hey ganz ruhig, ja? Sonst warst du doch auch nie so drauf."

"Es ist ja auch nichts mehr wie früher, ich bin nicht mehr wie früher! Ich bin ein emotionales Wrack geworden und habe jeden Tag Angst!"

"Shh ich bin da." Matteo zieht Luna in seine Arme und drückt sie fest an sich, weil ihr Weinen immer stärker geworden ist. "Weder Fer, noch sonst wer, wird uns auseinander bringen können, okay? Nicht nochmal, das lasse ich nicht zu. Und genauso lasse ich nicht zu, dass dir was passiert. Also probiere, dich zu beruhigen, okay?"

Schniefend nickt das Mädchen in seinen Armen, es ist ihr beinahe schon peinlich, dieser Tränen- und Wutausbruch.

"Ich liebe dich.", drückt der Snob seiner Lieferfee noch einen Kuss auf die Stirn.

"Ich dich auch.", erwidert sie nuschelnd schniefend gegen seine Brust und lässt sich in diesem Gefühl der Geborgenheit einfach fallen.


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Wuhuu es ist ganz normal, dass ich um kurz vor 3 'nen neues Kapitel schreibe und hochlade xD Dabei habe ich ja wieder Homeschooling urghh wie sehr ich es hasse!

Jedenfalls hoffe ich, dass das Kapitel trotzdem einigermaßen gut geworden ist, trotz dessen, dass es schon so spät in der Nacht ist!

Da Fer jetzt wieder da ist, wird sich die Situation wieder immer mehr zuspitzen, ich sag's euch...

Soy Luna 4Where stories live. Discover now