"Ich sagte, dass du deine scheiß Fresse halten sollst!", rief er und näherte sich auf ihn zu.

"Okay, das reicht!", kam Hope dazwischen.

"Bleib zurück", verlangte ihr Freund von ihr und ging ebenfalls zu ihm, sodass sie voreinander standen.

"Niemand starrt meine Freundin so an", sagte er bedrohlich und tippte provozierend auf seine Brust.

"Ich hab's aber getan, was willst du jetzt machen?", grinste Hunter und blickte erwartungsvoll zu ihm.

Jayden sprang in seine Rolle hinein und spielte perfekt den eifersüchtigen Freund, indem er mit der Faust Hunter ins Gesicht schlug. Dieser taumelte einige Schritte zurück und wurde, wie sein Gegner wütend. Er ging die letzten Schritte auf ihn zu und verpasste ihm auch einen Schlag. Vor Schreck legte ich die Hand vor den Mund und konnte nicht fassen, dass sie es wirklich getan hatte. Mein Blick glitt kurz zu Liam, der das Szenario beobachtete und nicht einmal mit der Wimper zuckte, obwohl sich seine Freunde gerade gegenseitig schlugen.

Es war unfassbar, wie er manchmal so ruhig und gefasst blieb. Ich schüttelte den Kopf über ihn und betrachtete weiter das Geschehen vor uns.

Meine beste Freundin geriet in Panik und schrie nach Hilfe, denn sie schaffte es nicht allein die Jungs voneinander loszureißen. Ein paar Menschen blieben in der Nähe stehen und schauten sich das Spektakel an. Es wurden sogar die Handys rausgenommen und sie begannen die Prügelei aufzunehmen, anstatt etwas dagegen zu unternehmen. Das konnte ich nicht nachvollziehen. Am liebsten wäre ich vom Versteck aufgestanden und zu ihnen gegangen, nur um ihnen ins Gesicht zu sagen, wie falsch dieses Handeln war. Fehlte nur noch das Popcorn, dann wäre es bestimmt noch spannender, denn sie beobachteten die beiden, als ob sie sich einen Film reinziehen würden.

Als sich Hunter und Jayden mit Absicht immer wieder schubsten, kamen sie somit zum Gebäude näher. Damit schafften sie die Aufmerksamkeit der Sicherheitsdienste auf sich zu ziehen. Unruhig und unwissend standen sie da und wussten nicht, ob sie eingreifen sollten oder nicht. Am Ende rührte sich einer von ihnen und brüllte ihnen etwas zu. Sie reagierten nicht auf ihn, weshalb er sich weiter zu ihnen näherte. Er versuchte sie zu stoppen, was er allein nicht schaffte und deshalb den anderen Mann zur Hilfe rief. Dieser kam eilig angelaufen und das war jetzt unsere Chance. Wir hatten nicht viel Zeit.

"Du wirst nicht hier warten, wenn ich dich darum bitte oder?", versuchte es Liam ein letztes Mal.

"Ist das eine ernst gemeinte Frage?", hakte ich nach und hob amüsiert eine Augenbraue in die Höhe.

"Hätte mich auch gewundert, wenn du jemals auf mich hören würdest", murmelte er vor sich hin.

Ich schmunzelte und bevor ich etwas erwiderte, fasste er nach meiner Hand und zog mich auf die Beine. Zusammen liefen wir auf das Gebäude zu und schlichen uns herein. Die Sekretärin ignorierten wir am Eingangsbereich und machten uns auf den Weg zu den Aufzügen. Diese erkannte aber Liam und schrie uns hinterher, dass wir sofort das Gebäude verlassen sollten. Daher drückte Liam auf alle Knöpfe, bis endlich eine Aufzugstür sich öffnete und wir einsteigen konnten. Er betätigte die höchste Etage, die uns nun zu Ace's Bruder führen würde.

"Die Frau?", fragte ich verwirrt nach.

"Sie haben mich rausgeschmissen, als ich versucht habe allein hier reinzugehen", erklärte er es kurz.

"Was hast du gemacht?", interessierte es mich.

"Ich habe nett nach ihren Boss gefragt", antwortete er ruhig, worüber ich ungläubig den Kopf schüttelte.

"Höchstwahrscheinlich bist du wütend geworden und hast einen Aufstand gemacht", stellte ich fest.

"So kann man es auch beschreiben", nickte er.

Lachend verdrehte ich die Augen, doch das Lachen verging mir, als die Aufzugstüren aufgingen und ich mich erinnerte, wo wir uns gerade befanden. Wir traten nach draußen und ich bemerkte sofort, dass es hier nicht viele Räume gab. Links am Ende des Flurs saß eine junge Frau an ihrem Schreibtisch, die sich wahrscheinlich um Dale's persönliche Sekretärin handelte. Liam ging geradewegs auf sie zu, weshalb ich ihm schweigend folgte. Die Brünette wurde auf uns aufmerksam und zog skeptisch eine Braue in die Höhe, als wir bei ihr ankamen.

"Wie kann ich Ihnen helfen?", erkundigte sich die Dame und setzte ein gespieltes Lächeln auf.

"Ist Dale Allen hier drinnen?", fragte Liam und deutete auf die Tür, die direkt neben uns war.

"Ja, haben Sie einen Termin?", wollte sie wissen.

"Nein", antwortete dieser.

Sie wirkte verwirrt, doch bevor sie nachfragen konnte, machte er die Tür auf und platzte einfach herein. Er stellte sich mitten in den Raum und ich blieb neben ihm stehen. Die Frau versuchte uns abzuhalten und redete weiterhin, jedoch waren Liam's Augen lediglich nur auf Dale gerichtet, der ein wenig überrascht wirkte. Natürlich hatte er uns hier nicht erwartet. Er hob seine Hand, um sie zum Schweigen zu bringen und bat sie uns allein zu lassen. Mir warf sie noch einen bösen Blick zu und verschwand schließlich aus dem Raum.

"Hallo, Liam und Aria", begrüßte er uns freundlich.

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