Kapitel 44

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Skylas Sicht

"Mom?! Ich glaube es geht los!" Rief ich durch das Haus. Die letzten sechs Monate sind wie im Fluge vergangen. Wir haben das Kinderzimmer fertig umgebaut und gestaltet. Mom und Liam haben sich regelmäßig bei den Frauenarztbesuchen abgewechselt und wir sind als Familie noch näher zusammen gerückt. Dad musste Mom bei ihrem Kaufrausch immer wieder stoppen, denn sonst wäre jetzt schon das gesamte Kinderzimmer voll. Unser kleines Wunder hat uns bis heute noch nicht verraten, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Dementsprechend ist das Zimmer neutral eingerichtet und auch die restlichen Dinge und Klamotten haben wir für den Anfang neutral gekauft.

Mom kam die Treppe hoch gerannt und kam sofort zu mir. Sie stützte mich und ging mit ihr langsam die Treppe herunter. Immer wieder durchfuhr mich ein starker Schmerz und ich stöhnte schmerzerfüllt auf. Unten angekommen half sie mir in meine Schuhe hinein. Sie schnappte noch schnell die Tasche fürs Krankenhaus und dann gingen wir raus zum Auto. Wir stiegen ein und Mom fuhr auch gleich los.

"Mein Enkelkind kommt." Freute sie sich und sah kurz zu mir.

"Wenn wir ankommen, ruf bitte Liam an. Er soll sofort kommen." Presste ich heraus und krallte mich dabei in meinen Oberschenkel.

"Ja natürlich." Meinte Mom und fuhr etwas schneller. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir am Krankenhaus an und gingen rein. Eine Schwester kam zu uns, setzte mich in einen Rollstuhl und brachte uns zur Entbindungsstation. Mom kramte in der Zwischenzeit ihr Handy heraus und rief erst Liam an.

"Er fährt sofort los." Informierte sie mich und ich nickte leicht. Wir wurden in einen Untersuchungsraum gebracht und kurz darauf kam eine Ärztin und untersuchte mich. Sie erzählte, dass mein Muttermund schon fünf Zentimeter geöffnet sei. Wir wurden nach den Untersuchungen in einen anderen Raum gebracht. Mom half mir beim umziehen und dann legte ich mich auf das Bett. Eine Schwester kam und schloss mich an ein EKG an. Mom verließ das Zimmer kurz um Dad anzurufen und Bescheid zu sagen. Sie kam kurz darauf wieder rein. Ich kniff in diesem Moment meine Augen schmerzerfüllt zu und stöhnte auf.

"Schau mal wen ich mitgebracht habe." Meinte Mom. Jedoch antwortete ich ihr nicht.

"Ich bin da Baby." Hörte ich Liam seine Stimme. Ich öffnete meine Augen und sah zu ihm. Liam kam auf mich zu und küsste meine Stirn. Dann setzte er sich neben mir hin und nahm meine Hand in seine. Ich drückte diese Immer, wenn wieder eine Wehe kam. Die Schwestern kamen regelmäßig rein und überprüften die Werte. Nach vier weiteren Stunden war mein Muttermund dann endlich vollständig offen. Liam saß mittlerweile hinter mir und hatte meine Hände in seinen. Mom stand neben dem Bett und tupfte immer wieder den Schweiß von meiner Stirn.

"Liam ich sag dir eins, mit dem nächsten lassen wir uns bitte noch Zeit." Sagte ich schweratmend zwischen den Wehen. Ich hörte Liam leise lachen.

"Versprochen." Meinte dieser und küsste meinen Hinterkopf.
Die Schmerzen wurden gefühlt immer stärker und meine Kraft verließ mich Stück für Stück immer mehr.

"Gott ich kann nicht mehr." Meinte ich erschöpft. Wieder kam eine Wehe und ich presste.

"Du hast es fast geschafft Skyla. Das Köpfchen ist schon zu sehen." Sagte die Schwester aufmunternd. Ich atmete tief durch. Die nächste Wehe ließ nicht lange auf sich warten und ich presste wieder.

"Das Köpfchen ist da. Jetzt brauchst du nur noch Hecheln, nicht mehr pressen." Sagte sie nach drei weiteren Wehen. Ich nickte leicht und tat das, was sie sagte. Ein paar Minuten später hörte ich unser kleines Wunder weinen. Ich ließ meinen Kopf erschöpft an Liam seine Brust fallen.

"Du hast es geschafft." Flüsterte Liam stolz.

"Es ist ein kleines Mädchen." Sprach die Schwester. Sie legte unsere Tochter auf meine Brust und deckte sie mit einem Handtuch zu. Ich sah lächelnd zu ihr herunter und die ersten Freudentränen liefen über meine Wangen.

"Unsere kleine Prinzessin." Flüsterte Liam und strich über ihre kleine Hand. Ich sah lächelnd zu ihm hoch und auch er hatte wieder Tränen in den Augen. Ich küsste ihn lächelnd und sah dann herüber zu Mom. Sie wischte sich strahlend ihre Tränen weg.

"Ich bin so stolz auf dich. Ihr habt eine süße Tochter." Meinte sie und fing mehr an mit weinen.

"Ich möchte den Moment ungerne stören aber wir würden die kleine Maus jetzt untersuchen. Möchten sie zwei mitkommen?" Sagte die Ärztin, welche dabei war und sah erst zu Liam und dann zu Mom. Beide nickten sofort. Die Ärztin nahm mir die Kleine ab und legte sie -eingewickelt im Handtuch- in das Bettchen. Liam krabbelte hinter mir hervor und küsste mich nochmal bevor sie das Zimmer verließen.

"Wir soll die süße Maus denn heißen?" Fragte die Schwester lächelnd.

"Jade." Antwortete ich lächelnd aber dennoch erschöpft. Nach einer Weile wurde ich in ein anderes Zimmer gebracht. Dort wartete ich auf Mom, Liam und Jade. Diese kamen nach mehreren Minuten in den Raum. Jade lag weinend in ihrem Bettchen, welches Liam vor sich schob.

"Da hat jemand Hunger." Sagte er lächelnd. Eine andere Schwester kam ins Zimmer und zeigte mir, wie ich Jade anlegen muss. Diese fing dann auch gleich an mit trinken.

"Unsere kleine Prinzessin wiegt 3560 Gramm und ist 53 Zentimeter groß. Und sie hört, wie wir ja vorher schon ausgesucht haben auf den Namen Jade Payne." Erzählte Liam mir grinsend. Ich sah lächelnd zu ihm nickte. Er setzte sich zu uns, lehnte seinen Kopf an meinen und gemeinsam beobachteten wir unsere Tochter beim Trinken.

"Ihr seid so süß zusammen." Sagte Mom leise und ich sah lächelnd zu ihr. Sie hatte ihr Handy in der Hand und schien Bilder von uns gemacht zu haben. Es klopfte an der Tür und Dad kam hinein.

"Du bist Opa einer kleinen süßen Enkelin." Sagte ich lächelnd. Dad fing an mit grinsen und kam zu uns. Jade war fertig mit trinke und ist eingeschlafen. Er sah sich Jade lächelnd an und strich über ihren Kopf.

"Die habt ihr sehr gut hinbekommen." Sagte Dad und sah erst mich und dann Liam an. Wir bedankten uns lächelnd bei ihm und er ging zu Mom.
Am Abend fuhren Mom und Dad nach Hause. Liam konnte mit in unserem Zimmer schlafen.

"Ihr seid das Beste was mir je passieren konnte." Flüsterte Liam.

"Das können wir nur zurückgeben." Antwortete ich glücklich und küsste ihn.
Anfangs dachte ich immer, dass wir uns nie verstehen werden. Doch diese Meinung hat sich sehr schnell geändert. Er ist mein perfektes Gegenstück. Und nun sind wir eine kleine glückliche Familie. Zu dritt starten wir nun unsere Zukunft. Egal was noch kommen mag, wir halten immer zusammen.

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