Kapitel 38

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Skylas Sicht

Heute war es soweit. Der Tag der Hochzeit. In den letzten anderthalb Monaten ist nicht viel erwähnenswertes passiert. Die Jungs haben sich alle drei Anzüge besorgt und ich war einen ganzen Tag lang mit Louis unterwegs um ein passendes Kleid zu finden. Dies haben wir dann schlussendlich auch gefunden. Liam war froh, dass er nicht mit musste und Louis war froh, als er endlich wieder zuhause war. Mom meldet sich seit einem knappen Monat jeden Tag einmal und fragt ob bei uns alles in Ordnung ist. Über mehr haben wir jedoch nicht geschrieben.

Nun stand ich im Bad und schminkte mich dezent. Duschen war ich davor schon. Meine Haare föhnte ich, nahm dann meinen Lockenstab und lockte meine Haare. Ich steckte sie danach leicht hoch und einzelne Locken fielen auf meine Schultern. Ich überprüfte mein Aussehen nochmals im Spiegel. Ich zog mir dann meine schon bereitgelegten Sachen an und zum Schluss mein cremefarbenes Kleid. Es hatte ein herzförmiges Dekolleté. Darüber ist in passender Farbe eine Tattoospitze. Diese zieht sich bis zur Mitte meines Unterarms. Die Tattoospitze läuft bis zur Taille, dort befindet sich ein seidenes Band, welches an der Seite als Schleife befestigt wird. Der Rock des Kleides fließt gleichmäßig bis zu meinen Knien herunter. Ich zog meine High Heels an und verließ dann das Bad. Ich ging durch den Flur und Liam kam mir auf halben Wege entgegen. Er blieb abrupt stehen und musterte mich mit leicht geöffneten Mund. Auch ich musterte ihn und biss mir dabei auf meine Lippe.

"Du siehst wunderschön aus." Flüsterte Liam und kam die letzten paar Schritte auf mich zu.

"Und du zum anbeißen." Hauchte ich und zog ihn an seiner Krawatte noch näher zu mir. Liam küsste mich grinsend und legte seine Hände an meine Taille.

"Bis heute Abend musst du deine Finger aber bei dir behalten. Auch wenn das nicht nur dir schwerfallen wird." Grinste Liam. Ich nickte lächelnd und zusammen gingen wir zu den Jungs.

"Können wir los?" Fragte Louis lächelnd. Wir nickten und die Jungs zogen noch ihre Schuhe an.

"Denkt dran, ihr werdet vorerst nichts über uns erzählen." Erinnerte Liam die Jungs und diese nickten.

"Star kommt übrigens mit." Schmunzelte Niall und sah mich an. Ich nickte verwirrt und er pfiff kurz. Star kam aus dem Wohnzimmer angelaufen.

"Wie siehst du denn aus?" Grinste ich und hockte mich hin um sie zu streicheln. Sie trug ein Halsband, an welchem mehrere verschiedene Blumen befestigt waren. Dazu hatte sie auf ihrem Kopf noch eine Haarspange, in Form von einer Schleife befestigt.

"Die Jungs werden sie gleich mitnehmen. Wir warten eine Straße weiter. Und einer von den beiden ruft mich an, wenn sie reingehen. Den Rest kennst du ja." Erzählte Liam und ich stellte mich wieder richtig hin. Louis leinte Star an und dann verließ er mit Star und Niall die Wohnung. Liam nahm seinen Autoschlüssel und auch wir gingen dann raus. Wir liefen zu Liam seinem Auto und stiegen ein. Er fuhr ein paar Sekunden später los und nahm meine Hand in seine. Ich sah nervös aus dem Fenster.

"Das wird schon alles klappen." Sagte Liam und drückte meine Hand sanft.

"Ich hoffe es." Antwortete ich und sah kurz zu ihm. Liam nickte lächelnd und parkte nach kurzer Zeit. Wir hatten, trotz das wir weiter weg standen, eine gute Sicht auf die Kirche. Es hatten sich schon mehrere Leute vor der Kirche versammelt. Von Mom war noch keine Spur aber Dad stand fort und begrüßte gerade jemandem. Niall und Louis kamen in unser Blickfeld. Star lief ohne Leine neben ihnen. Als sie Dad bemerkte, rannte sie sofort los und sprang ihm halb in die Arme. Dad fing an mit strahlen und schaute sich schnell um. Doch es verging ihm langsam, als er Niall und Louis bemerkte. Er begrüßte die beiden und redete noch kurzzeitig mit ihnen. Louis schüttelte seinen Kopf und Dad ließ seinen Kopf traurig hängen.
Nach und nach versammelten sich immer mehr Menschen dort. Auch Dad seine Eltern konnte ich erkennen. Wir sahen, wie sie langsam alle rein gingen.

"Mom fehlt noch." Bemerkte ich und sah zu Liam.

"Wir warten bis sie da ist und rein geht." Antwortete er. Ich nickte während Liam sich zu mir beugte und meine Wange küsste. Liam sein Handy fing an mit klingeln. Er nahm Louis seinen Anruf an. Das Auto von Moms Eltern kam angefahren und sie stiegen mit ihr zusammen aus. Ich lächelte, als ich Mom in ihrem schlichten Hochzeitskleid sah. Sie hakte sich bei Grandpa unter. Grandma ging schon in die Kirche rein. Mom und er stellten sich an die Tür. Diese wurde kurz darauf geöffnet und sie schreiteten hinein. Liam startete den Motor und fuhr dann los. Er parkte vor der Kirche und zusammen stiegen wir aus.
Wir stellten uns an die geschlossene Tür und verfolgten das Geschehen über den Anruf. Der Pfarrer fing an mit reden und wir hörten dabei zu. Liam nahm meine Hand und auch er schien nervös zu sein. Und dann kam der Satz, auf den wir gewartet hatten.

"Wer Einwände hat, trete hervor oder Schweige für immer." Liam beendete den Anruf und wir stießen die Türen auf. Die Blicke aller schnellten zu uns. Wir liefen Händchen haltend langsam den langen Gang entlang. Mom legte ihre Hand vor den Mund und wischte sich mehrmals ihre Tränen weg. Auch Dad sah uns erleichtert und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an. Star saß zwischen den beiden und sah schwanzwedelnd zu uns, dazu bellte sie aufgeregt.

"Wir haben einen Einwand." Fing Liam an. Mom und Dad sahen uns geschockt an.

"Da stehen welche auf unseren Trauzeugenplätzen." Fügte ich lächelnd hinzu. Dad atmete erleichtert aus und Mom fing wieder an mit weinen und nickte. Grandma und die Mom von Dad verließen lächelnd die Plätze und setzten sich zu ihren jeweiligen Männern. Liam sah zu mir und küsste mich kurz, bevor er sich auf Moms Seite hin stellte. Ich stellte mich auf Dads Seite.

"Können wir nun fortfahren?" Fragte Pfarrer in die Runde. Wir bejahten dies alle und er fuhr fort. Ich hielt immer wieder Augenkontakt mit Liam und wir lächelten uns immer wieder an. Mom und Dad steckten sich die Ringe an ihre Finger und küssten sich dann. Dann drehte Dad sich zu mir um, kam auf mich zu und umarmte mich fest.

"Es tut mir so leid." Flüsterte er und küsste meine Stirn.

"Wir wollten nur, dass ihr unsere Liebe akzeptiert. Mehr wollten wir gar nicht Dad." Flüsterte ich zurück.

"Ich weiß Kleines." Antwortete er leise. Liams Hand landete auf Dads Schulter. Er ließ mich los und drehte sich zu seinem Sohn um. Dad nahm ihn in den Arm und Mom kam zu mir.

"Du siehst wunderschön aus Mom." Lächelte ich.

"Du auch meine Süße." Lächelte Mom, doch dabei floßen mehrere Tränen über ihre Wangen. Ich umarmte sie lächelnd. Mom und Dad verließen als erstes mit Star die Kirche. Danach folgten Liam und ich, dann unsere Großeltern und dann die restlichen Leute. Mom und Dad wurden von allen beglückwünscht.

"Wir werden nun Fotos machen. Es wäre toll wenn ihr uns begleiten würdet." Sagte Dad und sah uns beide an. Ich sah kurz zu Liam und wir nickten beide. Sie gingen mit uns zum Auto und wir stiegen hinten ein. Star fand ihren Platz im Kofferraum. Mom und Dad stiegen ein und er fuhr gleich los.

My Stepbrother Where stories live. Discover now