33. Kapitel

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Dichte Nebelwolken umgaben uns hin und wieder, während wir durch die engen Gassen dieses Wohngebietes schlenderten. Ich musste zugeben, Luke wohnte in keiner besonders einladenden Gegend hier. Das Bellen eines Hundes oder die Geräusche der nächstliegenden U-Bahn Station, waren das einzige, was zu hören war. Ich war dankbar für Harrys Hoodie, in dessen Tasche ich jetzt meine Hände verschwinden ließ. Es war nicht kalt, doch der Nebel brachte eine unangenehm feuchte Luft mit sich, welche die Temperaturen von Zeit zu Zeit gefühlt sinken ließ.

„Ist dir kalt?“, durchdrang Harrys leise Stimme meine Gedanken. Allein an seiner Stimmlage spürte ich, wie vorsichtig er hier draußen war... hier wo die Wahrscheinlichkeit, von der Polizei erwischt oder durch gar nur einfachen Passanten erkannt zu werden, erheblich höher, als noch bei Luke zu Hause war.

„Geht schon.“, lächelte ich leicht. Auch wenn er nicht gerade mein bester Freund war, wollte ich ihm aus irgendeinem Grund nicht noch eine zusätzliche Last sein.

Harry blickte ein wenig skeptisch rein, sodass ich meine Augen sogleich wieder von ihm löste. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er mir kein Wort glaubte, weshalb ich mir ein wenig nervös auf die Unterlippe biss.

„Komm her.“, entgegnete er plötzlich bestimmend.

Mein Kopf wanderte sofort zu ihm zurück. Unsicher blickte ich ihm in die Augen, nachdem ich Harrys Geste, mir die Hand hinzuhalten, realisiert hatte. Zweifelnd suchte ich nach einer weiteren Bestätigung seinerseits, die er mir letztendlich durch eine Tätigkeit schenkte, die augenblicklich etwas Wärme in mir aufsteigen ließ...

...er lächelte.

Etwas sicherer zog ich meine Hand aus Harrys Hoddie zurück und legte sie vorsichtig in seine. Nicht nur, dass sich sogleich ein Kribbeln durch meinen Körper zog, auch das Atmen fiel mir augenblicklich schwerer.

Harry zog mich langsam zu sich, sodass ich seinen Körper an meinem spürte. Ich konnte und wollte es einfach nicht fassen, doch mir wurde sofort warm. Es brauchte überhaupt nicht viel und als er dann auch noch meine Hand los ließ um mich damit an sich zu drücken, wusste ich überhaupt nicht mehr wo mir der Kopf stand.

Harry..er ließ mich absolut wohl und sicher fühlen, ohne sonderlich viel dafür tun zu müssen. Ich verstand es nicht, doch allein seinen Duft aus Aftershave und leichter Pfefferminze einzuatmen, raubte mir den Verstand.

Was war nur los mit mir? Wieso ließ ich all das zu? Ich hatte mir doch geschworen, nie wieder einen Typen zu nah an mich heran kommen zu lassen.

Seufzend schmiegte ich mich an ihn und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Ich hatte es langsam wirklich satt, dass sich mein Kopf über alles immer so viele Gedanken machen musste.. trotzdem musste ich mich zusammenreißen, Harry machte mich noch immer sichtlich nervös.

Wie aufs Stichwort bemerkte ich seinen Atem, welche von oben herab meiner Stirn immer näher kam.

„Über was denkst du so angestrengt nach?“ Harrys Stimme war nichts weiter, als ein Flüstern, während mich seine Frage völlig unvorbereitet traf. Ich schluckte schnell, bevor ich mich wieder ein wenig von ihm lösen wollte, um vor der Situation zu fliehen, doch Harrys Hände hielten mich an Ort und Stelle.

„Gar nichts. Wie kommst du darauf?“, fragte ich harsch, nachdem mir klar wurde, dass er mich so oder so nicht gehen lassen würde, bevor er nicht bekommen hätte, was er wollte.

„Haha Mia aus deinen Augen kann ein Blinder ablesen, was gerade in dir vorgeht.“, grinste Harry nun und drehte mich an meinen Schultern komplett zu sich um, doch anstatt eingeschüchtert, blickte ich diesmal ziemlich verwirrt zu ihm auf.

thief of my heart ~stay with me #1Where stories live. Discover now