Kapitel 24

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Skylas Sicht

Seit dem Kuss von Liam und mir sind nun zwei Wochen vergangen. In unserer Freizeit ging es entweder um Selbstverteidigung oder um mein Verhandlungsgeschick. Mit der Selbstverteidigung haben wir jedoch erst vor einer Woche angefangen, da es durch unsere Verletzungen vorher schmerzhaft geworden wäre. Nun habe ich endlich alles hinter mich gebracht und heute abend darf ich endlich mit zum dealen. Ich soll mich anfangs noch im Hintergrund halten und mir erst anschauen wie Liam und die anderen Jungs es machen. Obwohl ich schon vieles von Louis und Niall gelernt habe. In der Schule ist nun auch endlich Ruhe eingekehrt, da die drei zum Glück nicht mehr da sind. Dadurch habe ich mich noch mehr mit Louis angefreundet. Auch wenn ich ihm vertraue, würde ich ihm das mit Liam niemals sagen.
Nun sitzen wir im Musikunterricht. Während die restlichen Schüler eine Aufgabe zum Ausarbeiten bekamen, durften Lou und ich an unserem Song arbeiten.

"Ich habe ein bisschen was aufgeschrieben was mir so in den Sinn kam." Meinte ich und schob Louis mehrere Blätter hin. Er ließ sie sich durch und schien nachzudenken.

"Die hören sich alle gut an. Doch das hier gefällt mir am besten." Sagte er schlussendlich und deutete auf eines der Blätter.

"Das müssen wir dann nur noch weiter ausarbeiten." Antwortete ich.

"Das dürfte kein Problem sein. Ab morgen haben wir doch eh Ferien." Louis sah mich an und ich nickte lächelnd.
Wir sammelten noch passende Ideen, die wir in den Song mit einbringen könnten und überlegten uns einen passenden Namen für das Lied. Als wir das dann alles aufgeschrieben hatten war die Stunde auch schon vorbei. Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen mit den restlichen Jungs auf den Schulhof. Sie unterhielten sich noch kurz über heute Abend und dann ging jeder zu seinem Wagen. Ich lief mit Liam zusammen zu seinem.
Wir fuhren nach Hause und gingen in das Haus. Auf dem Küchentisch sah ich einen Zettel liegen. Ich ging hin und las ihn mir durch.

"Liam? Mom und Dad sind auf Geschäftsreise. Sie werden wohl erst nach unseren Ferien wieder da sein." Sagte ich und drehte mich um. Liam war im Flur mit Star beschäftigt.

"Sturmfrei." Grinste Liam und ging dann hoch in sein Zimmer. Ich folgte ihm und er holte mehrere Kartons unter seinem Bett vor.

"Soll ich dir helfen?" Fragte ich. Liam nickte und ich ging in sein Zimmer. Er sagte mir wie viel wir von welchen Drogenarten brauchten und ich sortierte diese dann. Zur Sicherheit wog ich die Tütchen auch nochmal.

"Nehmt ihr die eigentlich auch?" Fragte ich vorsichtig.

"Nein. Wir verkaufen sie nur." Antwortete Liam und verstaute alles. Danach beobachtete ich ihm, wie er eine Waffe aus seinem Nachtschrank holte und diese kontrollierte. Ich schluckte schwer.

"Musstest du schonmal jemanden erschießen?"

"Wir haben sie nur zu unserer Sicherheit. Es kam noch nie dazu das wir sie nutzen mussten." Erzählte Liam mir und ich nickte.

"Bekomme ich auch irgendwann eine?" Wollte ich neugierig wissen.

"Dafür hast du uns." Schmunzelte Liam.

"Damit ich nicht einem von euch ausversehen in den Fuß schieße?" Hakte ich nach.

"Zum Beispiel." Lachte er und legte seine Waffe gesichert auf seinen Schreibtisch.

"Das merke ich mir Payne." Grinste ich frech.

"Nenn mich bitte nicht so." Meinte Liam ernst. Ich runzelte verwirrt meine Stirn und fragte ihn Warum.

"So nennen mich die ganzen anderen Dealer. Von denen darf uns alle keiner beim Vornamen nennen. Viele kennen diese auch gar nicht. Ich möchte das meine Schwester mich beim Vornamen nennt, denn du bist keiner von denen." Erklärte Liam mir. Ich nickte lächelnd, doch auf eine Weise, versetzte es mir einen Stich ins Herz.

"Müssen wir jetzt noch irgendetwas vorbereiten oder sind wir fertig?"

"Wir sind soweit fertig." Antwortete er und schmiss sich neben mir aufs Bett. Er machte den Fernseher an und zusammen sahen wir uns einen Film an. Als es dunkel wurde, machten wir uns fertig. Seine Waffe steckte er hinten in seinen Gürtel. Wir nahmen die Tasche mit den Drogen mit nach unten und warteten vor der Tür auf Niall, Harry und Louis. Diese kamen nacheinander. Als dann alle vor Ort waren, teilten wir uns auf Nialls und Liams Autos auf.

"Denk dran was ich dir gesagt habe." Meinte Liam und sah mich durch den Rückspiegel an. Ich erwiderte seinen Blick und nickte. Er lächelte mich zufrieden an. Ich sah aus dem Fenster und wir entfernten uns immer weiter von der Stadt. Liam bog auf einen Waldweg ab und fuhr auf diesem noch mehrere Kilometer. Nachdem er anhielt, stiegen wir alle aus. Louis gab mir den Rucksack und dann gingen wir los. Soweit ich es sehen konnte, trugen alle ihre Waffen hinten an ihrem Gürtel. Harry lief mit Louis hinter mir und Niall mit Liam vor mir. Wir liefen noch ungefähr 10 Minuten und blieben dann stehen. Von weiten sah man durch die Bäume Lichtstrahlen.

"Sie kommen." Meinte Harry knapp. Es kamen mehrere Männer auf uns zu.

"Payne." Meinte einer und nickte dem angesprochenen zu.

"Wilson." Erwiderte Liam.

"Bekomme ich das heiße Teil heute zu meiner Ware dazu?" Fragte Wilson und musterte mich.

"Ganz bestimmt nicht." Meinte ich und sah ihn an. Harry kniff mir unauffällig in meinen Rücken.

"Hüte deine Zunge Mädchen." Sagte er schroff.

"Ich bevorzuge es Grande genannt zu werden." Antwortete ich und sah ihn ernst an.

"Ihr wollt mir sagen das sie zu euch gehört?" Fragte Wilson amüsiert und sah die Jungs an. "Wer von euch legt sie flach huh?"

Ich presste meine Lippen zusammen um nichts falsches zu sagen. Immerhin sind hier alle bewaffnet, außer ich.

"Das geht dich nichts an." Sprach Niall.

"Wenn ihr sie nicht wollt, dann nehme ich sie gerne. Und das in sämtlichen Positionen." Grinste Wilson und musterte mich wieder.

"Das kannst du dir sehr schnell aus dem Kopf schlagen." Mischte ich mich ein.

"Gib ihm die Drogen." Forderte Liam mich auf. Vermutlich damit die Situation nicht noch eskaliert. Ich verdrehte innerlich meine Augen und ging zu Wilson herüber.

"Ich stehe auf sture Weiber." Flüsterte er mir zu. Dabei übergab ich ihm den Rucksack.

"Ich aber nicht auf schwanzgesteuerte Idioten." Antwortete ich in der gleichen Lautstärke. Ich wurde grob zurückgezogen und Louis stand nun an meiner Stelle vor Wilson.

"Ich hätte gerne das Geld." Meinte dieser. Wilson aber starrte mich nur wütend an.

"Was hast du verdammt nochmal gesagt?" Murmelte Harry mir zu.

"Etwas ganz falsches." Antwortete ich leise. Harry tauschte ein paar Blicke mit Liam aus. Niall nahm mein Handgelenk und zog mich zu sich.

"Es hat mir wie immer Spaß gemacht Wilson." Meinte Niall und wollte mit mir gehen.

"Ich bin mit eurer Schlampe noch nicht fertig." Meinte Wilson.

"Gib uns das Geld. Sie wird dafür büßen." Mischte Liam sich ein. Wilson nickte einem Typen zu, welcher Louis das Geld überreichte. Niall zog mich zur Seite.

"Das haben wir dir nicht beigebracht." Sagte er leise und sah mich ernst an.

"Dann soll er nicht so mit mir umgehen." Antwortete ich.

"Ich habe es mir anders überlegt. Ich sorge dafür das sie sich nicht noch einmal mit mir anlegt." Sprach Wilson. Von diesem Moment an, fühlte sich alles so an als würde es in Zeitlupe ablaufen. Ich sah mit leicht aufgerissenen Augen zu ihm. Er richtete seine Waffe auf mich. Dich bevor einer der Jungs reagieren konnte, fiel ein Schuss. Ich versuchte auszuweichen, doch nur eine Sekunde später spürte ich einen stechenden Schmerz in meiner Schulter. Ich keuchte schmerzerfüllt auf und sank zu Boden. Ich hörte einen der Jungs Nein schreien, doch es war zu spät. Ich kam auf dem Boden auf und die Dunkelheit verschlang mich. Das letzte was ich hörte, war ein zweiter Schuss.

My Stepbrother Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt