Ihre Mundwinkel fielen augenblicklich runter, sodass sie ihn ausdruckslos entgegen blickte. Sein Lächeln verschwand ein wenig und er hob eine Augenbraue in die Höhe, da er sie nicht wie wir gerade verstand.

Hope beantwortete ihm seine unausgesprochene Frage, indem sie ihm eine ordentliche Ohrfeige verpasste. Sein Kopf flog dabei nach rechts und er verweilte für eine Weile in dieser Position. Mein Mund öffnete sich leicht, da es unerwartet kam.

"Verdammtes Arschloch", zischte sie.

Die anderen Männer wollten auf sie zu gehen, aber er signalisierte ihnen mit einer Handbewegung das es nicht nötig wäre. Er begann sogar darüber zu lachen und richtete sich wieder, sodass er sie erneut ansah. Am liebsten hätte ihm Hope erneut eine Ohrfeige verpasst, jedoch hielt ich ihre Hand fest, denn sonst würde das hier nicht gut enden.

"Verdammt heiß", grinste er teuflisch.

"Bist du krank?", fragte sie ihn verstört und ihre Hand zuckte gefährlich, aber ich ließ nicht los.

"Ein bisschen", gab er zu.

Diese Antwort klang nicht nach Ironie für mich. In seiner Stimme steckte pure Ernsthaftigkeit, wie er sich selbst, als krank bezeichnete. Das er dabei wie ein Verrückter lächelte, machte es nicht besser. Mich würde es nicht wundern, wenn es wirklich stimmte, denn sein Verhalten bewies das Gegenteil von Normalität. In seinen Augen erkannte ich, wie er Spaß daran empfand sich mit uns zu unterhalten, aber das war noch nichts. Nein, für ihn kam es wie eine Selbstverständlichkeit rüber uns zu entführen, als ob es sein Alltag wäre Menschen gefangen zu nehmen. Vielleicht folterte er uns nicht, doch allein seine Art bewirkte jemanden in den Wahnsinn zu treiben und ich war mir äußerst sicher, dass er ebenfalls wusste zu was er fähig war.

Das war überhaupt nicht normal, denn er selbst war nicht normal und das auf keiner Weise.

Die Panik machte sich in meinem Körper deutlich bemerkbar, jedoch gab ich keine Anzeichen davon. Ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht etwas Dummes zu tun, denn ich wollte uns nicht in Schwierigkeiten bringen. Tonlos hob ich meinen Blick und schaute ihn an, der noch immer Augen für Hope hatte. Ich schüttelte nur leicht den Kopf darüber und verspürte den Drang ihm ebenso einen Schlag zu verpassen, aber ich wagte es nicht. Innerlich war meine einzige Hoffnung an die Jungs gerichtet. Sie sollten uns endlich finden und retten.

"Jetzt habt ihr Angst vor mir", erklang erneut seine Stimme, die ich ungern noch hören wollte.

"Vor dir? Nö", widersprach Hope desinteressiert.

"Das ist gut", meinte er grinsend.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragte sie ihn neugierig und irgendwie genoss er es, dass sie redete.

"Achtzehn", antwortete er.

Überrascht schaute ich ihn an, da ich ihn etwas älter schätzte, selbst wenn er sich seinem Alter perfekt anpasste. Was für ein Problem konnte dieser Junge mit uns wohl haben? Zuerst dachte ich an Ace, aber dieser Gedanke verschwand sehr schnell, da es keinen Sinn ergab. Wahrscheinlich lag es an dem Unbekannten mit dem er ein Problem hatte und wovor er mich in Schutz nahm. Kurz spielte ich mit der Vermutung, dass es der Braunhaarige war, jedoch wäre es viel zu einfach. Trotzdem musste er eine Verbindung zu ihnen haben, denn sonst wäre er nicht mit uns hier. Am liebsten würde ich ihn jetzt ausfragen, aber ich bezweifelte, dass er sie mir einfach so beantworten würde.

Unendliche Fragezeichen schwirrten in meinem Kopf herum, worauf ich keine Antworten bekam. Langsam reichten diese Spielchen, denn sie machten mich wortwörtlich verrückt. Ständig passierte etwas neues, was ein größeres Chaos verursachte. Ich hatte das Gefühl, dass das kein Ende fand, obwohl alles irgendwann aufhörte.

"Was willst du von uns?", wurde Hope langsam ungeduldig und erwartete eine richtige Antwort.

"Ich bin nicht derjenige, der von euch etwas möchte", erklärte er, womit er uns alle verwirrte.

"Ist es Ace?", hakte sie nach.

"Vielleicht, aber vielleicht auch nicht", antwortete er und spielte ernsthaft mit uns Spielen gerade.

"Warum macht ihr so ein Geheimnis daraus?", konnte es die Blondine nicht nachvollziehen.

"Das macht doch das ganze spannender", zuckte er mit den Schulter und schmunzelte sie amüsiert an.

"Psycho", murmelte sie leise.

"Ich liebe sie", lachte er darüber auf.

"Ich hasse dich", sagte sie daraufhin.

"Das kann sich ändern", gab er ihr zu wissen.

"Macht er sich gerade an meine Freundin ran?", ertönte plötzlich die Stimme von Jayden.

Verwirrt und überrascht zugleich blickten wir zum Fenster, wo Liam, Levin und Jayden standen. Liam verpasste seinem Freund einen schmerzhaften Schlag auf den Hinterkopf, weshalb dieser das Gesicht verzog und ihn empört entgegen sah.

"Du sollst den Mund halten!", regte er sich auf.

"Es ist jetzt eh zu spät", meinte Levin, worauf sie zu uns schauten und ich erleichtert lächeln musste.

"Wir haben Gäste", grinste der Braunhaarige vor uns und erhob sich, wobei sich die anderen Männer im Raum auf den Weg zu unseren Jungs machten.

"Scheiße", entkam es von Hope, wozu Katy und ich ihr mit einem besorgten Nicken zustimmen konnten.

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