𝙛𝙞𝙣𝙞𝙨𝙝𝙚𝙙 ✔
Taehyung muss sich durch ein Leben schlagen, das primär nur aus Schulden besteht. Ohne Vater und mit einer Mutter die schwerkrank im Krankenhaus liegt, hangelt sich der junge Heranwachsender von einem Job zum nächsten und versucht...
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Taehyung fuhr Auto!
Nein, er fuhr nicht einfach nur ein Auto. Er fuhr ein fucking riesigen Van! Ein gefüllter Lieferwagen mit unzähligen Päckchen und Briefen, die höchstwahrscheinlich niemals ihre Empfänger erreichen werden.
Eigentlich sollte Taehyung sich deswegen ja ein klein bisschen schlecht fühlen aber er war zu aufgeregt, zu überladen einfach nicht in der Lage rational zu denken!
Er legte einfach nur noch den zweiten Gang ein und zog mit halsbrecherischem Tempo um die nächste Kurve und dann waren sie vom Parkplatz restlos verschwunden aber noch atmete er nicht auf - Immerhin haben sie hier gerade einen Lieferanten K.O geschlagen, im Grunde genommen war es ja Lisas verdienst und nicht seiner aber die Angst war groß, das ihr kleiner Diebstahl nicht unentdeckt geblieben war.
"Gib Gas! Wir haben keine Zeit für eine Rundfahrt!"
"Ich gebe doch schon Gas! Du vergisst wohl das ich mich auf einer Straße befinde, auf der auch noch andere Autos fahren, oder?" entgegnete Taehyung leicht bissig aber jagte nichts desto trotz mit qualmenden Reifen davon. Mit zwiegespaltenen Gefühlen rasten sie so durch den dichten Verkehr und Taehyung überholte so gut es ging.
Er missachtet jegliche Verkehrsregeln, fuhr sogar einmal über eine rote Ampel, was seinen ohnehin hohen Adrenalinspiegel nur noch höher ansteigen ließ. Seine Finger waren schwitzig und je länger ihre Fahrt dauerte, desto nervöser wurde er.
Immer wieder wischte er sich die Hände am Hosenbein ab aber es half nur minimal, wenn überhaupt. Seine Belastbarkeitgrenze war eigentlich mit Jungkooks Auftauchen auf der Erde bereits erreicht und trotzdem saß er hier, erlebte unvorhersehbare Dinge und began weitere Straftaten.
Sein Leben gestaltete sich immer verrückter und verworrener aber er hatte lieber dieses Leben, als ein Leben ohne Jungkook.
Wie ein Geisteskranker bahnte Sie sich einen Weg durch die Straßen und Taehyung wunderte sich, daß die Polizei noch nicht hinter ihnen her war - aber gut für sie. Kein zusätzlichen Ärger, den sie jetzt auch absolut nicht gebrauchen konnten.
Erst als sie Seoul hinter sich lassen konnten und die hohen Häuser durch freiflächige Landschaft ersetzt wurde, war die Zeit gekommen fürs erste tiefe durchatmen.
Und Taehyung tat dies auch - ausgiebig. Nur Lisa schien nach wie vor die Ruhe weg zu haben. Wahrscheinlich war der Mondbewohnerin nicht wirklich bewusst, das Taehyung sie praktisch hätte tot fahren können.
Aber das sagte er ihr mal lieber nicht.
Die Straßen wurden dann allmählich ruhiger und Taehyung war in der Lage wieder etwas zu entspannen, wenn auch die Gedanken an Jungkook ihn immer noch festhielten.
"Dir ist klar, wenn das alles vorbei ist, das Jungkook zurück auf den Mond muss, oder?" Lisas Stimme klang ernst. Diesmal war keine Abneigung oder gehässigkeit herauszuhören. Sie sprach einfach nur die unumgängliche Tatsache aus, die Taehyung die ganze Zeit immer noch nicht wahrhaben wollte.
