𝙛𝙞𝙣𝙞𝙨𝙝𝙚𝙙 ✔
Taehyung muss sich durch ein Leben schlagen, das primär nur aus Schulden besteht. Ohne Vater und mit einer Mutter die schwerkrank im Krankenhaus liegt, hangelt sich der junge Heranwachsender von einem Job zum nächsten und versucht...
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Nach ewigen Minuten des Einredens, gelang es Taehyung dann doch Yoongi endlich dazu zu überreden sich zu erheben. Zwar schwanke der Ältere noch leicht hin und her aber wirkte nach dem kurzen Schläfchen, eindeutig fitter als er es eigentlich erwartet hätte.
"Ihr wohllt escht schoun abhauven? Bleibt doxh noch bisschen"
"Nein ich muss bald wieder Arbeiten und Yoongi muss seinen Rausch ausschlafen, zuhause."
Auch wenn Taehyung diese Wohnung einen Moment lang, als eine art Fluchtstätte angesehen hatte, so wollte er jetzt einfach nur noch Weg von hier. Nicht das er die drei Freunde nicht mögen würde, vielmehr mochte er ihre Art und Weise nicht, wie sie ihr Geld verdienten. Er wusste auch das Yoongi ebenso dealte, auch wenn er es ihm nie eindeutig erzählt hatte. Vermutlich weil er wusste wie Taehyung zu dieser ganzen Sache stand.
Egal wie aussichtslos die Situation auch war, Drogen sollten keine Lösung sein und schon garnicht, sollte sie von anderen unterstützt und verbreitet werden.
Stützend zog Taehyung Yoongi dann mit sich mit, endlich raus aus dieser versifften Bude. "eeeyy geht ihr etwa schoun?" Jinyoung klang wirklich enttäuscht aber darauf achtete Taehyung nicht länger. Er drückte sich an Mark vorbei, stellte Yoongi dann erst einmal an der Flurwand ab um ihm dann beim Schuhe anziehen zu helfen.
"Hyung wackel doch nicht so herum!" tadelte er genervt. Den blonden Jungen Mann schien es auf jedenfall zu amüsieren, als sein Blick nach unten ging und er Taehyung braunen Haarschopf betrachtete. Er fing an zu kichern. Yoongi musste wirklich extrem besoffen sein. Er kicherte nie!
"Was ist so lustig?" eigentlich wusste Taehyung nicht ob er darauf auch wirklich eine Antwort haben wollte aber da hatte er seine Frage bereits gestellt. Er sah kurz hinauf, während er Yoongi den zweiten Schuh überstreifen wollte, als er anfing sich zweideutig über die Lippen zu lecken.
"Naja.. Wenn du schon mal da unten bist, kannst ja auch gleich.." sprach er provokant einfach so frei heraus.
"Hyung!" empört richtete Taehyung sich ruckartig auf, seine Wangen glühten wütend als er bereits Marks leises Lachen vernahm. Er murrte nur in seine Richtung. "lass uns jetzt gehen!"
"Och schade.."
"Du spinnst doch..."
"Nein ich brauch nur bisschen Liebe.."
Taehyung schüttelte verständnislos den Kopf, packte Yoongi am Kragen und schubst ihn sanft zur Tür hinaus.
"Machts gut ihr beiden, ach und Tae...Wenn du es dir doch noch anders überlegst, weißt ja wo du uns findest."
Taehyung stockte in der Bewegung, überlegte ob er noch etwas sagen sollte aber entschied sich dann doch lieber zu schweigen.
"Machs gut Mark"
Dann empfing sie der kalte Nachtwind. Yoongi streckte sich herzhaft und inhalierte die frische Luft ein. "Wie herrlich... ~"
Taehyung verdrehte die Augen und vergrub seine Hände in die Hosentaschen. Ihm war es eindeutig zu kalt. "ja wie herrlich... Los, lass uns gehen..."
"Wou isn den dein Fahrrad?" fragte der Blondhaarige verwundert und lief prompt in Taehyungs hinein, als dieser so unvermittelt stehen blieb. Er torkelte ungelenk nach hinten und hielt gerade noch so mit Mühe das Gleichgewicht, "Wasch bleibst du den einfach so stehen?" der Jüngere antwortete zunächst nicht. "Tae? Was hast du den plötzlich?"
"M-mein Fahrrad ist..." jetzt schien ihm plötzlich wieder einzufallen wieso es eigentlich weg war. Er war kurzzeitig so sehr mit Yoongi beschäftigt gewesen, das er doch tatsächlich den Angriff auf sich total verdrängt hatte.
"Jaaaha? Wou isn es den? Du lässt es doch sonscht nirgens stehn, ein Wunder das du es noch nicht in dein Bett mitgenommen hasct.." lallte er weiter und bekam von Taehyungs anbahnender Panik nichts mit.
Nun fühlte er sich wieder beobachtet, wahrscheinlich war das jetzt viel mehr Paranoia aber das er tatsächlich attackiert wurde, sah man ja anhand seines fehlenden Fahrrads. Es war kein Traum, er hatte sich das nicht eingebildet.
Diese roten Augen waren verdammte Realität gewesen.
"Taaaaeeee... Ya! Wasn los mit dir? Wieso antwortest du nicht? Wo isn nun dein Fahrrad~?"
"I-ich weiß es nicht..." gestand er leise und sah sich dann prüfend in der Gegend um. "Lass uns bitte beeilen..." Taehyung packte Yoongis Hand und drückte dabei so fest zu das der Blondhaarige auf jaulte, "Aiish~ nich so doll! Was benimmst du ich so seltsam?" ohne drauf zu achten ob Yoongi überhaupt in seinem betrunkenen Zustand mithalten konnte, setzte Taehyung sich mit zügigen Schritten in Bewegung.
Die Straßen wirkten auf ihn auf einmal viel düsterer und beängstigender als zuvor. Selbst das flackern einer Laterne brachte sein Herz zum stolpern. Gerade die schmalen Seitenstraße, die regelrecht von der Dunkelheit verschluckt wurde, ließ ihn unsicher werden.
Zum Glück befand sich Yoongis und Jimins Wohnung nur einige Straßen weiter. Die beiden Brüder wohnten zusammen und während Yoongi sich die Zeit mit Drogenexzesse und Alkohol vertrieb, hatte Jimin seit kurzem einen Job als Barkeeper in einem Club erhalten. Während er also gerade Nachtschicht hatte und fleißig Geld verdiente, faulenzte sein Bruder bei irgendwelchen Drogendealer herum und machte sich auch seine letzten paar Gehirnzellen mit Alkohol kaputt.
Er fand Yoongi nicht dumm nur das was er sich und seinem Körper antat war seines erachtens dumm. Außerdem mochte er den Blondhaarigen einfach viel zu sehr...
"Hnnh taaee, wann sind wir denn daaah?"
"Hyung benimm dich nicht wie ein kleines Kind!"
"Aber ich kann nicht mehr laufn.. trägst du mich?"
Taehyung schnaubte, jetzt fing er völlig an durchzudrehen. Eigentlich fing das schon ab dem Zeitpunkt an als sie im Flur waren und er ihn so frei heraus nach einem Blowjob gefragt hatte. Allein die Erinnerung daran, ließ seine Wangen wieder verräterisch leuchten. "Mit Sicherheit nicht. pff.."
Sie gingen so noch eine Weile. Irgendwann entspannte sich Taehyung auch wieder einwenig, imerhin hatte er Yoongi an seiner Seite, obwohl er wahrscheinlich nicht wirklich eine große Hilfe sein würde, sollte es erneut zu einem Angriff kommen. Dennoch war er froh um seine Anwesenheit.
Im nächsten Momente sauste plötzlich ein Krankenwagen mit Sirene an ihnen vorbei. Hier in dieser heruntergekommen Gegend eigentlich keine Seltenheit. Schon oft sind hier Leute an ihren Drogen draufgegangen oder haben sich die Köpfe auf den Straßen eingeschlagen, nur wieso hatte Taehyung gerade das Gefühl das dieser Einsatz eher etwas mit dem mysteriösen Angreifer zu tun hatte?
