21. Kapitel

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Schwach blickte ich in Harrys Augen, der in der Hocke vor mir saß. Sie strahlten seltsamer Weise etwas aus, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Ernsthaftigkeit, Mitgefühl...

Ja, es sah tatsächlich so aus, als würde er sich wirklich dafür interessieren was mir passiert ist, dennoch war es für ihn eventuell nur interessant, weil es eines der wenigen Dinge war, die er noch nicht über mich wusste. Ein wenig zornig erinnerte ich mich jetzt daran, für was er eigentlich alles verantwortlich war. Er hatte mich komplett ausspioniert, wusste alles über mich und meine Familie und hat damit alle in Gefahr gebracht. Ich darf angeblich keinen Kontakt mehr zu ihnen haben, aber was glaubt der eigentlich wer er ist einfach so in mein Leben treten zu können, es auf den Kopf zu stellen und dann noch tiefer in meinen Wunden zu bohren?

Meine Augen waren während meinen Gedankengängen an die Wand hinter Harry gewandert und zuckten jetzt zurück, als ich eine Berührung auf meiner Hand war nahm. Sofort zog ich sie zurück und stand auf, während ich mir durch die Haare fuhr.

„Es ist kompliziert.", seufzte ich, bevor ich mich zu ihm umdrehte. „Und geht dich absolut nichts an!"

Harrys mitfühlende Miene verschwand auf ein Mal und schon stand er auch schon vor mir.

„Tut mir Leid das ich dir helfen wollte!", entgegnete Harry schnippisch, während seine Augen immer dunkler wurden.

„Ich brauche deine Hilfe nicht Harry Styles! Denn genau wegen dir und deiner dämlicher Freunde bin ich überhaupt erst in dieser Situation jetzt!", fauchte ich zurück und verschränkte die Arme vor meiner Brust.

„Jetzt pass mal auf..!", knurrte er und packte meinen Arm, bevor sich die Tür hinter ihm öffnete.

„Na störe ich?", fragte dieser Luke und trat ein, woraufhin Harry sofort ein 'Ja', während ich zeitgleich ein 'Nein' heraus posaunte. „Dann ist ja gut.", grinste er und schmiss sich auf das Bett, in dem Harry und ich bis vor wenigen Minuten noch lagen und naja... ich bereute es jedenfalls jetzt schon zugelassen zu haben, dass er mich so anfassen durfte.

„Verschwinde Luke.", knurrte Harry nun weiter, wobei er mich noch immer nicht losgelassen hatte.

„Reg dich ab Alter. Eigentlich bin ich auch gar nicht wegen dir hier.", grinste Luke, während er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und mir zuzwinkerte.

„Wage es einmal sie anzufassen und du bist ein toter Mann.", fauchte Harry nun regelrecht, woraufhin er den Druck auf meinen Unterarm immer weiter verstärkte, sodass ich die Zähne zusammen beißen musste, um nicht los zuschreien.

„Haha komm schon Hazza, war doch nur ein Joke.", lachte Luke nun und erhob sich langsam wieder vom Bett. „Naja ich sehe ihr kommt ganz gut ohne mich zurecht."

Mit diesen Worten schlenderte er wieder zur Tür hinaus, während er mich mit einem fassungslosem Gesichtsausdruck zurückließ. Sah das hier wirklich so aus, als würde ich zurecht kommen? Der Schmerz, welcher sich nun langsam immer weiter in meinem Arm ausbreitete, ließ mich zurück in Harrys Gesicht blicken, der sich eben auch erst wieder von Luke weggedreht und meine Augen aufgesucht hatte.

„Du tust mir weh.", zischte ich nun, woraufhin er erstaunlicherweise sofort losließ.

Das Grün seiner Augen verließ meine, während er auf meinen Arm hinab blickte.

Ich konnte seine Emotionen in dem Moment nicht definieren, da er völlig abwesend auf meinen Unterarm schaute, den nun dunkle Stellen seiner Fingerabdrücke zierte, sowie ein schwaches Rot seiner Handfläche. Ich sah wieder zu ihm hoch, als seine Augen plötzlich immer größer wurden, bevor er sich wortlos umdrehte und beinahe aus dem Zimmer flüchtete. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und beschloss jetzt endlich mal mehr darüber herauszufinden, was hier eigentlich abgeht.

thief of my heart ~stay with me #1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt