22. Kapitel

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Unruhig wälzte ich mich zurück auf die andere Seite. Ich wusste überhaupt nicht mehr wohin mit all meinen Gedanken. Ich musste nach Hause, sofort! Andrerseits wollte ich nun auch wirklich nicht wieder diesem Cole in die Arme laufen und war somit fürs erste auf Harry angewiesen.

Harry..

...durch Luke erfuhr ich so viel Neues über ihn. Ich dachte Harry wäre schon immer so gewesen, wie er jetzt eben ist, doch anscheinend gab es tatsächlich mal eine Zeit in der er.. naja anders war. Vielleicht so wie jeder andere Jugendliche vor ein paar Jahren auch und nicht so aggressiv und jähzornig. Wenn das alles so stimmen sollte, wie Luke mir erzählt hatte, konnte ich es wirklich nicht verstehen, wie Harry sich auf diese Seite schlagen konnte, anstatt bei seinem Freund zu bleiben, den er jahrelang kannte. Es musste also noch etwas anderes dahinter stecken, doch mehr hatte Luke mir nicht erzählt...

eine Stunde zuvor...

„M..mich?", stammelte ich völlig überfordert. „Wie kommst du..? Ich meine, also.."

„Ja, allein durch dich.", lachte Luke bestätigend. „Ich meine, ich sehe ihn ja jetzt wirklich nicht mehr all zu oft, außer er braucht dringend Hilfe oder ein Versteck, doch trotz dessen habe ich ihn ewig nicht mehr so erlebt wie jetzt. Sonst kam er hier an, klärte mich sofort über die Sachlage auf und schmiedete hier dann seine nächsten Pläne. Gestern allerdings, als er mit dir auf dem Arm ankam, dachte ich zunächst er würde jetzt anfangen auch noch seine Leichen bei mir verstecken zu wollen, doch als ich ihn darauf ansprechen wollte, hat er mich sofort zusammengeschissen, dass ich gefälligst still sein soll, um dich nicht aufzuwecken. Er hat dann kein Wort mehr gesprochen, bis er dich nach oben gebracht hatte. Als ich dazu kam, hat er mich gleich wieder rausgeschmissen, bevor er kurz darauf hinterher kam und mir dann im Wohnzimmer die Sachlage erklärt hat." Luke setzte eine Pause ein, in der er sich lässig, wie er war, an die Wand lehnte. „Anschließend war er dann völlig durch den Wind." Lachend stieß er sich wieder ab und blickte mich an.

„W..wie durch den Wind?", fragte ich verständnislos.

„Haha.. naja sagen wir es mal so.. er konnte gar nicht aufhören von dir zu sprechen, während ich die ganze Zeit über grinsend vor ihm saß. Als er das dann bemerkt hatte, verschluckte er sich beinahe an seinen eigenen Worten, während er versuchte so unauffällig wie möglich aus der ganzen Sache herauszukommen. Aber keine Chance ich hab ihn längst durchschaut, so wie dich auch.", grinste Luke, während mir die Röte mehr und mehr in den Kopf stieg. Aber warum nur? Nichts von dem was er sagte ist wahr! Harry mag mich nicht und ich ihn nicht.. glaub ich.

Luke verunsicherte mich völligst mit seinem ganzen Gerede. Hatte Harry wirklich nur von mir gesprochen? Wenn ja warum? Ich bin ihm schließlich egal! Verwirrt schüttelte ich den Kopf und blickte zu Boden. Wieso tat er das? Wieso erzählte er mir diesen ganzen Mist hier?

„Mia hey..", flüsterte er nun und hob mein Kinn an, sodass ich ihn wieder ansehen musste. „Er sorgt sich wirklich um dich." Ich schluckte, wusste nicht recht, was ich darauf erwidern sollte. „Aber jetzt komm erst mal mit. Es wird Zeit, dass ich dir den Grund verrate, weshalb ich dich eben aus dem Wohnzimmer gescheucht habe.", lachte er nun wieder und nahm erneut meine Hand.

Zielsicher führte er mich durch einzelne Gänge, bis hin zu einem Raum, den ich bisher, selbst auf meiner Erkundungstour nach der Toilette, noch nicht betreten hatte.

„So, mein Zimmer.", erklärte er kurz und ließ mich anschließend an der Tür stehen, während er bereits hineinging. „Na komm schon, worauf wartest du?"

Zögerlich betrat ich den Raum und ließ dabei neugierig meine Augen von der einen zur anderen Ecke wandern. Ich musste zugeben, Lukes Zimmer stach neben dem Rest des Hauses deutlich hervor. Es war ganz einfach erstaunlich ordentlich, ganz so als würde es überhaupt nicht dazugehören.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt