32. Kapitel

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Sprachlos,... völlig überfordert stand ich Harry gegenüber. Es war so verrückt, doch es machte Sinn, absolut jedes Wort schien plausibel. Trotzdem war ich fürs erste etwas erschrocken, schließlich konnte ich ja nichts dafür, dass Louis sich gerade in dem Moment umgedreht hatte, in dem Lyo den Abzug drückte,... somit war es reiner Zufall...

...oder hatte er wirklich in der Sekunde reagiert, in der ich Lyos Namen geschrien hatte?

„Mund zu Honey.“, erwiderte Harry belustigt, während er seinen Daumen unter mein Kinn legte, um mir somit den leicht geöffneten Mund zu schließen.

Meine Lippen trafen aufeinander und schon übernahm meine Nase das Atmen weiter.

„Keine Angst, zu nett wird er nicht zu dir werden, dafür sorge ich schon.“, zwinkerte Harry mir zu und allein anhand seiner Stimmlage dabei, wurde mir sofort bewusst, wie pervers diese Aussage wieder einmal gemeint war.

„Du musst dich nicht um mich sorgen. Was mich viel mehr interessiert, was machen wir jetzt?“ Ich kam mir ziemlich blöd vor, das Wort 'wir' in den Mund zu nehmen, doch ich hatte keine Wahl, ich musste nun wohl oder übel mit Harry zusammen da durch.

„Zu deiner ersten Aussage.. das wirst du nicht verhindern können Süße.“, grinste Harry selbstgefällig, bevor er fortfuhr. „Und dazu was jetzt zu tun ist.. fürs erste muss ich die andern wieder alle finden. Louis ist hier und von Liam weiß ich, dass er bei einem Kumpel untergetaucht ist, nachdem er uns das letzte Mal in der Hütte besucht hatte, die vermutlich kurz darauf von Coles Leuten eingenommen wurde. Von Niall und Zayn hingegen hab ich kein Wort mehr gehört seid uns die Bullen bei diesem Überfall überrascht haben.“

„Das heißt also du wirst jetzt gehen.“, bestätigte ich Harrys Aussage, woraufhin er das Grinsen begann.

„Nein.“, lächelte er und machte einen Schritt auf mich zu. „Wir werden gehen.“

„W..wir?“ Ich wusste nicht recht wie ich darauf reagieren sollte.

„Ja, du und ich.“, entgegnete er und ließ seine Augen über mein Gesicht wandern.

„W..was ist mit Luke?... Und Louis?“, fragte ich schnell, da ich nicht wusste wie das ganze hier wieder enden würde, wenn wir beide uns unentwegt angestarrt hätten.

„Louis ist schon gegangen. Er klappert ein paar alte Treffpunkte ab und Luke.. sagen wir mal so, Cole weiß von diesem Haus hier nichts, doch falls er doch mal aus irgendwelchen Gründen auftauchen sollte, will ich dich lieber bei mir haben.“, grinste Harry, was mir ein leichtes Kribbeln im Bauch verursachte.

Ich war hin und her gerissen. Eben noch bat ich Luke um dieses Gespräch, da ich einfach nicht mehr klar kam und jetzt...? Jetzt trat Harry mal wieder dazwischen. Ich konnte es drehen und wenden wie ich wollte, doch sobald er auch nur vor mir stand, vergaß ich meine eigentlichen Vorhaben.

Nach außen hin versuchte ich völlig unbeeindruckt zu bleiben, doch wenn ich innerlich darüber nachdachte, war ich ganz froh über diese Entscheidung. Klar, Louis versuchte sich gerade einigermaßen normal mir gegenüber zu verhalten und Luke.. nun ja was soll ich sagen, er ist wirklich ein ganz toller Freund, er wirft Harry absolut nichts vor und steht trotz seiner damaligen Entscheidung noch immer voll und ganz hinter ihm, doch trotzdem fühlte ich mich bei dem Jungen vor mir einfach am sichersten.

Harry gab mir eine Art von Schutz, welche ich mir einfach nicht erklären konnte. Er hatte mich aus dem Auto und somit aus den Fängen dieses Verrückten gerettet und trotzdem war er selbst kein Engel. Ich wusste deshalb einfach nicht, was ihn für mich so attraktiv machte, denn allein an seinem Aussehen lag es nicht. Ich hielt nicht wirklich viel davon, Menschen allein danach zu beurteilen, doch genau aus dem Grund, dass ich Harrys Charakter kennengelernt hatte, verstand ich es einfach nicht, warum ich begann immer mehr Gefallen an ihm zu finden...

...waren es allein seine Worte?

„Mia eins kann ich dir jetzt schon sagen, wenn du da draußen genau so viel vor dich hin träumst wie hier, wird es ziemlich schwierig werden.“ Sein Lachen durchdrang mein Trommelfell, woraufhin ich entschuldigend auf meine Hände schaute. „Hier.“

Meine Augen wandern zurück nach oben. Harry hielt mir einen oder seinen Hoodie hin. Ein wenig zögerlich nahm ich ihn entgegen, bevor ich ihm nach unten folgte. Ein wenig verloren schaute ich mich im Flur um, da Harry in der Küche verschwunden war. Auch wenn es noch nicht all zu lange her war, erinnerte ich mich zurück an meinen ersten Tag hier... zurück an meine erste Begegnung mit..

„Luke.“, lächelte ich leicht, als ich den groß gebauten Jungen mit verschränkten Armen in der Wohnzimmertür erblickte.

„Na Mialein. Hats Harry dir schon gesagt?“, fragte er, nachdem er sich abgestoßen hatte und nun auf mich zu lief.

„Das ich mit ihm da draußen herumirren werde, um die andern zwei Deppen zu finden?“, erwiderte ich sarkastisch, woraufhin sein Lachen den Raum erfüllte.

„Ich sehe schon, Harrys Freunden gegenüber haben wir beide wohl die gleiche Einstellung.“, scherzte er, bevor er mir jedoch ernst in die Augen blickte. „Ich verstehe deine Zweifel bei all den Dingen, doch Mia eins kann ich dir zu hundert Prozent versprechen... Harry wird nicht zulassen, dass dir auch nur die kleinste Kleinigkeit passiert. Ich kenne ihn und wie gesagt, ich weiß wie wichtig du ihm bist. Er hat sich noch niemals zuvor gegenüber irgendeiner Person so verhalten, wie dir.“

„Du meinst total verwirrend? Auf der einen Seite grob und reizbar und auf der anderen.. naja so anhänglich und über fürsorglich, jedoch stets mit dieser perversen Art im Wortschatz?“, entgegnete ich seufzend, woraufhin ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

Ich blickte auf und sah in Lukes tiefe Augen. Das Lächeln, welches er nun aufsetzte, ging in das Strahlen seiner tiefblauen Iris über.

„Harry ist selbst noch dabei mit all dem klar zu kommen. Er weiß nicht, wie er mit dieser neuen Situation umgehen soll.. mit diesen neuen Gefühlen, die sich mehr und mehr in ihm aufbauen, weshalb er es erfolgreich mit seiner eigenen Art überspielt. Harry ist kein Mensch, der seine Schwächen öffentlich an den Tag legt.“, versuchte Luke mir zu erklären, woraufhin ich ihn ein wenig verständnislos ansah.

„Ich dachte eigentlich jemand wie Harry besitzt nicht so etwas, wie Schwächen.“, sprach ich meine Gedanken aus, woraufhin Luke zu Grinsen begann.

„Tat er auch nie, bis er eines Tages in die falsche Wohnung eingebrochen ist.“, grinste Luke, während meine Augenbrauen nach oben zuckten.

„Wa..?“, begann ich, bevor mir ins Wort gefallen wurde.

„Mia du! Du allein bist Harrys Schwäche.“

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt