3. Kapitel

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Sein Brustkorb hob und senkte sich ein wenig unregelmäßig, während er in langsamen Schritten auf mich zu kam. Mein Rücken drückte sich fester und fester in das Holz hinter mir, wobei meine Atmung zu eskalieren drohte. Dieser komische Harry kam mir immer näher. Ich musste mich zusammenreißen nicht augenblicklich zusammenzubrechen. Alles in allem, er schüchterte mich ganz schön ein.

„Warum so nervös, Liebes?", lachte er leise, bevor seine Hand schwungvoll an dem Türpfosten, rechts neben meinem Kopf landete.

Mein Herz pochte stark, sodass ich Angst hatte es würde mir jeden Moment aus der Brust springen. Ich kratzte das letzte Bisschen Selbstvertrauen in mir zusammen, um ihn irgendwie davon abzulenken mir noch näher zu kommen, als er es eh schon war.

„W.. wer bist du?.. Was willst du hier u.. und.. was willst du von mir?", flüsterte ich sichtlich eingeschüchtert, sodass ich mich in jeder anderen Situation über mich selbst lustig gemacht hätte. Nun ja, aber zum Glück hatte ich ja Harry, der das jetzt für mich übernahm.

Schmunzelnd bewegte sich sein Kopf zu meinem Ohr hinunter, wobei ich doch eigentlich genau das vermeiden wollte. Seine Nähe!

„Nun, ich bin Harry, aber ich denke, das weist du ja inzwischen. Dann... es ist nicht wichtig, warum wir hier sind. Das einzige was dich was angeht ist, dass wir momentan auf der Flucht sind und ein Versteck gebraucht haben und letztendlich sind wir dann hier gelandet und wenn ich so darüber nachdenke, war es der beste Ort, den wir hätten auswählen können.", flüsterte er grinsend und brachte mich dazu, mich mehr und mehr zu verkriechen. "Aja und was wir von dir wollen, mhh ich weiß wirklich nicht, was die andern Jungs von dir wollen, aber wenn du mich fragst... Ich bin mir ziemlich sicher, was ich will und ich bin mir auch sicher, das es dir ebenso gefallen wird.", hauchte er und hinterließ zum Schluss noch einen Kuss unter meinem Ohr, bevor er sich wieder meinem Gesicht widmete.

Meine Gedanken rasten, versuchten das gerade Ausgesprochene zu verarbeiteten, während ich krampfhaft damit kämpfte den Blickkontakt zu ihm zu halten. Ich wollte versuchen so wenig Schwäche wie möglich zu zeigen, doch das gelang mir nur wage und dessen war Harry sich voll und ganz bewusst. Er genoss die ganze Show hier regelrecht. Es war für ihn nichts weiter, als ein amüsantes Spielchen, wobei mir die Spielregeln alles andere, als gefielen.

Ich war also nicht wirklich in der Lage ihm jetzt noch eine Antwort zu liefern und auch seinem Blick konnte ich nicht länger stand halten. Verunsichert wanderten meine Augen nach unten, wo sie an großen, von Sneakers bedeckten Füßen hängen blieben, welche nur Zentimeter von meinen nackten Füßen entfernt waren. So verzweifelt war ich also, sodass ich sogar barfuß abgehauen wäre...

„Hazza, Kumpel!", unterbrach eine laute Stimme meine Gedankengänge, woraufhin mein Kopf schlagartig zur Küchentür hinter Harry wanderte.

Auch sein Hauptaugenmerk lag nun auf ihr und nicht mehr, wie noch kurz zuvor auf meinem Körper. Seelenruhig beobachtete er, wie Zayn durch die Tür kam, während ich innerlich am hyperventilieren war.

„Was?", fragte er kalt und drehte sich ein Stück von mir weg. Anscheinend schien es ihm nicht besonders gefallen zu haben, dass Zayn gerade dazwischen kam. Mir hingegen war es nur umso lieber gewesen.

„Wir haben ein Problem!", rief er nun förmlich, wobei ich erst jetzt die Ernsthaftigkeit in seiner Stimme erkannte und als wüsste Harry bereits was er meinte, ließ er augenblicklich von mir ab, gab Zayn ein kurzes 'Wirf ein Auge auf sie!' mit und verschwand in der Küche.

Nun herrschte einen Moment Stille, ich konnte das ganze überhaupt nicht realisieren. Alles spielte sich so unwirklich und verschwommen vor meinem inneren Auge ab. Ich sah zu Zayn, der jedoch nur mit harten Blick an mir herunter sah.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt