9. Kapitel

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„Was geht denn hier ab?", vernahm ich plötzlich eine kräftige Stimme hinter Louis.

Louis ging einen Schritt zur Seite um sich umzudrehen, woraufhin ich freien Blick auf Harry hatte. Skeptisch sah er zwischen Louis und mir hin und her und blieb anschließend bei Louis' Fäusten hängen.

„Hast du sie etwa geschlagen?", fragte Harry laut und machten einen Schritt auf seinen Kumpel zu.

„Ach fick dich!", entgegnete Louis und drängte sich an Harry vorbei, sodass ich nun also mit Harry alleine war.

Oh man dieser Wechsel machte mir überhaupt keinen Spaß mehr...

Zweifelnd blickte ich zu Harry auf. Seine Miene blieb emotionslos. Ich zog ein wenig die Augenbrauen zusammen, nachdem er Sekunden später noch immer keinen Laut über die Lippen gebracht hatte.

„Schlaf jetzt!", sagte er auf einmal und drehte sich ohne ein weiteres Wort um, um mein Wohnzimmer zu verlassen, als meine Stimme plötzlich schneller, als mein Verstand war.

„Wer waren diese Männer?", kam es ungehindert aus mir heraus, wobei ich nicht einmal wusste, wieso ich ihn da überhaupt fragte, da ich ja schließlich mit Zayn dort war. Doch irgendetwas in mir, und ich war mir sicher, dass dieses 'irgendetwas' Recht hatte, sagte mir, dass Harry genau wusste, wovon ich da sprach und das nicht nur, weil er augenblicklich stehen blieb, ohne eine weitere Bewegung zu machen.

Erstaunt über mich selbst, betrachtete ich ihn genauer und beobachtete dann, wie sich die Muskeln unter seinem engen, schwarzen T-Shirt mehr und mehr anspannten. Er schnaufte schwer, bevor er sich mit einer Bewegung zu mir umdrehte. Finster durchbohrte er mich mit seinem Blick und kam anschließend schnellen Schrittes auf mich zu, um mich dann wortwörtlich beim Kragen zu packen.

„Kein guter Umgang für dich!", antwortete er nur trocken und richtete sich wieder auf, um erneute Anstalten zu machen, den Raum zu verlassen.

„Na und? Das seid ihr ja wohl auch nicht!", pampte ich zurück und schlug mir anschließend die Hände vor den Mund, was zugegebener Maßen ziemlich weh tat, doch ich war mir sicher, gleich würde es viel schlimmer kommen, wenn ich nicht augenblicklich mein vorlautes Mundwerk zurück halte.

Wie kann das sein, dass auf einmal alles so ungehindert aus mir heraus sprudelt? Als hätte ich nicht genug Probleme mit diesen Deppen.. Nein, da muss ich sie auch noch bei jeder Gelegenheit provozieren.

„Was hast du da gesagt?", fragte Harry dunkel und widmete sich mir erneut.

„Gar nichts.", entgegnete ich schnell und versuchte es mir schnell ein wenig auf dem Sofa bequem zu machen, damit es den Anschein hatte, dass ich nun wirklich erst einmal schlafen gehen wollte.

„Du hast doch keine Ahnung!", zischte er und diese Antwort kam mir so bekannt vor...

Bereits das letzte Mal bei Zayn wurde ich mit dieser Aussage stehen gelassen, weiter darauf eingegangen ist jedoch keiner von ihnen.. bis jetzt.

„Wovon hab ich bitte keine Ahnung?", fragte ich daher neugierig und setzte mich wieder etwas auf.

Mir war bewusst, dass ich mich da gerade auf ganz dünnem Eis bewegte, doch wieso mussten die auch so ein Geheimnis aus der ganzen Sache machen? Ich meine, ich hing jetzt ja so oder so mit drinnen, denn entweder würde ich erst in achtzig Jahren, wenn die Jungs vielleicht mal alle an Altersschwäche gestorben sind, hier raus kommen oder jetzt sofort, dann jedoch nicht ganz lebend.

„Das hat dich nicht zu interessieren.", knurrte er als Antwort und versuchte mich ganz offensichtlich mit seiner abschreckenden Haltung davon abzubringen, noch weitere Fragen zu stellen.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt